Was ist Kardamom?
Herkunft
Kardamomgewürz stammt von einer Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, die in Südwestindien, auf Sri Lanka
und an der Malabraküste vorkommt. Ebenso auf der Insel Madagaskar, in Westafrika, in Guatemala, Honduras und auf
Costa Rica kann man Kardamom finden. Der schwarze Kardamomsamen kommt in China und dem östlichen Teil des
Himalayas vor.
Sowohl der Malabrakardamom als auch der Kardamomsamen aus Ceylon werden für die internationale Küche verwendet.
Etymologie
Der lateinische Begriff taucht sowohl bei Plinius als auch bei Theophrast auf, in Anlehnung an amomom ist
die Pflanze in der Antike in Indien und Armenien als Gewürzpflanze bekannt, die einen wertvollen Balsam
lieferte. Eventuell stammt der Begriff aus einer unbekannten indischen Quelle aus dem Tamil und steht für
„Soße oder Tunke“, weil das Gewürz eher scharf schmeckte. In Indien wurden die scharfen Samen und das
hellgelbe Kardamomöl verwendet.
Aussehen
Man unterscheidet zwischen folgenden Samen der Kardamompflanze: grüner Kardamom(Elettaria cardamomum) und
schwarzer Kardamom (Ammonum subulatrum). Das Gewürz gehört zu den einkeimblättrigen Pflanzenarten.
Verwendung finden vor allem die Fruchtkapseln. Das sind grünlich bis dunkelgrau aussehende dreikantige
Früchte. Im Verkauf findet man sie als getrocknete Früchte, in Pulverform oder als Samenkörner für den
eigenen Anbau. Die Samen werden verwendet und enthalten ätherische Öle zu 3-6 %. Das Öl heißt Terpineol oder
Cineol.
Geschmack
Kardamomsamen pur gegessen schmecken kräftig-würzig und brennen auf der Zunge, ähnlich wie Kampfer. Der
Geruch ist muskatartig und sehr aromatisch, wenn Du das Gewürz mithilfe eines Mörsers zerkleinerst riecht es
wie Gewürzkuchen.
Wie wird die Pflanze angebaut?
In den Kardamombergen im südlichen Indien befinden sich mehrere Kardamomplantagen in den etwas kühler
gelegenen Gebirgsregionen, wo auch Kaffee angebaut wird. Der höchste Berg in Südindien befindet sich auf
einer Höhe von 2.695 m Höhe und heißt Anamudi.
Da das Gewürz weltweit beliebt ist, wird es auch in vielen Gebieten angebaut u.a in Zentralamerika, Mexiko,
Indien, Nepal und Thailand.
Kardamom wächst dauerhaft und ist sehr wüchsig, wobei er zwei bis drei Meter hoch werden kann. Die Blätter
sind lanzettartig und in hoher Zahl vorhanden. Der Wurzelstock ist sehr breit ausgebildet und überdauert
deshalb gut.
Wo wurde das Gewürz erstmals historisch erwähnt?
Erstmals soll Kardmom im alten Ägypten zum Weißen der Zähne eingesetzt worden sein.
Anwendungsgebiete in der Küche
Einkauf
Beim Einkauf des Gewürzes ist darauf zu achten, dass man nur eine kleine Menge kauft, da es wie alle Gewürze
mit ätherischen Ölen sehr wirkungsvoll ist. Ähnlich wie Safran und Vanilleschoten, ist es eines der
teuersten Gewürze auf der Welt.
Gewürz in Speisen
Das Gewürz eignet sich zur Zubereitung von Süßspeisen wie Quark, Dickmilch und Joghurt. sowie zur
Zubereitung von Obstsalaten.
Das Gewürz findet auch Verwendung in asiatischem Konfekt.
Bestimmte Wurstsorten oder auch Fleischgerichte lassen sich mithilfe von Kardamomgewürz abgeschmecken.
Ebenso ist es Bestandteil vieler Weihnachtsgerichte und gerade in der dunklen Jahreszeit ein beliebtes
Gewürz in Backwaren.
Auch zum Würzen von Milchreis oder Pilawreis eignet sich das Gewürz.
In den arabischsprachigen Ländern wird Kardamomgewürz beim Backen von Brot und in Indien in vielen
Currygerichten verwendet.In Gewürzmischungen wie jene mit Namen „Garam masala“ ist es ein wichtiger
Bestandteil.
Aroma in Getränken
Die wohl berühmteste und weit verbreitete Zubereitungsart ist das frisch zerstoßene Kardamomgewürz einfach
als Zugabe in den Kaffee oder in schwarzen Tee. Diese Zubereitungsart findet man in den arabischsprachigen
Ländern Nordafrikas und im Nahen Osten.Diese Form der Kaffeezubereitung nennt sich dann „Gahwa-Kaffee“. In
Europa gibt man das Gewürz in den Glühwein.
Rezept für Kardamomgewürz-Zimt-Plätzchen
- 200 g Butter
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Esslöffel Rum
- 1 Teelöffel Kardamomgewürz
- 1 Messerspitze Zimt
- 250 g Mehl
- 1 gestrichener Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 100 g Kuvertüre
Zubereitung
Alle Zutaten – mit Ausnahme der Kuvertüre – verkneten und zu einem glatten Teig verarbeiten. Dann über Nacht
ziehen lassen. Den Teig in zwei Teile schneiden, dann ausrollen, in Rollen zu 3 cm Breite teilen. Die
Kuvertüre im Wasserbad erwärmen. Die Teigrollen in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden und derweil den Backofen
auf 175 Grad erhitzen. Die Scheiben auf das Backblech legen und 10-15 Minuten backen. Anschließend
herausnehmen und mit der Kuvertüre (am beste dunkle) bestreichen.
Quellen:
Bielefeld, Jochen G. (2001): Der Gewürzkompass, Gräfe und Unzer: München, S. 58-59.
Genaust, Helmut (1976): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Nikol Verlag: Hamburg, S.
126-127.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCner_Kardamom [zuletzt aufgerufen am 29.07.2020]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kardamomberge [zuletzt aufgerufen am 29.07.2020]
https://www.chefkoch.de/rezepte/488051142950404/Kardamom-Zimt-joulu-lastut.html [zuletzt aufgerufen am
29.07.2020]
https://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/Kardamom.shtml [zuletzt aufgerufen am 29.07.2020]
https://utopia.de/ratgeber/kardamom-wirkung-und-anwendung-des-gewuerzes/[zuletzt aufgerufen am 29.07.2020]