Bitter fragt, Andrea antwortet: Einfach den Stoffwechsel anregen
Andrea Sokol ist ganzheitlich zertifizierte Ernährungsexpertin, Phytologin und Journalistin. Mit ihrer Fachexpertise unterstützt sie BitterLiebe in punkto Ernährung, Gesundheit und nachhaltigem Lebensstil und agiert als Autorin im BitterLiebe Magazin.
Andrea ist wieder bei uns im BitterLiebe Studio zu Gast und beantwortet heute spannende Fragen zum Thema "Stoffwechsel anregen" und Fettverbrennung. Doch bevor wir unseren Stoffwechsel ankurbeln sollten wir erst einmal klären, was der Stoffwechsel denn eigentlich genau bedeutet. Unser Magazin-Format "Bitter fragt – Andrea antwortet" geht in die nächste Runde. Los gehts!
Liebe Andrea, wir wollen unseren Stoffwechsel aktivieren – aber damit wir das auch gescheit umsetzen können, noch eine wichtige Frage: Was ist denn eigentlich der Stoffwechsel genau?
Danke für diese Frage, die ist wirklich hochinteressant – und dabei auch so wichtig. Wir benutzen ja alle das Wörtchen Stoffwechsel und natürlich möchten alle ihren Stoffwechsel ankurbeln – doch die Definition ist leider heute gar nicht mehr so geläufig. Denn die Frage zu beantworten ist auch nicht allzu einfach. Schön, dass wir das Thema im "Zeit für Bitter Format" besprechen können, denn hier drehen wir jeden Stein um und gehen jeder Sache so richtig auf den Grund. Und jetzt fangen wir mal richtig mit dem Stoffwechsel-Thema an: Ein Stoffwechsel ist chemisch gesehen alles, was in einer Zelle und im Körper passiert, benutzt wird und sich dort auch verändert.
Atmen zum Beispiel. Ich atme in meine Lungen Sauerstoff und als Stoffwechselendprodukt wird Kohlendioxid wieder hinausgepustet. Alle Veränderung, die sich in ihrer chemischen Struktur verändern, werden als Stoffwechselvorgänge bezeichnet.
Was viele nicht wissen: Gerade im menschlichen Verdauungssystem finden die unterschiedlichsten Stoffwechsel statt. Wir denken oft, dass wir nur einen einzigen Stoffwechsel anregen müssen, dabei gibt es so viele unterschiedliche Stoffwechsel, die wir Tag ein Tag aus benötigen. Hier sind einige Beispiele für Dich, es gibt
- den Kohlehydratstoffwechsel,
- den Fettstoffwechsel,
- den Eiweißstoffwechsel,
- den Mineralstoffwechsel.
Selbstverständlich gibt es noch den Ana- und Katabolismus. Den Hungerstoffwechsel und den Aufbaustoffwechsel. Wir meinen ja meistens mit dem Stoffwechsel nur den Part, wie etwas verarbeitet wird und als Stuhl wieder ausgeschieden wird oder auf den Hüften landet oder nicht. Doch wir müssen verstehen: Alles, was wir unserem Körper anbieten, wird in unserem Körper umgewandelt und verarbeitet. Die Produkte, die wir dem Körper innerlich und äußerlich zuführen, werden so umgewandelt, dass sie unseren Zellen, unseren Organen und schließlich auch dem gesamten Ablauf nützlich sind – im besten Fall. Und dabei wird nun eben der Stoff gewechselt und allem voran auch Schmutz produziert. Stell Dir als Beispiel das Wäschewaschen vor, was ja indirekt auch ein Stoffwechsel ist. Du packst dreckige Wäsche in die Waschmaschine, fügst noch ein wenig Waschmittel hinzu und lässt alles bei einer gewissen Temperatur für eine kurze oder lange Zeit waschen. Und tada: Du gibst schmutzige Wäsche hinein und bekommst saubere wieder heraus.
Natürlich gibt es dann noch das hinzugefügte Wasser, das Deine Kleidung gereinigt hat. Das spielt jetzt eine besonders große Rolle. Das Wasser musste extern dazukommen und hat natürlich den gesamten Dreck aus der Kleidung filtern – es ist also Schmutzwasser im Reinigungsprozess entstanden. Und so ist es auch in unserem Körper: Wir essen und wir kauen etwas und das muss ja in unserem Körper an den richtigen Punkt und an die richtige Zelle gebracht werden, damit sich die Zelle das nehmen kann, was sie braucht. Und bei diesen Produktionsvorgängen entstehen – wie in der Industrie auch – Schmutz und Abfallprodukte.
Und diese Abfallprodukte müssen von der Zelle abgetragen und ausgeschieden werden. Und da kommen alle Stoffwechselvorgänge ins Spiel. Die unterschiedlichsten Stoffwechsel sind daher sehr sehr wichtig, damit alle Abläufe wie der Energiestoffwechsel auch wirklich reibungslos funktionieren können. Gerät ein Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht, kommen auch alle anderen ins Stocken. In unserem Körper hängt eben alles zusammen. Und wenn der eine Stoffwechsel nicht richtig funktioniert, kommt eben auch der nächste aus dem Gleichgewicht. Aus diesem Grund ist es so wichtig, jeden Stoffwechsel anregen und beschleunigen zu wollen.
Viele Menschen haben ja zum Ziel, den Stoffwechsel anregen oder allgemein die Fettverbrennung anzukurbeln. Welcher Stoffwechsel gerät denn zu Beginn als Erstes aus dem Gleichgewicht?
Das ist sehr schwer zu sagen, da der Stoffwechsel und auch die Fettverbrennung bei allen Menschen individuell ist. Man könnte es mit einem technischen Beispiel erklären: Es kommt immer auf die Benutzung, den Abrieb und unterschiedliche Möglichkeiten der Erholung an sowie ob verschiedene Fehler auftreten und welche Instandhaltungsprobleme dazu kommen. Stell Dir einen Kühlschrank vor, der schon 12 Jahre alt ist. Ist ja klar, dass man den mal reinigen muss und dass da mal eine Schraube oder ein Schlauch gewechselt werden muss – so ist es bei uns natürlich auch. Wir müssen halt auch mal sauber machen und eine Komplettreinigung durchführen, damit alles problemlos funktioniert. Wenn jetzt durch unterschiedliche Faktoren wie Stress, Nährstoffmangel, Übersäuerung und Co. alle Stoffwechselvorgänge negativ beeinflusst werden, dann hat das Auswirkungen auf alle Prozesse im Körper. Und wie Du siehst, finden wir die Auslöser tatsächlich in unseren täglichen Gewohnheiten.
Nehmen wir uns mal den Stress vor. Wir sind täglich so viel Stress ausgesetzt, dass wir es schon kaum mehr merken. Natürlich gibt es auch positiven Stress. Doch unser Alltag besteht meist aus den negativen Komponenten. Dauerhafter Stress kann zum Beispiel negative Auswirkungen auf die Schilddrüse haben, die unseren Hormonhaushalt instand hält.
Und das hat gravierende Folgen für den gesamten Körper: Werden zu wenig Hormone gebildet, kommen auch hier sehr viele Stoffwechselvorgänge aus dem Gleichgewicht. Wir sehen: Viele Faktoren können den Stoffwechsel anregen oder eben auch behindern. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sich gut um sich zu kümmern und den Stress versuchen zu kompensieren mit viel Ruhe, Entspannung, Bewegung und gesundem Essen.
Ein weiteres Beispiel ist Diabetes. Diabetes ist eine der bekanntesten Stoffwechselerkrankungen. Entstehen Krankheiten, wo viele Körperprozesse nicht mehr richtig funktionieren und behindert werden, dann ist der Stoffwechsel schon längst aus dem Gleichgewicht geraten. Aber keine Panik, ihr seid so einer Diagnose ja nicht hilflos ausgeliefert. Eine Krankheit ist immer ein Zeichen, dass ihr etwas im Leben verändern müsst. Wichtig ist es natürlich alles zu vermeiden, was den Stoffwechsel behindert und aus dem Gleichgewicht bringt.
Da kannst Du direkt an der Ursache ansetzen und ab sofort Dinge unternehmen, die den Stoffwechsel beschleunigen und den Stoffwechsel aktivieren. Und ja, das kann auch Spaß machen, ist ja nicht so, dass Gesundheit langweilig ist und wehtut. Im Gegenteil, oft ist es nur eine Gewohnheitsfrage. Unser Ziel sollte sein, den Stoffwechsel natürlich anregen zu können, damit alle Prozesse im Körper wieder normal funktionieren können, ohne dass wir unser komplettes Leben auf den Kopf stellen.
Setze Dich daher nicht unter Druck und fange in kleinen Schritten an. Natürlich können wir die Stoffwechselvorgänge nicht von heute auf morgen beschleunigen und wieder umwandeln – aber wir können jeden Tag mit einem Schritt in die richtige Richtung gehen. Wir brauchen also Geduld, um den Stoffwechsel nachhaltig anregen zu können. Du willst den Stoffwechsel anregen? Tee, viel Schlaf und eine gesunde Ernährung können für den Anfang der perfekte Start sein, um schon kleine Erfolge zu feiern.
Was regt den Stoffwechsel an und wie kommt der Energiestoffwechsel wieder in ein gutes Gleichgewicht?
Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Was wir jeden Tag machen, ist das, wofür wir früher oder später auch die Quittung bekommen. Wenn ich abends Genussmittel zu mir nehme wie Rotwein, Fertiggerichte, Milchprodukte oder stark zuckrige Lebensmittel, dann kann das natürlich eher den Stoffwechsel hemmen als anregen. Aber was genau heißt das eigentlich? Was uns vielleicht gar nicht so bewusst ist: Unsere Ausscheidungs-Organe wie Leber und Niere müssen bei Genussmitteln und stark verarbeiteten Lebensmitteln deutlich mehr arbeiten. Denn hierbei werden besonders viele Stoffwechselendprodukte produziert, da der Körper Probleme hat, aus den aufgenommenen Nahrungsmitteln alle wichtigen Stoffe herauszufiltern. Überraschung – meistens ist davon auch gar nicht wirklich viel von vorhanden.
Und damit kann man den Stoffwechsel anregen? Nicht mit so einer Überbelastung, auch wenn ein Glas Wein hin und wieder natürlich nicht allzu verwerflich ist. Aber besonders Zucker und Co behindern den Stoffwechsel und bremsen dadurch natürlich auch die Fettverbrennung aus.
Wenn also die Probleme in der Fettverbrennung liegen, dann wirst Du mit diesem Rotwein-Zucker-Lebensstil nicht allzu weit kommen. Das liegt daran, dass die Organe, die diese Stoffe aus der Nahrung verwechseln müssen, bei diesem Prozess voll in Beschlag sind.
Während also Deine Leber den Rotwein zersetzt, hat dieses Organ gar keine Zeit mehr, etwas Gutes für Dich zu tun. Es ist nur noch rund um die Uhr mit Schadensregulierung und Aufräumarbeiten beschäftigt. Dabei brauchen wir doch unsere Organe, um neue Zellen zu bilden, den Körper im Fluss zu halten und uns mit Energie zu versorgen. Doch wer als Organ nur verstoffwechselt, der hat bald nur noch Überstunden auf der Stechkarte.
Als Beispiel: In der Leber wird die Gallenflüssigkeit gespeichert, die Du zur Verdauung benötigst. Ist die Leber aber nur noch damit beschäftigt, Deinen Rotwein zu verstoffwechseln oder auch Medikamente zu verarbeiten, dann kann sie nicht 100 % arbeiten. Du willst Deinen Stoffwechsel anregen? Pflanzliche Ernährung, Bewegung und genügend Flüssigkeit sind das A und O für einen gesunden Stoffwechsel und eine optimale Fettverbrennung.
Alles, was also gut für unsere Gesundheit ist, ist gleichzeitig auch gut für unseren Stoffwechsel. In der Ernährung bedeutet das: so frisch und natürlich wie möglich, aber bitte ohne Zucker, Chemie und teuflische Geschmacksverstärker. Auch Bitterstoffe spielen beim Stoffwechsel eine große Rolle. Sie sollen Deine Körpersäfte im Fluss halten und es so vielen Stoffwechselendprodukten leichter machen, wieder hinaus gespült zu werden. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Reste im Gewebe festsetzen sehr gering, weil der gesamte Körper im Fluss gehalten wird. Bitterstoffe können den Stoffwechsel also positiv beeinflussen.
Was kann den Stoffwechsel denn sonst noch anregen, Andrea?
Ein weiterer Tipp von mir: Auch die Bewegung spielt eine große Rolle, wenn Du den Stoffwechsel anregen möchtest. Du kennst das bestimmt: Es ist Mittagszeit, Du isst ein wenig über den Hunger und stopfst nur so fröhlich in Dich hinein. Wer danach auf der Couch versackt oder vor dem Bildschirm sitzen bleibt, der fühlt sich eine ganze Weile schlapp und müde. Wer jedoch Schuhe und Jacke anzieht und eine Runde im Park dreht, der hilft dem Körper die Nahrung besser zu verwerten und bringt wieder neuen Schwung in den Körper. Und jetzt stell Dir mal vor, das würden wir automatisch jeden Tag machen – und zwar nicht nur nach der Mittagspause.
Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um aber auch dauerhaft im Fluss zu sein und den eigenen Stoffwechsel täglich unterstützen zu können. Was wir glaube ich oft vergessen, weil uns der innere Schweinehund ausbremst: Sport macht Spaß und Bewegung an der frischen Luft tut richtig gut. Und es hat so viele gesundheitliche Vorteile, denen wir uns wieder bewusst werden müssen. Denn wenn wir innerlich verklebt sind, können viele Körperprozesse gar nicht richtig ablaufen.
Deswegen ist auch genügend trinken so wichtig, damit sich die Verklebungen, Schlacken und Stoffwechselendprodukte gar nicht erst festsetzen können. Erst wenn unsere Körperflüssigkeiten im Fluss sind, können wir dadurch auch den Stoffwechsel anregen. Natürlich und leicht, ohne viel dafür tun zu müssen.
Du willst den Stoffwechsel anregen? Hausmittel wie Bitterstoffe sind zum Beispiel wunderbar, damit wir weiterhin im Fluss bleiben. Bitterstoffe wollen den Körper dabei unterstützen, dass alle Prozesse in gutem und normalem Tempo ablaufen können. Wer also viel Gemüse, Obst und frische Lebensmittel isst, der holt sich ganz viel Unterstützung für den Körper und den Stoffwechsel.
Auch Enzyme und Hormone sind entscheidend und sehr wichtig für alle Stoffwechsel. Was auch noch sehr spannend ist, überlege Dir einmal, wo unsere Lebensmittel als Erstes in Kontakt mit uns kommen? Ja, natürlich im Mund, mit unserem Speichel. Und ich verrate euch eins: Haben wir also einen tollen Speichelfluss, dann haben wir als Resultat auch weniger Zahnstein und Bakterien.
Je mehr Speichelfluss vorhanden ist, desto mehr Säuren, Viren und Bakterien können direkt in den Magen hintergespült werden. Und je mehr schädliche Stoffe im säurehaltigen Magensaft zersetzt und unschädlich gemacht werden können, desto weniger kann sich im Rachenraum festsetzen. Wir sehen, ein gut funktionierender Stoffwechsel ist an viele Faktoren geknüpft und letztlich arbeitet jeder Prozess im Körper eng zusammen. Wir können unsere Gesundheit und den Stoffwechsel also nie alleine betrachten, sondern müssen alles als großes Ganzes sehen.
Und zum Schluss noch die Zusammenfassung der Frage "Wie kurbel ich meinen Stoffwechsel an": Gute Ernährung, viel trinken, ausreichend Bewegung, atmen und schlafen. Klingt doch eigentlich ganz einfach oder? Viel Spaß beim Ausprobieren, Deine Gesundheit freut sich.