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Pfefferminze zählt zu den absoluten Klassikern im Kräuterbeet. Sie ist ganz leicht an ihrem würzigen Duft zu erkennen, sobald man die Blätter zwischen den Fingern verreibt. Die Heilpflanze ist als Tee und Öl wirksam bei Bauchschmerzen, Erkältungssymptomen sowie Kopfschmerzen. Doch in dem Kraut stecken weitaus mehr heilende Kräfte. Im folgenden Beitrag verraten wir Dir, was Pfefferminze so besonders macht, wofür Du sie verwenden und wie Du Pfefferminze selbst anbauen kannst.
Die Pfefferminze Pflanze (lat. Mentha ×piperita) ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Gattung der Minzen, die zur Familie der Lippenblütler (lat. Lamiaceae) gehören. Sie ist vermutlich durch Zufall bei der Kreuzung verschiedener Minzarten entstanden. Erstmalig wurde sie allerdings in England bekannt. Daher tragen viele Pfefferminzsorten einen englischen Namen.
Pfefferminzblätter sind dunkelgrün und haben eine längliche, gezackte Form. Sie wächst ca. 80 cm hoch und trägt von Juli bis September rosafarbene Blüten. Da sich die Pfefferminze durch Ausläufer schnell vermehrt, wird sie gerne in einen Topf gepflanzt, um so ihr Wachstum zu kontrollieren. Das Heilkraut gedeiht insbesondere an halbschattigen bis schattigen, feuchten Standorten.
Die heilende Wirkung der Pfefferminze ist schon lange bekannt und soll unter anderem bei Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungen, Kopf- oder Muskelschmerzen helfen. Die Heilkräfte der Pfefferminze gehen hauptsächlich auf das ätherische Öl (Pfefferminzöl) in den Blättern zurück – dem Menthol. Genau genommen ist Menthol aber nur einer der Bestandteile des Pfefferminz-Öls. Weitere Inhaltsstoffe sind beispielsweise die sekundären Pflanzenstoffe Menthylacetat, Menthofuran und Menthon. Die Blätter der Pfefferminze enthalten bis zu 4 % ätherisches Öl, dem eine antimikrobielle, antivirale, beruhigende, kühlende und schmerzlindernde Wirkungen nachgesagt wird. Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe wie die Rosmarinsäure sind weitere wertvolle Inhaltsstoffe der Pfefferminze.
Pfefferminze ist in der Regel gut verträglich. Magenempfindliche Menschen könnten auf die innerliche Anwendung von Pfefferminze gelegentlich mit Magenbeschwerden. Die äußerliche Anwendung von Pfefferminzöl kann zudem manchmal Hautreizungen verursachen.
Was kann man mit Pfefferminze machen? Ob als Heilmittel, in der Küche oder für kosmetische Zwecke – Pfefferminze lässt sich vielseitig, sowohl frisch als auch getrocknet, verwenden:
Die Pfefferminze gehört zu den Heilkräutern, die bei den meisten Menschen Erinnerungen an die Kindheit wecken. Ob Magenschmerzen oder eine Erkältung – Pfefferminztee und Einreibungen oder Inhalationen mit Pfefferminzöl gelten seit vielen Jahren als beliebte Hausmittel. Und das aus gutem Grund.
Aufgrund ihrer vielfältigen Wirkung werden Pfefferminzblätter bei krampfartigen Magenbeschwerden sowie bei Infektionen der Gallenblase angewendet, da Pfefferminze die Verdauung und den Gallenfluss anregen kann. Die Heilpflanze kann aber auch bei anderen Beschwerden eingesetzt werden. Das ätherische Öl wird auch bei Reizdarm, Entzündungen der oberen Atemwege und der Mundschleimhaut sowie Muskel- und Nervenschmerzen empfohlen. Auch als Schmerzmittel überzeugt Pfefferminzöl als eine gute Alternative zu herkömmlichen Kopfschmerzmitteln. Besonders bei Spannungskopfschmerzen kann Pfefferminzöl wahre Wunder bewirken. Das ätherische Öl wird meist zum Einreiben oder zum Inhalieren verwendet, um bei einer Erkältung die Atemwege zu befreien. Hier hat das reine Öl eine höhere Wirkkraft als der eher sanfte Pfefferminztee. Allerdings ist bei der Verwendung des Öls Vorsicht geboten. Für Babys und Kleinkinder ist eine Anwendung nicht zu empfehlen. Schwangere sprechen die Nutzung am besten vorab mit ihrem Arzt.
Besonders der allbekannte Pfefferminztee wirkt wohltuend bei Völlegefühl, Blähungen und anderen Magenproblemen. Nicht ohne Grund zählt Pfefferminztee zu den beliebtesten Kräutertees. Seine beruhigenden Eigenschaften können auch gut bei Nervosität helfen, die sich oftmals auf den Magen auswirkt. Aufgebrüht wird der Tee aus den frischen oder getrockneten Blättern der Pfefferminze. Auch kalter Pfefferminztee kann sehr gut als antibakterielle Mundspülung genutzt werden.
Wirkung der Pfefferminzblätter
Wirkung von Pfefferminzöl
Wegen seiner verdauungsfördernden Eigenschaften wurde Pfefferminze früher häufig zum Würzen von Speisen genutzt. Besonders bei Menschen, die nach dem Essen ein Völlegefühl verspüren, kann Minze die Verdauung unterstützen.
Die Wirkung von frischen Pfefferminzblättern hängt von ihrem Wirkstoffgehalt ab, der je nach Anbaugebiet, Sorte und Erntezeitpunkt erheblich variieren kann. Für den medizinischen Gebrauch sind daher Fertigpräparate auf Basis von Pfefferminze besser geeignet. So gibt es unter anderem alkoholische Auszüge sowie Flüssig- und Trockenextrakte des Heilkrauts. Bei Menschen mit Reizdarm-Syndrom kann die Einnahme von Kapseln mit Pfefferminzöl hilfreich sein, da hier die Wirkstoffe in hoher Konzentration direkt in den Darm transportiert werden.
Auch bei Hautproblemen kann die Pfefferminze als Heilpflanze helfen. Äußerlich angewendet kann die kühlende Wirkung von Pfefferminztee zum Beispiel bei Sonnenbrand oder Mückenstichen verwendet werden. Hierfür musst Du lediglich ein sauberes Baumwolltuch in den abgekühlten Tee tauchen und die betroffene Hautstelle damit bedecken.
Pfefferminze gilt zudem, aufgrund ihrer kühlenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, als hilfreich bei unreiner Haut. Daher wird verschiedenen Cremes gerne Minze zugesetzt. Auch bei geschwollenen und brennenden Füßen kann Minze für Linderung sorgen. Ein Fußbad mit Pfefferminzöl kann beruhigen und die schweren Füße kühlen. Die Zahn- und Kosmetikindustrie greift auch gerne aufgrund seiner reizlindernden Wirkung und seines frischen Geschmacks auf Minz-Öl als Zutat in Zahn- und Mundpflegeprodukten zurück. Und in Massageölen kann Pfefferminze helfen, die Muskeln zu entspannen. Außerdem wirkt das Öl erfrischend und belebend.
Die Gattung der Minzen umfasst etwa 30 Arten und ist somit äußerst vielfältig. Zwischen den verschiedenen Sorten der Pfefferminze gibt es jedoch feine Unterschiede, was das Aroma und das Aussehen betrifft. Zudem unterscheiden sich die einzelnen Sorten durch ihre Standortansprüche. Zu den bekanntesten Pfefferminz-Sorten zählen:
Englische Minze: Die Englische Minze ist wohl die bekannteste Pfefferminzsorte. Sie ist besonders aromatisch und gibt vielen Speisen das typische leicht scharfe Aroma. Diese Sorte ist Bestandteil der beliebten englischen Minz-Sauce.
Black Mitchum: Die Sorte Black Mitchum gilt als die älteste Art unter den Pfefferminzen. Sie wurde in der englischen Stadt Mitchum entdeckt. Weil sie sehr viele Anthocyan-Farbstoffe enthält, sind ihre Blätter sind sehr dunkel, wodurch sich ihr Name erklärt. Black Mitchum wird unter anderem als Aroma für die beliebte „After Eight“-Schokolade verwendet.
Weiße Pfefferminze: Die Blätter der Weißen Pfefferminze sind sehr hell, weil sie nur wenige Anthocyan-Farbstoffe enthalten. Vom Geschmack her ist diese Sorte die mildeste unter den Pfefferminzen.
In vielen verschiedenen Ländern gibt es Minze-Sorten wie zum Beispiel die Marokkanische Minze, Türkische Minze, Korsische Minze oder Italienische Minze. Allerdings sind die Aromen nicht alle so scharf wie die der Englischen Minze. Wenn Du experimentierfreudig bist, kannst Du Dich auch an den Anbau anderer Minz-Sorten wagen. Erdbeerminze, Ananasminze oder sogar Schokoladenminze kannst Du hervorragend im Garten pflanzen.
Pfefferminztees gibt es natürlich auch einfach im Supermarkt oder Bio-Laden zu kaufen. Allerdings hat der Tee aus dem Handel nicht immer gute Qualität. Meist steckt in der Pfefferminze aus konventionellem Anbau gar nicht so viel von den guten Inhaltsstoffen, wie angenommen. Das gilt besonders für die klassischen Teebeutel aus dem Supermarkt. Greife daher lieber zu Pfefferminztee in Bio-Qualität, so kannst Du zudem Rückstände von Pestiziden im Tee vermeiden. Noch besser ist, wenn Du Pfefferminze selbst anbaust. Wir verraten Dir, wie es geht:
Anbau: Da die Pfefferminze sehr pflegeleicht ist und mit fast allen Standorten gut zurechtkommt, kannst Du sie im Garten und auch auf dem Balkon pflanzen - am besten eignen sich halbschattige Plätze.
Ernte: Um später auch von der geballten Heilkraft der Pflanze zu profitieren, ist es ratsam, die Minze zu ernten, wenn ihr Gehalt an ätherischem Öl besonders hoch ist. Dies ist im Sommer, etwa zwischen Juni und Juli, der Fall. Erkennen kannst Du den Erntezeitpunkt daran, dass die Pflanze bereits Knospen hat, welche aber noch nicht blühen. Aber Vorsicht, Du musst die Minze richtig schneiden! Schneide die Triebe mit einem scharfen Messer etwa 10 cm oberhalb des Bodens ab. Schneide aber nie die gesamte Minze zurück, sondern lasse immer einen Teil der Triebe zur Blüte kommen. So tust du Insekten etwas Gutes, da Minzblüten eine wichtige Nahrungsquelle für sie sind.
Trocknen: Anschließend kannst Du die Pfefferminzblätter frisch verwenden oder trocknen, um sie für spätere Anlässe zu verwenden. Die einfachste Variante ist, die Triebe zu bündeln und an einem warmen, luftigen und vor allem schattigen Platz kopfüber aufzuhängen, bis die Triebe trocken sind, sodass sie rascheln. So lässt sich der Geschmack der Pfefferminze gut konservieren und Du kannst den Tee problemlos im Winter genießen.
Neben ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften findet Minze auch Verwendung in der Küche. Eine Prise Pfefferminze verleiht vielen Speisen das gewisse Etwas. Besonders die Kombination aus Minze und Schokolade ist bei Desserts sehr beliebt. Pfefferminze macht sich aber auch gut in erfrischenden Sommergetränken. Für ein leichtes Aroma können einfach ein paar Blätter hinzugefügt werden. Wer gerne einen etwas stärkeren Minzgeschmack haben möchte, kann zu Pfefferminz-Sirup greifen. Wir zeigen Dir, wie Du den Sirup ganz einfach selber machen kannst.
Zutaten:
Zubereitung:
Quellen & Verweise
https://utopia.de/ratgeber/pfefferminze-pflanzen-und-pflegen-im-garten-oder-auf-dem-balkon/
https://www.mein-schoener-garten.de/lifestyle/gesund-leben/pfefferminztee-42919