Kaum essen wir etwas schneller, plagen uns Bauchschmerzen. Aber hast Du Dich schon mal unwohl gefühlt, egal wie langsam Du isst? Das könnte daran liegen, dass Du bestimmte Lebensmittel nicht gut verträgst.
Enzyme spielen bei der Verdauung eine entscheidende Rolle. Denn ein Enzymmangel kann bedeuten, dass Lebensmittel unverdaulich für Deinen Körper sind. Ihm fehlen die richtigen Werkzeuge, um die Nährstoffe zu spalten und zu verarbeiten.
In diesem Artikel erfährst Du mehr über das Thema Enzyme, speziell Verdauungsenzyme. Und wer weißt? Vielleicht helfen Dir diese Infos, um Dich in Zukunft besser zu fühlen nach dem Essen.
Vielleicht kennst Du das Wort Enzym aus dem Chemieunterricht. Aber kannst Du Dich noch daran erinnern, was es ist? Bevor wir uns genauer mit dem Thema beschäftigen, hier ein paar Grundlagen.
Ein Enzym ist eine Substanz, die in lebenden Organismen als Katalysator wirkt. Das bedeutet, dass es die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen reguliert. Dabei verändert es sich allerdings nicht.
Wie Du Dir vielleicht denken kannst, können ohne Enzyme viele dieser Reaktionen nicht richtig ablaufen. Zumindest nur in einer sehr langsamen Geschwindigkeit.
Ein Enzym besteht aus mehreren Bestandteilen. Dabei hat jedes eine "aktive Stelle", die eine einzigartige Form hat.
Die Substanz, mit der ein Enzym arbeitet, wird als Substrat bezeichnet. Das Substrat hat ebenfalls eine besondere Form. Zudem müssen Enzyme und Substrate zusammenpassen, um zu funktionieren. Hier spricht man von dem “Schlüssel-Schloss-Prinzip”.
Aber Enzyme brauchen die richtigen Bedingungen für eine reibungslose Funktion. Wenn die Bedingungen nicht stimmen, können Enzyme ihre Form verändern. Und dann passen sie nicht mehr zu dem Substrat und können nicht mehr richtig funktionieren.
Jedes Enzym hat daher eine ideale Temperatur und einen idealen pH-Wert:
Enzyme sind wichtig für den Stoffwechsel im Körper. Sie helfen bei der Verdauung der Nahrung. Drüsen in Mund, Magen, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm produzieren diese Verdauungsenzyme.
Dafür spalten sie beispielsweise komplexe Moleküle der Makronährstoffe in kleine Bestandteile. Das hilft dem Körper, die Nährstoffe aus der Nahrung leichter ins Blut aufzunehmen. Dadurch können sie dann auch besser durch den Körper transportiert werden. Es gibt verschiedene Verdauungsenzyme für Makronährstoffe.
Verdauungsenzyme Beispiele:
Diese Enzyme sind konkret da, um Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße zu verdauen. Schauen wir uns diese also genauer an.
Amylase wird hauptsächlich in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert. Aber auch Speicheldrüsen und der Dünndarm sind beteiligt.
Bereits im Mund kann Stärke verdaut werden. Denn im Speichel ist die Ptyalin-Amylase enthalten. Auch nach dem Schlucken bleibt sie aktiv.
Später schaltet sich die Pankreas-Amylase aus der Bauchspeicheldrüse ein, die an den Dünndarm abgegeben wird. Dort spaltet sie die Stärke weiter in Zucker auf, die dann von anderen Enzymen zu Glukose verdaut wird. So kann sie schlussendlich durch die Dünndarmwand in den Blutkreislauf gelangen.
Lipasen werden in der Bauchspeicheldrüse und im Dünndarm produziert und spalten Fette. Eine Art von Lipase findet sich bereits in der Muttermilch. Dadurch wird dem Baby beim Stillen die Verdauung von Fetten erleichtert.
Fette haben viele wichtige Rollen. Darunter die langfristige Speicherung von Energie und die Unterstützung der Zellgesundheit.
Proteasen (auch Peptidasen) werden im Magen, in der Bauchspeicheldrüse und im Dünndarm produziert. Die meisten Reaktionen finden im Magen und Dünndarm statt. Sie sind dafür zuständig, Proteine in Aminosäuren zu zerlegen.
Pepsin ist ein wichtiges Verdauungsenzym im Magen, das Proteine abbaut. Trypsin wird beispielsweise in der Bauchspeicheldrüse aktiv, wenn Eiweißmoleküle den Dünndarm erreichen.
Es gibt aber auch weitere Verdauungsenzyme, die ähnliche Funktionen haben. Dazu zählen:
Manche Menschen können spezielle Bestandteile in der Nahrung nicht verdauen. Dazu zählt beispielsweise die Laktoseintoleranz, bei der das Enzym Laktase fehlt. Mittlerweile gibt es viele laktosefreie Produkte, weshalb Betroffene nicht komplett auf Milchprodukte verzichten müssen.
Um Lebensmittel richtig verwertbar zu machen, sind Verdauungsenzyme wichtig. Nur so kann der Körper die Nährstoffe aufnehmen und nutzen. Ganz klar also, dass wir die Ernährung darauf auslegen sollten. Und das geht auch über die richtige Auswahl von Lebensmitteln.
Einige Lebensmittel enthalten von Natur aus viele Verdauungsenzyme, die die Verdauung bestimmter Nährstoffe beschleunigen können. Insbesondere tropische Früchte und fermentierte Lebensmittel zählen dazu.
Hitze kann diese pflanzlichen Enzyme reduzieren oder sogar zerstören. Daher ist es am besten, sie roh zu essen. Hier einige Beispiele von natürlichen Enzymen in Lebensmitteln:
Generell ist es wichtig, genug zu trinken. Aber besonders die Verdauungssäfte erfordern eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Achte also unbedingt darauf, über den Tag verteilt genug Wasser zu trinken. Auch ungesüßte Tees eignen sich sehr gut dafür.
Wie Du mittlerweile weißt, sind Enzyme essentiell für eine reibungslose Verdauung. Ein Mangel daran kann zu Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall führen.
Wenn Du beispielsweise keine Laktose verträgst, ist eine Einnahme von Laktase möglich. So musst Du nicht per se auf laktosehaltige Lebensmittel verzichten. Um Verdauungsenzyme zu ergänzen, musst Du aber keine spezifischen Probleme mit der Enzymproduktion haben.
Der Körper muss täglich literweise Verdauungssäfte produzieren. Du kannst Dir sicher vorstellen, wie viel Energie das benötigt. Warum also nicht unterstützen? Diese Nahrungsergänzungsmittel gibt es in verschiedenen Formen:
Die Einnahme von Verdauungsenzymen kann viele positive Effekte auf Deinen Körper haben. So können sie auch die körpereigene Produktion von Enzymen anregen. Dadurch kann Dein Körper Nährstoffe besser spalten und somit auch besser aufnehmen.
Wenn Du Dich dazu entscheidest, achte unbedingt auf die Qualität. In Deutschland sind die Qualitätsstandards sehr hoch, weshalb die meisten Produkte sicher sind. In Kapseln werden die meisten besser aufgenommen, daher solltest Du diese Form bevorzugen.
Enzyme ermöglichen Deinem Körper, Nährstoffe in Lebensmitteln zu spalten. Dadurch werden sie verdaulich und können besser genutzt werden. Lipase ist beispielsweise wichtig für die Verdauung von Fetten. Auch natürliche Enzyme in Lebensmitteln wie das Papain aus Papaya unterstützen den Körper bei der Verdauung.
Manche Menschen haben einen Enzymmangel, wodurch sie bestimmte Lebensmittel nicht gut vertragen. Am häufigsten ist es das Fehlen der Laktase, wodurch Laktose in Milchprodukten nicht verdaut werden kann. Das kann zu Blähungen, Bauchschmerzen oder anderen Beschwerden führen.
Um dem zu entgehen, kannst Du entweder auf fermentierte Milchprodukte oder ein Enzympräparat zurückgreifen. Diese gibt es in Form von Kapseln, Tabletten, Pulver oder flüssig. Wichtig ist, dass Du hier auf gute Qualität achtest.
Für was sind Ananas Enzyme gut?
Ananas ist eine süße tropische Frucht, die reich an Verdauungsenzymen ist, v. a. Bromelain. Diese Enzyme sind Proteasen, d. h. sie spalten Eiweiße in ihre kleinen Bestandteile, die Aminosäuren.
Bromelain kann in Pulverform gekauft werden und ist besonders für Menschen, die Proteine nicht gut verdauen können, geeignet. Bei Menschen mit Pankreasinsuffizienz kann sich dadurch die Verdauung durch ein Pankreas-Enzympräparat verbessern.
Für was ist Papain aus Papaya gut?
Papaya ist eine weitere tropische Frucht, die viele Vorteile bietet. Denn sie enthält ebenfalls Proteasen. In diesem Fall aber eine andere Gruppe, die als Papain bekannt ist.
Studien zeigen, dass die Einnahme von Papain-Präparaten die Symptome des Reizdarms verbessern kann. Darunter zählen v. a. Verstopfungen und Blähungen.
Wenn Du Papayas essen möchtest, sollten sie reif und ungekocht sein. Denn die Hitze kann das enthaltene Papain zerstören.
Quellen:
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