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Schlechte Bakterien im Darm: Symptome und Lösungen

Schädliche Bakterien im Darm können das empfindliche Gleichgewicht unserer Darmflora aus dem Takt bringen.  

Der Darm beherbergt Billionen an Bakterien, die sowohl nützlich als auch schädlich sein können. Wenn jedoch die schädlichen Bakterien überhandnehmen, gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken. Dies kann nicht nur Probleme bei der Verdauung verursachen, sondern auch Dein Immunsystem schwächen und Dein Wohlbefinden beeinträchtigen.  

Doch wie gelangen diese unerwünschten Bakterien in Deinen Körper und welche Symptome deuten auf ein gestörtes Mikrobiom hin? 

 

Laura Merten Ernährunsgwissenschaftlerin

Das Wichtigste in Kürze: Schlechte Bakterien im Darm

  • Ursachen: Schädliche Bakterien gelangen oft durch kontaminierte Lebensmittel, verunreinigtes Wasser, mangelnde Hygiene oder Stress in den Darm. 
  • Symptome: Verdauungsprobleme wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen sowie Bauchschmerzen sind häufige Anzeichen. Auch Nährstoffmängel, Müdigkeit und ein schwaches Immunsystem können auftreten. 
  • Risikofaktoren: Ungesunde Ernährung, Antibiotika-Einnahme, Stress und Reisen in Länder mit niedrigen Hygienestandards erhöhen das Risiko einer gestörten Darmflora. 
  • Lösungen: Eine ballaststoffreiche Ernährung, der Verzehr von probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt sowie Präbiotika wie Zwiebeln und Knoblauch fördern nützliche Darmbakterien und helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. 

 

Wie gelangen schädliche Bakterien in den Darm?

Schädliche Bakterien können auf unterschiedlichen Wegen in den Darm gelangen und das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora stören. Verschiedene äußere Einflüsse sowie der Lebensstil spielen dabei eine entscheidende Rolle. 

 

1. Nahrung und Getränke

Ein wesentlicher Weg, über den schädliche Bakterien in den Darm gelangen können, ist die Nahrung. Hierzu gehören Lebensmittel, die mit Bakterien wie Escherichia coli, Salmonellen oder Listerien kontaminiert sind.  

Bei einem Verzehr kann dies zu einer Dysbiose führen, also einem Ungleichgewicht der Darmflora. Dies gilt insbesondere für unzureichend gekochte, verdorbene oder unhygienisch zubereitete Lebensmittel. Auch verschmutztes Trinkwasser kann eine Quelle von pathogenen Bakterien sein. 

 

2. Hygienemängel

Schlechte Hygiene-Gewohnheiten, wie das Nichtwaschen der Hände nach dem Toilettengang können Grund dafür sein. Diese Bakterien können sich dann im Darm ansiedeln und das Gleichgewicht der Darmbakterien beeinträchtigen. 

 

3. Antibiotika-Einnahme

Antibiotika töten nicht nur schädliche Bakterien, sondern oft auch die nützlichen Bakterien im Darm. Das kann zu einem Ungleichgewicht führen. Dies schafft eine Lücke, die von schädlichen Bakterien besiedelt werden kann. Eine häufige Folge einer Antibiotika-Behandlung ist beispielsweise eine Clostridioides difficile-Infektion, die zu schweren Darmerkrankungen führen kann. 

 

4. Stress

Stress stört das Gleichgewicht der Darmbakterien und schafft Bedingungen, in denen schädliche Bakterien leichter wachsen. Das kann zu einem Anstieg der schädlichen Bakterien im Darm führen. 

 

5. Umwelteinflüsse und Reisen

Beim Reisen in Länder mit geringeren Hygienestandards können Menschen durch ungewohntes Essen oder verunreinigtes Wasser schädliche Bakterien aufnehmen. Diese Bakterien gelangen in den Verdauungstrakt und bringen das Gleichgewicht der Darmflora durcheinander.  

Oft führt das zu Problemen mit der Verdauung wie Durchfall, der als Reisedurchfall oder Bali Belly bekannt ist. Das Risiko für solche Infektionen steigt, wenn die hygienischen Bedingungen schlecht sind. Vor allem bei Kontakt mit unbekannten Keimen wird der Körper anfälliger.  

 

6. Körperlicher Kontakt

Schlechte Bakterien können auch durch den engen Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren übertragen werden. Hierbei spielt der Kontakt mit Stuhl oder verschmutzten Oberflächen eine wichtige Rolle. Auf diesen Flächen können sich schädliche Bakterien ansammeln und übertragen werden. 

 

Darmflora im Ungleichgewicht

Eine Dysbiose, also das Ungleichgewicht der Darmflora, kann für Betroffene sehr unangenehm sein. Sie führt oft zu verschiedenen Symptomen, die den Alltag stark beeinträchtigen können, wie Verdauungsprobleme oder ein geschwächtes Immunsystem. 

 

Dysbiose: Symptome einer gestörten Darmflora

Eine gestörte Darmflora – auch Dysbiose genannt – zeigt sich durch unterschiedliche körperliche und psychische Beschwerden. Zu den häufigsten Symptomen einer gestörten Darmflora gehören: 

  • Probleme bei der Verdauung: Durchfälle, Verstopfung oder Blähungen sind typische Anzeichen einer geschädigten Darmflora. Diese Symptome treten oft aufgrund von einer vermehrten Ansiedlung von Fäulnisbakterien im Darm auf.  
  • Blähungen und Bauchschmerzen: Eine erhöhte Anzahl unerwünschter Bakterien wie Escherichia coli im Darm kann schmerzhafte Blähungen verursachen. Diese Bakterien produzieren Gase, die das Verdauungssystem irritieren. 
  • Nährstoffmangel: Eine gestörte Darmflora beeinträchtigt die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen. Unter anderem Vitamin B12 und anderen Nährstoffen aus der Nahrung. Da die nützlichen Bakterien geschwächt sind, können Vitamine und Mineralien nicht mehr optimal verwertet werden. 
  • Veränderter pH-Wert im Darm: Das Gleichgewicht der Darmflora wird auch durch den pH-Wert beeinflusst. Ein unausgeglichener pH-Wert kann die Vermehrung von schädlichen Bakterien begünstigen, was zu weiteren Beschwerden führt. 
  • Chronische Müdigkeit und Stress: Chronischer Stress kann das Wachstum unerwünschter Bakterien fördern und eine Dysbiose auslösen. Zudem wird vermutet, dass eine gestörte Darmflora psychische Symptome wie Angstzustände und Depressionen verstärken kann. 
  • Schwaches Immunsystem: Eine geschädigte Darmflora schwächt das Immunsystem. Der Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Eine vermehrte Anzahl von schädlichen Bakterien kann das Immunsystem überlasten, was zu häufigen Infekten führt. 
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Ursachen für eine gestörte Darmflora

Die Ursachen für eine gestörte Darmflora sind vielfältig. Häufig sind mehrere Faktoren gleichzeitig beteiligt: 

  • Unausgewogene Ernährung: Eine Ernährung mit wenig Ballaststoffen und viel verarbeiteten Lebensmitteln kann das Gleichgewicht der Darmflora negativ beeinflussen. Ohne genügend Obst und Gemüse fehlenden nützlichen Bakterien die nötigen Nährstoffe zur Vermehrung. 
  • Einnahme von Antibiotika: Antibiotika greifen nicht nur schädliche Bakterien an, sondern zerstören auch die nützlichen Bakterien im Darm. Dies kann das Wachstum von schlechten Bakterien im Darm begünstigen und die Darmflora nachhaltig schädigen. 
  • Chronischer Stress: Stress beeinflusst das Mikrobiom stark. Chronischer Stress führt zu einer verminderten Vielfalt der Bakterien im Darm und fördert das Wachstum von unerwünschten Bakterien. 
  • Mangel an Lactobacillus-Bakterien: Zu wenig Lactobacillus im Darm führt zu einer Schwächung der Darmbarriere, wodurch sich schädliche Bakterien leichter vermehren können. Lactobazillen spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora. 

 

Wie können schlechte Bakterien im Darm bekämpft werden?

Um die schlechten Bakterien im Darm zu bekämpfen und das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Hier sind einige Tipps: 

  • Ernährung anpassen: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse hilft dabei, die nützlichen Bakterien zu fördern. Ballaststoffe dienen den Bakterien als Nahrungsquelle und helfen, das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 
  • Probiotika und Präbiotika: Probiotische Lebensmittel wie Joghurt und Kefir enthalten lebende Kulturen, die die Darmflora stärken. Präbiotische Lebensmittel wie Zwiebeln und Knoblauch dienen als Nahrungsquelle für die nützlichen Bakterien und fördern deren Vermehrung. 
  • Darmflora stärken nach Antibiotika: Nach einer Antibiotika-Therapie ist es besonders wichtig, die Darmflora wieder aufzubauen. Probiotische Präparate und eine ausgewogene Ernährung können helfen, die geschädigte Darmflora zu regenerieren. 

 

Fazit: So bekämpfst Du schädliche Bakterien im Darm

Schädliche Bakterien im Darm können Dein Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Sie stören das empfindliche Gleichgewicht Deiner Darmflora, was zu Verdauungsproblemen, Müdigkeit und einem geschwächten Immunsystem führen kann.  

Faktoren wie eine ungesunde Ernährung, Stress oder der Einsatz von Antibiotika tragen oft dazu bei, dass diese unerwünschten Bakterien überhandnehmen. 

Die gute Nachricht: Du kannst aktiv gegen diese schädlichen Bakterien vorgehen. Achte hierfür auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, der Einsatz von Probiotika und der bewusste Umgang mit Antibiotika.  

FAQ: Schädliche Bakterien im Darm – Antworten auf die wichtigsten Fragen

Wie schützen nützliche Bakterien im Darm den menschlichen Körper vor schädlichen Bakterien? +

Nützliche Bakterien im Darm, wie Lactobacillus und Bifidobacterium, spielen eine wichtige Rolle beim Schutz des menschlichen Körpers. Sie besetzen die Darmwand und verhindern so, dass sich schädliche Bakterien ansiedeln. Außerdem unterstützen sie das Immunsystem, indem sie das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen hemmen und die Barriere-Funktion des Darms stärken. 

Welche bestimmten Arten von Nahrungsmitteln fördern schädliche Bakterien im Darm? +

Bestimmte Arten von Nahrungsmitteln, insbesondere stark verarbeitete Lebensmittel und zuckerreiche Produkte, fördern das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm. Diese Nahrungsmittel bieten wenig Nährstoffe für die nützlichen Bakterien, während sie den schädlichen Bakterien eine günstige Umgebung bieten, um sich zu vermehren. 

Kann eine gestörte Darmflora den Stuhlgang verändern? +

Ja, eine gestörte Darmflora kann den Stuhlgang erheblich beeinflussen. Häufig treten Durchfälle oder Verstopfungen auf, und der Stuhl kann sich in Farbe, Konsistenz und Geruch verändern. Diese Symptome entstehen durch die Überhandnahme schädlicher Bakterien, die die normale Verdauung und Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. 

Quellen:

  • Devkota, S., & Chang, E. (2013). Nutrition, Microbiomes, and Intestinal Inflammation. Current Opinion in Gastroenterology. 29603:607. 
  • Flint, H., et al. (2012). The Role of the Gut Microbiota in Nutrition and Health. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology. 577:589. 
  • Marchesi, J., et al. (2016). The Gut Microbiota and Host Health: A New Clinical Frontier. 65,330:339. 
  • Rogler, G. (2022). Unsere Mächtigen Mitbewohner im Darm: Schädliche Effekte durch Dysbiose und Umweltfaktoren. UZH News. 
  • Kronman, M. P., et al. (2012). Antibiotic Exposure and IBD Development among Children: A Population-Based Cohort Study. Pediatrics. 130(4):e794–e803.