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Rettich – gesund & vielfältig
Bereits im alten Ägypten war Rettich ein beliebtes Gemüse, welches gerne zur Stärkung gegessen wurde. Seit dem 13. Jahrhundert isst man das geschmacksintensive Wurzelgemüse auch in Deutschland. Es gibt viele verschiedene Arten, die sich in Aussehen und Geschmack voneinander unterscheiden.
In diesem Beitrag erfährst Du alles zur Herkunft des würzigen Wurzelgemüses, welche Rettich-Sorten es gibt und was der Unterschied zwischen Winter- und Sommerrettich ist. Außerdem lernst Du, welche gesundheitlichen Vorteile das Gemüse haben kann und wie man es richtig zubereitet und anbaut.
Herkunft & Verbreitung von Rettich
Das Wurzelgemüse ist eine der ältesten Kulturpflanzen und stammt ursprünglich aus Vorderasien. Angeblich nutzten die Leute im alten Ägypten das Gemüse, um sich beim Bau der Pyramiden zu stärken. In Deutschland ist Rettich seit dem 13. Jahrhundert erhältlich und genießt große Beliebtheit. Er ist unter anderem als Heilpflanze bekannt.
Im Vergleich zu Asien wird das Gemüse in Europa nur wenig gegessen. Etwa 250 Gramm pro Kopf und Jahr sind in Europa üblich. In Japan sind es etwa 13 Kilogramm und in Korea sogar 30 Kilogramm. Aus diesem Grund befinden sich die Hauptanbaugebiete in Ostasien.
In Deutschland wird das geschmacksintensive Wurzelgemüse vor allem in den südlichen Bundesländern gegessen und es wird hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg und im Rheinland angebaut.
Welche Rettich-Arten gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommerrettich, der von März bis September Saison hat und Winterrettich, der etwa von Oktober bis Februar erhältlich ist. Bei den folgenden Sorten handelt es sich um die beliebtesten Sommerrettiche:
- Rex (weiß und mild-würzig)
- Champion (runde, kleine und scharlachrote Radieschen)
- Ostergruß (rosa und länglich)
- Red Meat (rot-weiß und knollenförmig)
- Neckarruhm (rot und länglich)
- Kugelrettich (weiß, rund und eher mild)
Auch Winterrettiche sind sehr vielfältig. Die beliebtesten Sorten sind die Folgenden:
- Hilds Bauer (blau, spitzkegelig und herzhaft)
- Runder Schwarzer (schwarz, rund und scharf)
- Münchner Bier (weiß und zugespitzt)
- Ovale Blanc de Munich (weiß und oval)
- Langer Schwarzer Winter (schwarz und länglich)
Rot, Weiß oder Schwarz – was sagt die Farbe aus?
Rettich gibt es in verschiedenen Farben – rot, weiß und schwarz. Aber hat die Farbe eine Auswirkung auf den Geschmack? – Ja und nein. Grundsätzlich hat jede Rettich-Sorte ihren eigenen Geschmack. Weißer Rettich hat einen aromatischen und mild-würzigen Geschmack. Roter Rettich hat einen ähnlichen Geschmack, da immer nur die Schale davon rot ist. Das Innere ist auch bei rotem Rettich weiß.
Schwarzer Rettich unterscheidet sich jedoch in Geschmack und Konsistenz von den anderen Sorten. Zum einen ist schwarzer Rettich schärfer als weißer Rettich und zum anderen ist er viel fester. Er lässt sich dadurch besonders gut lagern, aber die Schale ist ungenießbar und sollte vor dem Verzehr entfernt werden.
Rund, oval, länglich oder spitz – was sagt die Form aus?
Das würzige Wurzelgemüse gibt es in verschiedenen Formen. Manche Sorten sind kugelrund, andere sind oval, länglich oder spitzkegelig. Du fragst Dich, ob die Form eine Auswirkung auf den Geschmack hat? – Grundsätzlich nicht. Allerdings ist es auffallend, dass Sommerrettich oft eher rund ist und Winterrettich-Sorten sind meistens länglich oder spitz. Das ist zwar nicht immer der Fall, aber man kann sich grob merken, dass runde Sorten meist milder sind als die anderen.
Meerrettich – eine Rettich-Sorte?
Häufig wird angenommen, dass es sich bei Meerrettich um eine scharfe Rettich-Art handelt. Der Name ist jedoch irreführend, denn Meerrettich ist eine Klasse für sich. Er gehört, wie auch Rettich, zu den Kurzblütengewächsen und hat ebenfalls einen scharfen, würzigen Geschmack. Allerdings ist die Schärfe noch intensiver. Meist hat das Gemüse eine weiße Farbe, kann aber auch braun sein.
Wie gesund ist Rettich?
Das würzige Gemüse hat einen intensiven Geschmack und ist vielseitig anwendbar. Bei vielen Familien gehört er vor allem im Sommer häufig zum Mittagessen dazu. Aber ist Rettich gesund? Und welche Nährwerte hat er?
Natürlich unterscheiden sich die Nährwerte von Art zu Art ein wenig. Trotzdem findest Du hier einen groben Überblick (alle Angaben pro 100 Gramm):
- Brennwert: 14–18 kcal
- Eiweiß: 1,0-1,2 Gramm
- Kohlenhydrate: 2,4-3,4 Gramm
davon Zucker: 1,2-1,8 Gramm - Fett: 0,1-0,2 Gramm
- Ballaststoffe: 1,2-1,6 Gramm
Außerdem enthält das Gemüse zahlreiche wertvolle Vitamine und andere Nährstoffe. Dazu zählen die Folgenden:
- Vitamin A
- Vitamin B1, B2, B5 und B6
- Niacin
- Biotin
- Folsäure
- Vitamin C
- Vitamin E
Vor allem weißer Rettich ist reich an Vitamin C. Mit bis zu 27000 µg pro 100 Gramm, können bereits 300–400 Gramm des Gemüses den täglichen Bedarf an Vitamin C decken.
Rettich – Wirkung & Vorteile
Rettich kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Dadurch, dass er kaum Fett, aber Ballaststoffe hat, ist er sättigend und kann Deine innere Naschkatze zügeln. Außerdem kann das Gemüse für ein gutes Bauchgefühl sorgen und gegen Husten und Heiserkeit helfen. Des Weiteren ist es möglich, dass sich das leckere Wurzelgemüse positiv auf die Gelenke und auf Diabetes auswirkt. Zusätzlich hat es natürlich den Vorteil, dass es gut schmeckt und Deinen Gerichten eine besondere Würze verleiht.
Rettich zubereiten
Das aromatische Gemüse ist in der Küche vielseitig anwendbar. Meistens schmeckt es besser, wenn Du Knolle vorher schälst. Besonders bei Winterrettich sollte die Schale entfernt werden, da sie hart und ungenießbar ist. Anschließend kannst Du die Knolle in Scheiben schneiden, in kleine Würfel zerteilen oder auch raspeln – was auch immer Dir am liebsten ist. Das scharfe Gemüse wird vor allem roh gegessen, da es beim Kochen seinen aromatischen Geschmack verliert.
Rezepte mit Rettich
Es gibt viele verschiedene Rezepte, in denen Rettich zum Einsatz kommt. Vor allem in Salaten verleiht es eine angenehme und erfrischende Würze. Verfeinere Salate und Bowls damit oder füge es Smoothies und Getränken hinzu. Auch Soßen und Dips kannst Du mit dem scharfen Gemüse etwas mehr Würze verleihen. Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Oft wird das Wurzelgemüse auch als Snack gegessen oder dient als aromatische Beilage zu herzhaften Gerichten.
So kannst Du Rettich selbst anbauen
Wenn Du das würzige Gemüse selbst im Garten anbauen möchtest, solltest Du einige Dinge beachten. Du solltest im Frühjahr erst dann säen, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 12 Grad Celsius sinken. Du kannst die Pflanzen jedoch schon im Februar in Anzuchttöpfen vorziehen.
Lasse beim Einpflanzen ins Beet genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen (etwa 10–15 cm). Bedecke sie mit ca. einem Zentimeter Erde und sorge dafür, dass die Erde feucht, aber nicht durchnässt ist. Das Beet sollte tagsüber genügend Sonnenlicht abbekommen, damit die Knollen optimal wachsen können.
Wenn der Boden zu lange trocken bleibt bzw. nicht mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird, können die Knollen einen unangenehm scharfen Geschmack bekommen oder pelzig werden.
Bei der Ernte solltest Du die Erde um die Knolle herum zunächst etwas auflockern. Dann kannst Du das Wurzelgemüse ganz einfach herausziehen. Wartet man mit der Ernte zu lange, kann die Knolle holzig werden. Ob das Wurzelgemüse bereits reif ist oder noch nicht, kann man am besten an der Größe der Knolle erkennen.
Das Wichtigste in Kürze
- Rettich ist ein Wurzelgemüse und gehört zur Klasse der Kurzblütengewächse.
- Man unterscheidet zwischen Winter- und Sommerrettich, wobei Winterrettich meist schärfer ist.
- Es gibt rote, weiße und schwarze Knollen in runder, ovaler, eckiger und länglicher Form.
- Meerrettich ist keine Rettich-Sorte.
- Das Gemüse ist kalorienarm und enthält nahezu kein Fett.
- Es ist reich an B-Vitaminen, Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C.
- Das Wurzelgemüse ist sättigend und kann für ein gutes Bauchgefühl sorgen.
- Es kann sich positiv auf die Gelenke und auf Diabetes auswirken.
- Es wird vor allem roh gegessen, da beim Kochen die Schärfe verloren geht.