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Übersäuerung feststellen

Bei einer Übersäuerung des Körpers (Azidose) ist der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten, was durch Stress und von schnellem Essen begünstigt wird. Der pH-Wert im Blut sinkt, das Blut ist – chemisch betrachtet – übersäuert. Die Ursachen dafür können Erkrankungen der Lunge oder Störungen des Stoffwechsels sein. Damit der menschliche Körper funktioniert, muss der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen sein. Doch wie kann man eine Übersäuerung des Körpers feststellen?
Im folgenden Artikel erfährst Du, wie Du eine mögliche Übersäuerung Deines Körpers feststellen kannst und was Dir dabei helfen könnte.

 

übersäuerung feststellen

Übersäuerung Magen feststellen

Äußert sich meist durch Magenkrämpfe, saures Aufstoßen und Sodbrennen. Tatsächlich gibt es Erkrankungen, die zu einer Übersäuerung des Magens führen können, wie z. B. eine Entzündung der Magenschleimhaut. Der Magen kann sehr empfindlich auf fettreiche Kost sowie übermäßig Süßes reagieren. Ebenso belasten stark gewürzte, zu kalte oder zu warme Speisen den Magen. Auch zu schnelles Essen kann sich negativ auswirken, da die Nahrung dabei meist nicht ausreichend zerkleinert wird. Ein Magen, der zu übersäuert ist, entsteht bei manchen Menschen auch durch übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum.

 

Übersäuerung erkennen: Ursachen

Die Ursache einer Magenübersäuerung (Hyperazidität) ist in den meisten Fällen eine Entzündung der Magenschleimhaut oder auch Gastritis genannt. Die Magenschleimhaut sorgt dafür, dass Dein Bauch von der aggressiven Magensäure nichts spürt. Sie bildet Schleim, der die Magenwand von innen auskleidet und so vor der Säure schützt. Zu einer Magenschleimhautentzündung kann es kommen, wenn die Magenschleimhaut weniger Schleim und mehr Säure bildet. Dann wird die schützende Schleimschicht zu dünn und die überschüssige Magensäure greift die Magenschleimhaut an.

Ursache einer Magenübersäuerung ist meist entweder:

  • eine Infektion mit einem Bakterium oder
  • Schäden in der Magenschleimhaut durch z. B. Alkohol und Nikotin

Kann ich eine Magenübersäuerung durch Stress bekommen? Tatsächlich wird eine Magenübersäuerung häufig mit Stress in Verbindung gebracht. Dafür gibt es zwei Gründe:

  1. Viele Menschen leiden bei Stress unter Magenbeschwerden. Diese lassen sich nicht in jedem Fall auf eine Gastritis oder andere körperliche Ursachen zurückführen. Weil Stress häufig der Auslöser zu sein scheint, nennt man das Phänomen auch Reizmagen. Die genaue Ursache der Beschwerden ist noch nicht geklärt. Welche Rolle Stress bei ihrer Entstehung spielt, ist ebenfalls ungewiss.
  2. Die Refluxkrankheit kann sich bei Stress verschlimmern. Reflux bedeutet, dass Magensäure in die Speiseröhre fließt, was Sodbrennen verursacht. Bei einigen Betroffenen tritt das Sodbrennen vor allem oder nur dann auf, wenn sie sich gestresst fühlen. Das liegt aber nicht daran, dass der Magen bei Stress mehr Säure produziert.

 

Übersäuerung Magen: Symptome

Eine Magenübersäuerung kann in den meisten Fällen durch eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entstehen. Viele Menschen können davon auch erstmal nichts spüren und bei anderen kann die Entzündung Symptome auslösen:

  • Druckgefühl in der Magengegend
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit

Hinter diesen Symptomen muss aber keineswegs immer eine Gastritis stecken. Es gibt zahlreiche Magen-Darm-Erkrankungen, die Schmerzen oder andere Beschwerden im Oberbauch verursachen können. Auch vertragen manche Menschen bestimmte Nahrungsmittel nicht und bekommen Bauchschmerzen oder andere Beschwerden. Sodbrennen hingegen ist ein typisches Anzeichen für die Refluxkrankheit. Diese entsteht aber nicht durch eine Magenübersäuerung, sondern dadurch, dass die Magensäure an den falschen Ort kommt. Sie steigt aus dem Magen in die empfindliche Speiseröhre auf und greift diese an. Das macht sich durch das Brennen im Hals und hinter dem Brustbein bemerkbar und bei vielen Betroffenen auch durch saures Aufstoßen.

 

Was hilft gegen einen übersäuerten Magen?

In manchen Fällen kann ein übersäuerter Magen schon durch die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten vermieden werden. Bei häufigen oder nächtlichen Beschwerden kann ein Säureblocker helfen, dieser hat eine lang anhaltende und nachhaltige Wirkung von bis zu 24 Stunden. Er blockiert die Magensäurefreisetzung, der Säuregehalt im Magen wird dadurch niedrig gehalten. Sollte der Magen über längere Zeit (länger als 14 Tage) übersäuert sein und Beschwerden bereiten, ist der Besuch beim Hausarzt erforderlich.

 

Was hilft bei Übersäuerung?

Was tun bei Übersäuerung des Körpers? Die Übersäuerung Deines Körpers wurde wahrscheinlich durch sehr viele verschiedene Lebensmittel und einen ungesunden Lebensstil verursacht. Dementsprechend gibt es auch nicht direkt ein Wundermittel, was alle Übersäuerung Symptome beseitigt, Dich wieder fit und vital macht, und Du so weitermachen kannst, wie bisher. Aber wie kann man nun eine Übersäuerung behandeln? Wenn es zu einer Übersäuerung kommt und Dein Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist, solltest Du grundlegend etwas ändern. Tausche die gelegentlichen Naschereien durch Obst ein. Natürlich schmeckt Obst manchmal sauer, doch sie enthalten sehr viele basische Mineralien wie Magnesium und Kalium. Auch Kartoffeln, Gurken, Möhren, Spinat und Nüsse unterstützen Deinen Körper dabei, den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen und die Symptome natürlich zu bekämpfen. So sollte sich Dein Schlaf wieder verbessern, Deine Haut reiner werden und vor allem sollte Dein Wohlbefinden zurückkehren.

 

Übersäuerung: Was essen?

Ob Dein Körper eher sauer oder eher basisch ist, kannst Du natürlich mit basischer Ernährung (Obst und Gemüse wie Spinat, Nüssen, Beeren, Petersilie, getrocknete Feigen und Mineralien) positiv beeinflussen. Die Ernährung bei Übersäuerung sollte basenreich sein, denn sie bildet die Basis für einen ausgeglichenen pH-Wert im Blut.

Diese Nahrungsmittel solltest Du regelmäßig in Deinen Speiseplan integrieren:

  • Obst
  • Gemüse
  • Salat
  • pflanzliche Fette
  • Kartoffeln
  • Sojaprodukte
  • Mandeln
  • Rosinen

Diese Nahrungsmittel solltest Du besser meiden:

  • Milchprodukte
  • Eier
  • Fleisch und Fleischprodukte
  • Getreideprodukte (Vollkornprodukte bilden weniger Säuren als Weißmehl)
  • Fisch

 

Übersäuerung: Was trinken?

Generell wirkt sich eine große Trinkmenge positiv auf Deinen Stoffwechsel aus. Du solltest ca. zwei Liter am Tag trinken, je nach Wetterlage und Aktivitäten auch mehr, denn dein Körper schwitzt und verliert viel Flüssigkeit. In erster Linie bietet sich Wasser an, möglichst ohne den Zusatz von Kohlensäure. Kräutertee und grüner Tee sowie Fruchtsaft können zwischendurch eine gute Abwechslung sein. Genussmittel wie Rotwein und Kaffee sind ebenfalls Basenbildner.

Verzichte besser auf:

  • schwarzen Tee
  • Alkohol
  • kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke
  • Bier
  • Softdrinks

 

Übersäuerung Blut

ph wert im blut

Damit das Säure-Basen-System im Gleichgewicht bleibt, transportiert der Körper diese Stoffwechselprodukte mithilfe der Atmung oder der Nieren aus dem Körper. Zudem gibt es Puffersysteme im Blut und im Gewebe, die kurzfristige Schwankungen des Säure-Base-Haushalts ausgleichen. Gelingt dies nicht mehr, aufgrund von Erkrankungen der Lunge, der Nieren oder anderer Störungen, kann der Säure-Basen-Haushalt durcheinander geraten und damit eine Übersäuerung eintreten. Aufschluss über das Verhältnis zwischen Säuren und Basen gibt der pH-Wert. Der pH-Wert des Blutes liegt bei gesunden Menschen zwischen 7,35 und 7,45. Wenn der Wert unter 7,35 sinkt, ist das Blut zu sauer und Ärzte_innen sprechen von einer Übersäuerung (Azidose).

Es gibt zwei Formen der Azidose: Die atmungsbedingte (respiratorische) und die stoffwechselbedingte (metabolische) Azidose.

  • Wird die Übersäuerung dadurch verursacht, dass die Atmung gestört, zu oberflächlich oder zu langsam ist, sodass zu viel Kohlenstoffdioxid im Körper bleibt, spricht man von einer atmungsbedingten Azidose.
  • Eine stoffwechselbedingte Azidose liegt vor, wenn der Körper zu viele saure Stoffwechselprodukte bildet, was eine Übersäuerung zur Folge hat. Eine mögliche Ursache dafür ist eine Nierenschwäche. Sie führt dazu, dass die Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden. Eine andere Möglichkeit ist auch, dass der Körper zu viel Säure von außen bekommt, z. B. durch Vergiftungen mit Medikamenten (Schmerzmitteln) oder Drogen.

 

Übersäuerung Körper: Symptome & Ursachen

Wenn die ersten Warnsignale Deines Körpers nicht richtig durchgedrungen sind oder vielleicht auch nicht ganz ernst genommen wurden, kann es dazu führen, dass sich die Übersäuerung weiter verschlimmert und Dein Körper beginnt, mit stärkeren Symptomen zu reagieren. Neben dem allgemeinen Unwohlsein machen sich nun Muskelschmerzen und Krämpfe bemerkbar. Anhaltende Müdigkeit und Sodbrennen kommen dazu und schließlich wirst Du auch sehr viel infektanfälliger, als Du normalerweise bist. All das sind Warnsignale dafür, dass Du schnell etwas unternehmen solltest. Spätestens dann, wenn Deine Einschlafstörungen stärker werden und Du Dich zunehmend unwohl fühlst, solltest Du Deinen Arzt/Deine Ärztin aufsuchen und mit ihm/ihr zusammen besprechen, was zu tun ist.

 

Übersäuerung: Ursachen

Eine Azidose ist nicht selten auch die Folge einer anderen Erkrankung. Bei der atmungsbedingten Azidose können Asthma, die Lungenerkrankung COPD, ein Lungenemphysem, Verletzungen des Brustkorbs oder Störung des Atemantriebs bei schweren Kopfverletzungen dazu führen, dass die Atmung zu langsam und zu oberflächlich wird.
Man atmet dadurch zu wenig Kohlenstoffdioxid (CO2) aus, wodurch sich der CO2-Partialdruck erhöht. Dieser gibt an, wie viel Kohlenstoffdioxid gelöst im Blut vorliegt. Steigt der CO2-Partialdruck, sinkt der pH-Wert und das Blut wird saurer.
Die stoffwechselbedingte Azidose kann eine Folge von Vergiftungen mit Alkohol oder Schmerzmitteln, wie z. B. Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS) sein. Aber auch schwerer Durchfall, Nierenschwäche oder Nierenversagen, schwere Notfälle wie eine Blutvergiftung oder ein Herzinfarkt können dazu führen, dass der pH-Wert im Blut sinkt.

 

Wie funktioniert ein Urin-pH-Test?

Um sicherzugehen, ob Dein Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist, kannst Du mithilfe eines Schnelltests mit Deinem Urin für Gewissheit sorgen und Deine Übersäuerung messen. Dazu gibt es Prüfstreifen, die Dir nach Eintauchen in Deinen Urin direkt anzeigen, ob sich in Deinem Körper zu viele Säuren befinden. Ob man selbst übersäuert ist, kann man bequem zu Hause überprüfen. Durch Eintauchen der Papierstreifen in den Urin und dem anschließenden Vergleich mit der beigefügten Farbskala wird dessen pH-Wert ermittelt. Er zeigt an, ob unser Körper übersäuert ist. Um den pH-Wert einzuordnen, gibt es eine pH-Wert-Skala. Sie reicht von pH-Wert 0 (sauer) über 7 (neutral) bis hin zu basisch (14).
Eine britische Studie hat bereits im Jahr 2008 festgestellt, dass sich der Urin-pH-Wert als Indikator für eine ernährungsbedingte Säurebelastung eignet. Mit diesem Test kann man direkt nachvollziehen, wie sich Lebensstilfaktoren wie z. B. die Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt auswirken kann.

 

Fazit: Was kann Dir bei einer Übersäuerung helfen?

Ob Dein Magen übersäuert ist, macht sich meist durch Magenkrämpfe, saures Aufstoßen und Sodbrennen bemerkbar. Der Grund einer Magenübersäuerung ist meist entweder eine Infektion mit einem Bakterium oder Schäden in der Magenschleimhaut durch z. B. Alkohol und Nikotin. Auch Stress kann ein Grund für eine Magenübersäuerung sein.
Viele Menschen spüren erstmal nichts und bei anderen können Symptome auftreten, wie z. B. Druckgefühl in der Magengegend, Völlegefühl, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Wenn es zu einer Übersäuerung kommt und Dein Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist, solltest Du grundlegend etwas ändern. In manchen Fällen kann ein übersäuerter Magen schon durch die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten vermieden werden. Ob man selbst übersäuert ist, kann man bequem zu Hause überprüfen. Hierfür benötigt man die pH-Teststreifen, die Dir nach Eintauchen in Deinen Urin direkt anzeigen, ob sich in Deinem Körper zu viele Säuren befinden.

 

 

Quellen

Adeva-Andany, M.M., et al. (2014) Sodium Bicarbonate Therapy in Patients with Metabolic Acidosis. he Scientific World Journal. 627673.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4227445/

Bitterliebe (n. d.) Übersäuerung – Wie man sie erkennt und was man dagegen tun kann. (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://bitterliebe.com/pages/uebersaeuerung

Bundesministerium für Gesundheit (2022) Azidose. (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://gesund.bund.de/azidose

Deutsches Ärzteblatt (2005) Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie. (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://www.aerzteblatt.de/archiv/47498/Stoerungen-des-Saeure-Basen-Haushalts-Rationale-Diagnostik-und-oekonomische-Therapie

IQWiG (2021) Magenschleimhautentzündung (Gastritis). (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://www.gesundheitsinformation.de/

Stiftung Warentest (2005) Darfs etwas sauer sein? (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://www.test.de/Uebersaeuerung-Darfs-etwas-sauer-sein-1304921-2304921/

Welch, A.A., et al. (2008) Urine pH is an indicator of dietary acid-base load, fruit and vegetables and meat intakes: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Norfolk population study. The British journal of nutrition. 99(6):1335-43.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18042305/

Whelan. C. (2022) Metabolic Acidosis. Healthline. (zuletzt abgerufen: 21.05.2023)
https://www.healthline.com/health/acidosis