7 Millionen. So viele Menschen sind von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen. Die Hälfte davon erblindet im Laufe der Erkrankung. Vielleicht bist Du selbst davon betroffen oder kennst jemanden in Deinem Umfeld. Dann ist dieser Artikel genau richtig.
Du erfährst, was eine Makuladegeneration überhaupt ist, wie sie sich äußert und welche Ursachen es gibt. Außerdem erfährst Du, wie Du einer Makuladegeneration vorbeugen kannst und welchen Einfluss die Ernährung und der Lebensstil dabei haben.
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Krankheit, die die Augen betrifft. Sie ist die häufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens bei Menschen ab 50 Jahren. Damit tritt sie also häufiger auf als Katarakte (grauer Star) und Glaukome (grüner Star) zusammen.
Langfristig führt die Makuladegeneration dazu, dass sich die Makula – ein Teil des Augenhintergrundes in der Nähe der Netzhaut – verschlechtert. Sie wirkt sich zwar nicht auf das periphere Sehen aus, kann aber die Sicht auf das, was sich direkt vor einem befindet, beeinträchtigen.
Es gibt zwei Arten von Makuladegeneration: die atrophische (auch trockene AMD) und die neovaskuläre (auch feuchte AMD). Die trockene Form macht etwa 85–90 % aller AMD-Fälle aus. Bei dieser Art bilden sich kleine gelbe Ablagerungen (Drusen) unter der Makula, die schließlich zum Verlust des zentralen Sehvermögens führen.
Bei der feuchten Makuladegeneration wachsen instabile Blutgefäße in den Schichten der Netzhaut und lassen Blut, Lipide und Serum austreten. Dadurch bildet sich ein Narbengewebe, das die Photorezeptoren (reagieren sensibel auf Licht und geben Signale an das Gehirn weiter, wodurch ein Bild entsteht) abtötet. Dadurch kommt es zum Verlust des Sehvermögens in diesem Bereich.
Menschen mit einer Makuladegeneration verlieren also nach und nach an klarer Sehkraft, v. a. wenn sie Gesichter betrachten oder Wörter auf dem Fernseher lesen. Es entsteht ein dunkler Fleck in der Mitte des Sehfeldes und Verzerrungen des Sehvermögens können auftreten. Wenn man auf Jalousien schaut, sieht man bspw. Wellen.
Es ist noch nicht völlig geklärt, was die individuellen Ursachen der Makuladegeneration sind. Aber es gibt Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen.
Risikofaktoren für Makuladegeneration:
Nicht jeder Risikofaktor kann vermieden werden. Aber ein gesunder Lebensstil kann einer Makuladegeneration vorbeugen und die allgemeine Augengesundheit fördern. Tatsächlich haben sich bestimmte Nährstoffe als besonders nützlich erwiesen.
Es gibt unzählige Nährstoffe, die unterschiedliche Wirkungen auf die Gesundheit haben können. In Bezug auf die Augengesundheit werden in Studien am häufigsten diese Nährstoffe untersucht: Anthocyane, Carotinoide (Lutein, Zeaxanthin, Beta-Carotin), Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Zink und Selen.
Die sekundären Pflanzenstoffe Anthocyane haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Diese können oxidativen Stress verringern und möglicherweise bestimmte Krankheiten verbessern. Anthocyane schützen die Netzhaut der Augen vor übermäßiger Einwirkung von sichtbarem Licht und Bestrahlung. Sie verbessern außerdem das Sehvermögen und erhöhen die Blutzufuhr zur Netzhaut. Du findest sie in roten, blauen und lilafarbenen Früchten und Gemüse.
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein wirksames Antioxidans, das sich positiv auf die Augen auswirkt und zur Vorbeugung von Augenkrankheiten beiträgt. Paprika, Zitrusfrüchte und grünes Blattgemüse sind gute Vitamin-C-Lieferanten.
Vitamin E ist ebenfalls ein wirksames Antioxidans, das freie Radikale abfängt. Ein Mangel an Vitamin E kann zu Netzhautschäden und zum Verlust von Photorezeptoren führen. Vitamin E findest Du vor allem in Nüssen.
Beta-Carotine sind die Vorstufe von Vitamin A. Vitamin A spielt im menschlichen Körper mehrere Rollen, so auch für die Augen. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin-A-reichem Obst und Gemüse könnte das Risiko für jedes Stadium der AMD verringern. Orangefarbenes Obst und Gemüse enthält besonders viel Beta-Carotin.
Die Xanthophylle Lutein und Zeaxanthin gehören zur Carotin-Gruppe und können die Sehleistung, z. B. die Kontrastempfindlichkeit verbessern. Außerdem scheinen sie das Risiko von Makuladegeneration und augenbedingten Krankheiten zu verringern. Besonders bei Raucher_innen scheinen die beiden Nährstoffe eine wichtige Rolle zu spielen.
Selen ist ein Spurenelement mit antioxidativen Wirkungen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verringerung des AMD-Risikos. Denn eine niedrige Selenzufuhr kann die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Netzhaut und in den äußeren Segmenten der Stäbchen (Photorezeptoren) verringern. Paranüsse sind eine gute Selenquelle, wobei deren Gehalt stark schwanken kann und die radioaktive Belastung kritisiert wird.
Zink kommt im Augengewebe vor, insbesondere in der Netzhaut. Letztlich ist eine ausreichende Zinkzufuhr wichtig für den Schutz der Netzhaut und kann auch das Risiko des Fortschreitens der neovaskulären (feuchten) Makuladegeneration verringern. Zink gibt es reichlich in Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten.
Zu den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zählen die Alpha-Linolensäure (ALA), Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA). Die gesundheitlichen Vorteile sind v. a. auf DHA und EPA zurückzuführen, die sich rein in marinen Quellen wie Fisch und Algen befinden.
Pflanzliche Lebensmittel enthalten lediglich die ALA, die zunächst in DHA und EPA umgewandelt werden müssen. Die Umwandlungsrate ist mit 5–10 % jedoch sehr gering, sodass Vegetarier_innen oft auf ein Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Kein Wunder, denn DHA trägt nachweislich zur Erhaltung normaler Sehkraft bei. Weiter verdichten sich die Hinweise, dass Omega-3-Fettsäuren sogar das Risiko für die Entwicklung der Makuladegeneration verringern können. Auch Menschen mit trockenen Augen scheinen von Omega-3 zu profitieren.
Eine ausgewogene Ernährung ist der Ausgangspunkt und Schlüssel für eine ausreichende Nährstoffaufnahme. Die oben genannten Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig für Deine Augen. Wenn Du aber aus bestimmten Gründen nicht ausreichend davon aufnehmen kannst, können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein.
Die Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS 2) ist eine groß angelegte Studie, die sich mit dem Zusammenhang von Makuladegeneration und Nährstoffen beschäftigt. So konnte sie zeigen, dass eine Nährstoffsupplementation bei Menschen mit bestehender Makuladegeneration das Risiko für ein Fortschreiten reduzieren kann.
Die Studie hat versucht, die optimale Zufuhrmenge zu analysieren. Es ist aber sehr wichtig zu beachten, dass diese nicht auf jede Person zutrifft und Nahrungsergänzungsmittel keine Alternative zu einer gesunden Ernährung sind. Sie sollten lediglich bei besonderen Bedürfnissen unterstützen!
Bevor Du ein Nahrungsergänzungsmittel nimmst, sprich mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin. Besonders wenn Du ein Risiko für eine Makuladegeneration hast oder sie schon besteht. Sprich mit ihm/ihr darüber, ob Nährstoffpräparate sinnvoll sind.
Es gibt Präparate, die Augenvitamine sinnvoll kombinieren und so die Nährstoffzufuhr sicherstellen können. Das Problem daran ist, dass sich manche Mineralstoffe gegenseitig bei der Aufnahme behindern. Das trifft beispielsweise auf Zink und Kupfer zu. So kann es durchaus sinnvoller sein, die Nährstoffe teilweise getrennt aufzunehmen.
Außerdem ist es wichtig, eine ausreichende Menge aufzunehmen. Aber Achtung: Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin, das man in Form von Nahrungsergänzungsmitteln leicht überdosieren kann. Achte also darauf, dass das Präparat nicht mehr als 100 % des Bedarfs deckt.
Bei einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommt es zum langsamen Verlust des Sehvermögens. Ältere Menschen sowie Frauen sind eher von der AMD betroffen. Ein erhöhter Blutdruck und Cholesterinspiegel sowie zu wenig Bewegung können das Risiko zudem erhöhen.
Ernährung spielt eine wichtige Rolle für eine gute Augengesundheit. So können die Vitamine C und E, Beta-Carotine, Xanthophylle, Zink und Selen die Augen unterstützen und sogar einer Makuladegeneration vorbeugen. Auch die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren tragen nachweislich zur Erhaltung normaler Sehkraft bei.
Wenn über die Nahrung nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden können, kann eine Supplementation sinnvoll sein. Um die ideale Dosis und Notwendigkeit zu bestimmen, sprich am besten mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin. Neben der Ernährung sind Bewegung, nicht rauchen und das Tragen einer Sonnenbrille weitere wesentliche Faktoren.
Kann ich Makuladegeneration vorbeugen mit Sonnenbrille?
Es gibt keine eindeutigen Beweise, dass die Sonneneinstrahlung das Risiko für Makuladegeneration erhöht. Aber eine intensive und andauernde Aussetzung gegenüber UV-Strahlung der Sonne kann Netzhautschäden verursachen. Diese können nicht nur das Fortschreiten der Makuladegeneration beschleunigen, sondern auch zur Bildung von Katarakten beitragen.
Um das Risiko zu verringern, empfiehlt die American Macular Degeneration Foundation (AMDF) das Tragen einer Sonnenbrille mit einem UV-400-Schutz. Dieser gewährleistet, dass alle Lichtstrahlen mit einer Wellenlänge von bis zu 400 nm blockiert werden, was die UV-Belastung um etwa 99 % reduziert.
Ein weiterer potenziell schädlicher Risikofaktor stellt das hochintensive blaue Licht von LED-Bildschirmen dar. Die meisten neuen PCs haben einen integrierten Blaulichtfilter, der am besten dauerhaft aktiviert sein sollte. Zudem gibt es spezielle Anti-Blaulicht Brillen.
Hilft bei einer Makuladegeneration Vitamin B12?
Ein Mangel an den B-Vitaminen Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12 kann das Risiko für die Entstehung degenerativer Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kognitive Erkrankungen oder Osteoporose) erhöhen. Eine Studie zeigt, dass eine tägliche Supplementation von Vitamin B12 in Kombination mit Vitamin B6 und Folsäure auch das Risiko einer Makuladegeneration um 40 % verringern kann. Ein Mangel kann laut dieser Untersuchung auch das Risiko für AMD steigern.
Kann Vitamin D Makuladegeneration vorbeugen?
Tatsächlich scheinen Menschen mit einer Makuladegeneration niedrigere Vitamin-D-Spiegel im Blut zu haben. Das kann darauf hinweisen, dass auch ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für eine AMD erhöhen kann. Bisherige Studien beziehen sich hierbei vorwiegend auf die neovaskuläre, also feuchte Makuladegeneration. Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr, ggf. auch mit einem Nahrungsergänzungsmittel, kann also möglicherweise dabei helfen, einer Makuladegeneration vorbeugen zu können.
Quellen:
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