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Mutterkraut: Wirkung auf Deinen Körper
Mutterkraut, auch bekannt als Tanacetum parthenium, ist eine Heilpflanze, die seit Jahrhunderten für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt wird.
Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und wird oft wegen ihrer Ähnlichkeit zur Kamille als "falsche Kamille" bezeichnet.
In diesem Artikel erfährst Du alles über die verschiedenen Aspekte dieser Pflanze, ihre Herkunft und ihre vielfältigen Wirkungen auf Deinen Körper.
Das Wichtigste in Kürze: Mutterkraut bei Migräne Anfälle
- Wirkung: Hemmt Substanzen, die Schmerzen und Entzündungen im Gehirn verursachen.
- Anwendung: In Kapseln oder als Tee aus getrockneten Blättern.
- Vorteile: Reduziert die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen.
- Vorsichtsmaßnahmen: Kann allergische Reaktionen hervorrufen; nicht mit Gerinnungshemmern kombinieren.
- Herkunft: Ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum, wächst auch in Amerika.
Herkunft und Merkmale von Mutterkraut
Diese Pflanze ist in den gemäßigten Klimazonen weit verbreitet und stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Mutterkraut ist heute auch in Nord-, Mittel- und Südamerika zu finden. Es bevorzugt einen sonnigen Standort und gedeiht am besten in gut durchlässigen Böden.
Die Heilpflanze blüht von Juni bis September und zeichnet sich durch ihre weißen Zungenblüten und gelben Röhrenblüten aus. Diese Blüten, in Kombination mit den stark aromatischen Blättern, machen Mutterkraut sowohl zu einer Zier- als auch zu einer Heilpflanze.
Botanische Beschreibung
- Blütezeit: Juni bis September.
- Blüten: Weiße Zungenblüten und gelbe Röhrenblüten, die in dichten Dolden angeordnet sind.
- Geschmack: Der Tee hat einen leicht bitteren und erdigen Geschmack mit einem aromatischen, krautigen Unterton.
- Duft: Die Blätter und Blüten verströmen einen stark aromatischen Duft, der für die Pflanze charakteristisch ist.
- Standort: Diese Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort und wächst gut in nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden.
Historische und kulturelle Bedeutung
Mutterkraut hat eine lange Geschichte als Heilpflanze. Im Mittelalter wurde es in Klostergärten angebaut und war ein fester Bestandteil der Kräuterapotheken.
Die Pflanze wurde besonders geschätzt für ihre Fähigkeit, Frauen bei Menstruationsproblemen zu unterstützen. Deshalb hat sie auch den Namen "Mutterkraut" erhalten.
In vielen Kulturen galt sie als Mittel, das Frauen in verschiedenen Lebensphasen hilft. Hierzu zählen insbesondere Schmerzen und Krämpfe im Bauchbereich, was ihren Namen weiter festigte.
Medizinische Anwendung
Mutterkraut ist bekannt für seine Wirkung auf die Nerven und die Psyche und wird häufig zur Linderung von Kopfschmerzen und Migräneanfällen eingesetzt. Doch hat sie sich auch in anderen medizinischen Anwendungen als wirksam erwiesen.
Mutterkraut bei Migräne
Es wirkt, indem es die Freisetzung von Substanzen hemmt, die Entzündungen und Schmerzen im Gehirn verursachen. Die regelmäßige Einnahme von Mutterkraut kann die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren. Es wird oft in Form von Kapseln eingenommen. Du kannst auch einen Tee aus getrockneten Mutterkrautblättern zubereiten.
Mutterkraut und die Psyche
Mutterkraut hat Wirkung auf die Nerven. Die beruhigende Wirkung des Krauts auf das Nervensystem macht es zu einer beliebten Wahl für Menschen, die unter Stress, Angstzuständen oder leichten Depressionen leiden. Es kann helfen, die Nerven zu beruhigen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Weitere Anwendungen von Mutterkraut
- Arthritis und entzündliche Erkrankungen: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Mutterkraut machen es auch zu einem potenziellen Mittel gegen Arthritis und andere entzündliche Erkrankungen. Es kann helfen, Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken zu reduzieren.
- Fieber und Erkältung: In der traditionellen Medizin wird Mutterkraut manchmal zur Senkung von Fieber und zur Unterstützung bei Erkältungen eingesetzt. Es kann helfen, das Immunsystem zu stärken und die Symptome von Erkältungen zu lindern.
- Verdauungsprobleme: Mutterkraut kann auch bei der Linderung von Verdauungsproblemen wie Blähungen und Verdauungsstörungen helfen. Seine beruhigenden Eigenschaften unterstützen die Magen-Darm-Gesundheit.
- Hauterkrankungen: Äußerlich angewendet, kann Mutterkraut bei der Behandlung von Hautirritationen und entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Dermatitis nützlich sein. Es kann helfen, Rötungen und Juckreiz zu reduzieren.
Verwendung und Sicherheit von Mutterkraut
Mutterkraut bietet viele gesundheitliche Vorteile. Trotzdem solltest Du einige wichtige Punkte beachten, um es sicher zu nutzen.
Im folgenden Abschnitt erfährst Du, wie Du Mutterkraut richtig verwenden kannst und welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Anwendung und Dosierung
- Mutterkraut Kapseln: Eine beliebte Form der Einnahme, die eine standardisierte Dosierung ermöglicht und einfach in den Alltag integriert werden kann.
- Dosierung: Die übliche Dosierung liegt bei 100 bis 150 mg Mutterkraut-Extrakt pro Tag. Diese Menge kann je nach Hersteller und Konzentration variieren, daher ist es wichtig, die Anweisungen auf dem Etikett zu beachten.
- Getrocknetes Mutterkraut: Kann als Tee aufgebrüht werden. Ein bis zwei Teelöffel getrocknete Blätter pro Tasse heißem Wasser sind eine gängige Zubereitung.
- Dosierung: 1–2 Tassen pro Tag. Beginne mit 1 Tasse täglich und beobachte, wie Dein Körper reagiert. Bei guter Verträglichkeit kann die Menge auf 2 Tassen pro Tag erhöht werden.
Mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl das Kraut als relativ sicher gilt, können einige Personen allergische Reaktionen entwickeln. Hierzu zählen insbesondere Personen, die empfindlich auf Pflanzen der Familie der Korbblütler reagieren. Es ist wichtig, das Heilkraut nicht zusammen mit bestimmten Medikamenten einzunehmen:
Gerinnungshemmer und nichtsteroidale Antirheumatika: Vorsicht ist geboten, wenn Du Medikamente wie Gerinnungshemmer (z.B. Warfarin) oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Aspirin einnimmst. Mutterkraut kann die Blutgerinnung beeinflussen und das Risiko von Blutungen erhöhen.
Fazit: Mutterkraut – Natürliche Hilfe für Körper und Geist
Mutterkraut (Tanacetum parthenium) ist eine beeindruckende Pflanze mit einer langen Tradition in der Naturheilkunde. Mit ihren beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ist sie besonders wertvoll. Bei der Behandlung von Migräne, Kopfschmerzen und nervlichen Beschwerden kann sie geschickt eingesetzt werden.
Wenn Du Mutterkraut in Deinen Alltag integrieren möchtest, ist es wichtig, die richtige Dosierung zu finden. Sprich am besten mit einer Fachkraft im Gesundheitswesen, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu klären. So stellst Du sicher, dass Mutterkraut optimal für Deine Bedürfnisse eingesetzt wird.
FAQ zum Thema: Mutterkraut während der Schwangerschaft
Es wird empfohlen, während der Schwangerschaft auf Mutterkraut zu verzichten. Mutterkraut kann die glatte Muskulatur der Gebärmutter stimulieren, was zu Kontraktionen führen könnte. Diese Wirkung kann potenziell vorzeitige Wehen auslösen, was ein Risiko für die Schwangerschaft darstellen kann. Deshalb ist es wichtig, Deinen Arzt oder Deine Ärztin zu konsultieren, bevor Du während der Schwangerschaft neue Nahrungsergänzungsmittel oder Heilkräuter einnimmst.
Auch in der Stillzeit sollte Mutterkraut mit Vorsicht verwendet werden, da die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen können. Es ist ratsam, ärztliche Hilfe zu holen, um die Sicherheit für Dich und Dein Baby zu gewährleisten.
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