Wermut
Bitterkraut mit Tradition
Wermut ist eine jahrtausendealte Pflanze und hat viele verschiedene Anwendungsbereiche. Hier erfährst Du über die Besonderheiten dieses besonderen Bitterkrauts.
Wermut - eine bittere Pflanze mit großer Bedeutung
Viele Legenden ranken sich um den Wermut: Als "Erhalter der Sinne" soll er in alten Zeiten geholfen haben, das innere Gleichgewicht ins Lot zu bringen. Als Sprichwort etablierte sich der Wermut als "Wermutstropfen" und bezeichnet in diesem Zusammenhang etwas, was die allgemeine Freude trübt. Wermut gehört zu den wichtigsten und ältesten bekannten Pflanzen. Bereits die alten Ägypter bauten das bittere Wermutkraut an. Hildegard von Bingen empfahl ein Getränk aus Wermut, Honig und Wein, um die Verdauung anzuregen und die Lungen zu stärken. Zusammen mit der Artischocke, der Sonnenblume, dem Gänseblümchen, dem Löwenzahn und der Wegwarte gehört die Wermutpflanze (Artemisia absinthium) zur Familie der Korbblütler.
Woher stammt die Wermutpflanze?
Ursprünglich stammt der Wermut aus Asien, wächst inzwischen jedoch auch in weiten Teilen Europas sowie im Norden Afrikas. In seinem lateinischen Namen Artemisia absinthium wird die Beziehung zu Artemis, der griechischen Göttin der Jagd, ersichtlich. Wermut wächst vor allem auf sand- und tonhaltigen Böden. Im alten Ägypten wurde das Wermutkraut der Fruchtbarkeitsgöttin Bastet geweiht und bei Liebesritualen eingesetzt. Wermut wird während seiner Blütezeit geerntet. Diese beläuft sich auf die Monate zwischen Juni und September. Dabei werden die Blätter und Blütenstände geerntet, da aus diesen Teilen der Pflanze später Wermut-Tee hergestellt wird.
Wie wird Wermut angewandt?
Wermut enthält Bitterstoffe und ätherische Öle. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Pflanze gehört der Bitterstoff Absinthin. Wermut-Tee schmeckt nicht jedermann, denn er ist überaus bitter. Allerdings ist genau dieser bittere Geschmack der gesunde Aspekt des Tees, der durch die Bitterstoffe des Bitterkrauts ausgelöst wird.
Wie bereitet man Wermut-Tee zu?
Verwende einen Esslöffel getrocknetes Wermutkraut pro Tasse Tee. Decke die Tasse ab und lass den Tee rund 15 Minuten ziehen. Der Tee kann sowohl vor als auch nach dem Essen getrunken werden. Als Alternative gibst Du 20 bis 40 Tropfen Wermut-Tinktur in ein Glas Wasser. Ebenfalls kann man den Wermut-Tee mit anderen Pflanzen wie Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe oder Odermennig anreichern.
Wie stellt man Wermutöl her?
Gib 50 g Wermutkraut in ein Glas und übergieße es mit 125 ml Olivenöl. Anschließend schraubst Du das Glas zu und stellst es für drei Wochen an einen warmen Ort. Gieße das Wermutöl durch ein feines Sieb, um Rückstände herauszufiltern. Wermutöl eignet sich wunderbar als Massageöl.
Wermut-Kapseln: Erfahrungen und Tipps
Wermut-Kapseln bilden eine praktische Alternative zu Tee oder Tinktur. Du nimmst einfach ein bis drei Kapseln täglich ein. Lass Dich von einem erfahrenen Therapeuten beraten, um die exakte Dosis festzulegen. Die meisten Menschen machen gute Erfahrungen mit Wermut-Kapseln und würden diese weiterempfehlen. Du kannst die Kapseln sogar mit in den Urlaub nehmen, denn eine Packung passt problemlos in Handtasche oder Rucksack.