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Dickdarmschmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlungen
Dickdarmschmerzen können auf eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen hindeuten. Darunter akute Entzündungen, chronische Darmerkrankungen oder medikamentenbedingte Reizungen. Oft sind die Schmerzen ein Signal für ernstere Beschwerden, die medizinisch abgeklärt werden sollten.
Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen, typische Symptome und gibt einen Überblick über die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Das Wichtigste in Kürze: Dickdarmschmerzen und Divertikulitis
- Dickdarmschmerzen können durch Entzündungen wie Divertikulitis, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursacht werden, aber auch harmlosere Ursachen wie Verdauungsprobleme sind möglich.
- Divertikulitis tritt auf, wenn sich kleine Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel) entzünden, was zu starken Schmerzen im linken Unterbauch, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung oder Durchfall führt.
- Die Behandlung von Divertikulitis reicht von Antibiotika bis hin zu operativen Eingriffen in schweren Fällen, wenn der entzündete Darmabschnitt entfernt werden muss.
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verursachen anhaltende Entzündungen des Darmtrakts und können zu schweren Komplikationen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Häufige Ursachen von Dickdarmschmerzen
Dickdarmschmerzen haben unterschiedliche Ursachen, die von akuten bis chronischen Erkrankungen reichen. Eine frühzeitige ärztliche Hilfe ist wichtig, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.
Entzündete Divertikel (Divertikulitis)
Eine häufige Ursache für Dickdarmschmerzen ist die Divertikulitis. Dabei entzünden sich kleine, beutelartige Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel.
Diese Erkrankung tritt vor allem im Dickdarm auf und äußert sich durch starke Schmerzen im linken Unterbauch. Die Entzündungen entstehen oft durch blockierte Divertikel, was zu Infektionen und schmerzhaften Schüben führen kann. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung oder Durchfall.
Besonders gefährlich wird es, wenn die Entzündung den betroffenen Darmabschnitt stark schädigt. In sehr schweren Fällen kann es zu einem Durchbruch der Darmwand führen. Dies erfordert umgehend eine chirurgische Behandlung.
Chronische Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Diese können zu langanhaltenden, teils unerträglichen Bauchschmerzen führen. Die Krankheiten betreffen oft den Darmtrakt und verursachen Entzündungen, die sich über lange Zeit entwickeln. Bei Colitis ulcerosa ist meist nur der Dickdarm betroffen, während Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann.
Beide Erkrankungen verlaufen in Schüben. Krampfartigen Schmerzen, Durchfall (teils mit Blut im Stuhl) und starker Abgeschlagenheit sind oft Folgen der Krankheiten.
Die genaue Ursache dieser Erkrankungen ist unbekannt, aber sie erfordern eine lebenslange ärztliche Betreuung. Unbehandelte Schübe können das Risiko für schwerwiegende Komplikationen erhöhen.
Entzündungen im Darm durch Medikamente und Reizungen
Schmerzen im Dickdarm können auch durch die Einnahme von Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac verursacht werden. Diese Medikamente, die häufig gegen Schmerzen und Entzündungen verschrieben werden, können die Schleimhaut des Dickdarms reizen. Dadurch kann es zu Entzündungen kommen, was wiederum Darmschmerzen verursacht. Langfristige oder hochdosierte Einnahme dieser Medikamente kann daher Magen-Darm-Beschwerden verschlimmern und Entzündungen verstärken.
Symptome erkennen von Dickdarmschmerzen
Die Symptome von Dickdarmschmerzen können je nach Ursache unterschiedlich sein, doch bestimmte Warnsignale solltest Du nicht ignorieren.
Dickdarm Schmerzen und Symptome: Starke Bauchschmerzen und Krämpfe
Die Schmerzen treten oft im unteren Bauchbereich auf, besonders im linken Unterbauch. Bei einer Divertikulitis oder chronischen Entzündung sind die Schmerzen oft krampfartig. Zu typischen Symptomen gehören unter anderem Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. In einigen Fällen strahlen die Schmerzen auch in den Rücken aus, was zusätzliche Beschwerden verursacht.
Blut im Stuhl
Ein weiteres Alarmsignal ist Blut im Stuhl, das auf Entzündungen oder Schädigungen der Darmschleimhaut hinweist. Dieses Symptom tritt häufig bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auf und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Übelkeit, Erbrechen und Probleme mit der Verdauung
Begleitende Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung oder Durchfall gehen oft mit Dickdarmschmerzen einher. Sie verschlechtern das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen erheblich. Besonders bei Divertikulitis treten diese Symptome häufig auf.
Diagnose und ärztliche Hilfe
Da die Symptome von Dickdarmschmerzen oft unspezifisch sind, ist eine sorgfältige körperliche Untersuchung wichtig. Nur so können genaue Ursachen festgestellt werden. Oftmals sind zusätzliche diagnostische Verfahren erforderlich.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden bei unklaren Dickdarmschmerzen ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei wird ein Endoskop verwendet, um den Darmtrakt von innen zu betrachten. Dadurch können mögliche Entzündungen, Polypen oder Divertikel festgestellt werden. Diese Untersuchung ermöglicht es Deinem Arzt oder Deiner Ärztin Proben zu entnehmen
Bildgebende Verfahren
In akuten Fällen von Divertikulitis können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT-Scans notwendig sein. Der Zustand der entzündeten Darmabschnitte kann so genau beurteilt werden. Dies hilft, die Ausbreitung der Entzündung und eventuelle Komplikationen wie einen Durchbruch der Darmwand frühzeitig zu erkennen.
Behandlungen bei Dickdarmschmerzen
Die Behandlung von Dickdarmschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Die Behandlung reicht von medikamentösen Therapien bis hin zu chirurgischen Eingriffen.
Akute Divertikulitis: Antibiotika und operative Eingriffe
Bei einer akuten Divertikulitis werden häufig Antibiotika verschrieben, um die Entzündung zu behandeln. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein. Das kommt vor, wenn die Entzündung zu einem Durchbruch oder einer schweren Infektion führt. Dabei wird der betroffene Darmabschnitt entfernt.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Langfristige Behandlung
Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist eine langfristige medikamentöse Behandlung notwendig. Nur so können die Entzündungen kontrolliert und Schübe verhindert werden. Dazu gehören entzündungshemmende Medikamente, Immunsuppressiva und Biologika. In einigen Fällen ist auch hier eine chirurgische Entfernung stark entzündeter Darmabschnitte nötig, um Komplikationen zu verhindern.
Dickdarm Schmerzen: Hausmittel
Zur Linderung leichter Dickdarmschmerzen können folgende Hausmittel helfen:
- Wärmflasche auf den Bauch legen: Entspannt die Muskulatur und lindert Schmerzen.
- Bauchmassagen: Sanfte Massagen im Uhrzeigersinn helfen, Blähungen zu reduzieren.
- Ernährungsumstellung: Vorübergehend ballaststoffarme Ernährung bei Divertikulitis, danach schrittweise wieder Ballaststoffe integrieren.
- Ausreichend Flüssigkeit trinken: Besonders wichtig bei Durchfall, um Dehydrierung zu verhindern.
- Warme Getränke: Kräutertees wie Fenchel- oder Kamillentee stimulieren den Darm.
- Probiotische Lebensmittel: Naturjoghurt oder fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut fördern eine gesunde Darmflora.
- Pflanzliche Heilmittel: Kümmel- oder Anis-Tee helfen bei Blähungen.
- Bewegung: Leichte Spaziergänge oder Yoga regen die Darmaktivität an.
- Stressreduktion: Entspannungsübungen wie Meditation oder Atemtechniken können Verdauungsbeschwerden lindern.
Besonders bei Divertikulitis empfiehlt sich eine ballaststoffarme Diät, um den Darm zu entlasten. Zudem solltest Du ausreichend Flüssigkeit zu Dir nehmen, insbesondere bei Durchfall.
Fazit: Frühzeitig handeln bei Dickdarmschmerzen
Dickdarmschmerzen können viele Ursachen haben und müssen nicht immer auf eine schwere Krankheit hinweisen. Oft können sie durch harmlose Verdauungsprobleme wie Blähungen oder leichte Verstopfung entstehen.
Trotzdem ist es wichtig, auf Deinen Körper zu hören. Wenn die Schmerzen länger anhalten, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Besonders wenn Du mit Blut im Stuhl, starken Bauchschmerzen oder Problemen mit der Verdauung zu leiden hast. Eine einfache Untersuchung oder eine Darmspiegelung kann klären, ob mehr dahintersteckt. In den meisten Fällen sind die Beschwerden gut behandelbar.
FAQ: Dickdarmschmerzen und mögliche Ursachen
Ja, Dickdarmschmerzen können auch im Oberbauch auftreten, obwohl sie typischerweise im Unterbauch zu spüren sind. Schmerzen im Oberbauch könnten auf eine Reizung oder Entzündung im oberen Teil des Darmtrakts hinweisen. Wenn die Schmerzen anhalten oder stark sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären.
Eine akute Divertikulitis entsteht, wenn sich kleine Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel, entzünden. Typische Symptome sind starke Schmerzen im linken Unterbauch, Fieber, Übelkeit und manchmal Verstopfung oder Durchfall.
Quellen:
- Schuster, M., et al. (2022). "Diverticular Disease: An Updated Management Review." Gastroenterology Insights. 13(4): 326-339.
- Stollman, N. H., & Raskin, J. B. (2004). "Diverticular Disease of the Colon." The Lancet. 363(9409): 631-639.
- Strate, L. L., & Peery, A. F. (2016). "Epidemiology, Pathophysiology, and Treatment of Diverticulitis." Gastroenterology. 149(7): 1282-1299.
- Williams, S., et al. (2023). "Diverticular Disease: Update on Pathophysiology, Classification, and Management." Frontline Gastroenterology.