Du stehst in der Dusche und das Wasser läuft nicht mehr richtig ab? Beim Blick in den Abfluss siehst Du, dass er mit Haaren verstopft ist. Das kann ab und zu mal passieren, weil wir auch beim Duschen Haare verlieren. Kommt das allerdings ständig vor, leidest Du vermutlich an einer Form des Haarausfalls. Statt ständig Abflussreiniger zu benutzen, erfährst Du in diesem Beitrag, wie Du Haarausfall stoppen kannst. Denn eins sei gesagt: Die Ernährung spielt hier eine große Rolle!
50–100 Haare pro Tag zu verlieren ist laut Angaben der American Academy of Dermatology (AAD) völlig normal. Da Du etwa 100.000 Haare auf dem Kopf hast, fällt dieser verhältnismäßig kleine Verlust auch nicht wirklich auf. Normalerweise werden die verlorenen Haare durch neue ersetzt. Bei Haarausfall sieht das Ganze schon anders aus.
Kurz gesagt durchläuft ein Haar 3 Phasen im Zyklus:
Die Ruhephase bedeutet aber nicht direkt, dass die Haare sofort ausfallen. Vorher bleiben sie noch für ca. 1–3 Monate an der obersten Hautschicht. Durch Waschen, Kämmen oder nachwachsende Haare, die sich durch den Haarkanal schieben, kommt es letztendlich zum Haarverlust.
Haarausfall kann sich allmählich über Jahre hinweg entwickeln oder plötzlich auftreten. Je nach Ursache kann der Haarausfall vorübergehend oder dauerhaft sein. Manchmal ist es gar nicht so leicht zu erkennen, dass man mehr Haare verliert als üblich. Dennoch gibt es ein paar typische Anzeichen für Haarausfall.
Symptome von Haarausfall:
Bei unerklärlichem Haarausfall ist es am besten, ärztlichen Rat zu suchen, damit die beste Behandlungsmethode gewählt werden kann. Erwähne auf jeden Fall auch ungewöhnliche Symptome, die Dir in letzter Zeit aufgefallen sind, z. B.
Hilfreich ist auch zu wissen, wie schnell der Haarausfall aufgetreten ist und ob es auch familiäre Fälle von Haarausfall gibt.
Es gibt verschiedene Gründe für Haarausfall, die unterschiedlich oft vertreten sind. Je nach Form des Haarausfalls können genetische, innere oder äußere Ursachen dafür verantwortlich sein. Mehr zur Form des Haarausfalls später.
Da es so viele Ursachen für Haarausfall geben kann, solltest Du am besten einen Termin bei einem Arzt/einer Ärztin vereinbaren, wenn Du vermehrten Haarverlust bemerkst. Im Gespräch und durch Untersuchungen kann so herausgefunden werden, ob es ein erblich bedingter Haarausfall ist oder eine hormonelle Störung dahintersteckt.
Typische Haarausfall Ursachen:
Es ist wichtig zu wissen, dass das Haarwachstum ein komplexer Prozess ist und dass möglicherweise mehrere Tests und Untersuchungen erforderlich sind, um die Haarausfall Ursachen zu klären. Haarausfall tritt sowohl bei Frauen als auch Männern auf. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede.
Von Ernährungsmängeln bis hin zu Stress kann Haarausfall bei Frauen eine Reihe von Ursachen haben. Telogenes Effluvium kann beispielsweise durch traumatische und stressige Erlebnisse verursacht werden, z. B. Entbindung, extremer Gewichtsverlust oder ein Trauerfall. Auch enge Frisuren wie Pferdeschwänze oder Zöpfe können zu Haarausfall führen, weil sie starken Druck auf die Haarwurzeln ausüben. Dass der Haarausfall Frauen in ihren 20ern trifft, ist unwahrscheinlicher als während und nach der Menopause. Aber dennoch nicht unmöglich!
Gerade bei weiblichem Haarausfall verlangsamt sich die Wachstumsphase der Haare. Es dauert auch länger, bis neues Haar zu wachsen beginnt. Die Haarfollikel schrumpfen, so dass die nachwachsenden Haare dünner und feiner werden, wodurch auch das Haar leichter brechen kann. Der weibliche Haarausfall beginnt oft an der Scheitellinie und tritt manchmal am ganzen Kopf auf. Auch die Haare an den Schläfen können sich zurückbilden.
Ärzt_innen unterteilen den Haarausfall in drei Typen:
Wenn Du weitere Symptome wie eine unregelmäßige Periode, schwere Akne oder Zunahme unerwünschter Haare hast, solltest Du ebenfalls ärztlichen Rat einnehmen. Denn jede Form des Haarausfalls hat unterschiedliche Symptome und Ursachen. Ohne Behandlung kann Haarausfall bei Frauen irreversibel sein. Eine angemessene und langfristige Behandlung hingegen kann den Haarausfall stoppen oder möglicherweise sogar dazu beitragen, dass einige verlorene Haare nachwachsen.
Vielleicht hast Du schon gehört, dass die Haare während der Schwangerschaft dichter und glänzender werden. Für manche Frauen mag das zutreffen, da der hohe Östrogenspiegel den Haarausfall verlangsamt. Bei anderen werdenden Müttern hingegen wird das Haar entweder während der Schwangerschaft oder in den Monaten unmittelbar nach der Geburt dünner oder fällt aus.
Das kann durchaus besorgniserregend sein, aber Haarausfall – selbst starker Haarausfall – ist normal und kann beispielsweise durch Hormone, körperlichen Stress oder schwangerschaftsbedingte Erkrankungen verursacht werden. Der verstärkte Haarausfall dauert im Durchschnitt etwa 4–6 Monate und normalisiert sich danach auf natürliche Weise wieder.
Haarausfall bei Männern wird auch androgenetische Alopezie genannt und ist meist ein erblich bedingter Haarausfall, von dem etwa die Hälfte der Männer über 50 betroffen ist. Aber auch Stress oder andere Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata können sich auf den Haarverlust auswirken.
Das typische Muster des männlichen Haarausfalls beginnt am Haaransatz. Dieser verschiebt sich allmählich nach hinten (zieht sich zurück) und bildet eine "M"-Form. Ein kreisförmiger Bereich am Hinterkopf (Scheitel) wird oft dünner und vergrößert sich im Laufe der Zeit.
Viele Männer entscheiden sich, neben Medikamenten, für eine Haartransplantation. Die beliebtesten Verfahren sind die "Follicular Unit Transplantation" (FUT) und "Follicular Unit Extraction" (FUE). Zusätzlich bietet die DHI-Haartransplantation (Direct Hair Implantation) die Möglichkeit, Eigenhaar zu verpflanzen.
Alle Haartransplantationsverfahren sind chirurgische Eingriffe, die sowohl teuer als auch nicht ganz ohne Risiken wie Narbenbildung oder Infektionen auskommen. In manchen Fällen ist es auch nötig, mehrere Behandlungen durchzuführen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Follicular Unit Transplantation (FUT)
Die FUT ist die "klassische" Methode, bei der etwas Haut entfernt wird – in der Regel am hinteren Teil der Kopfhaut, wo sich eine große Menge an Haaren befindet. Dann werden die Follikel aus diesem Hautstreifen entnommen, um wieder in den Teil der Kopfhaut einzusetzen, in dem der Haarausfall auftritt.
Follicular Unit Extraction (FUE)
Bei der FUE-Methode werden die Haarfollikel direkt aus der Kopfhaut entnommen und in die kahlen Stellen der Kopfhaut transplantiert. Die DHI ist eine abgewandelte Version dieser Technik, bei der ein spezielles Instrument zur Durchführung des Transplantationsverfahrens verwendet wird.
Die Schilddrüse ist eine lebenswichtige Drüse, die eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, Wachstum und zahlreichen anderen Körperfunktionen spielt. Eine Erkrankung der Schilddrüse tritt dann auf, wenn Deine Schilddrüse entweder zu wenig oder zu viel von bestimmten Hormonen produziert.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden zu wenige Hormone produziert, was zu Gewichtszunahme oder Müdigkeit führen kann. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hingegen werden zu viele Hormone produziert, die das Gegenteil auslösen: Gewichtsverlust bis hin zu Nervosität.
Beide Erkrankungen können zu trockenem, brüchigem Haar oder Haarverlust führen. Denn wenn die Hormonproduktion gestört ist, insbesondere der Hormone T3 und T4, wirkt sich das auf einige Prozesse im Körper aus. Dazu gehört auch die Entwicklung der Haare. Folge: Die Haare fallen aus und werden möglicherweise nicht durch neues Haar ersetzt.
Doch eins sei gesagt: Leichte Formen von Schilddrüsenerkrankungen führen im Allgemeinen nicht zu dünner werdendem Haar. Wenn die Erkrankung ärztlich und ggf. medikamentös behandelt wird, kann der Haarverlust auch ausbleiben. Frag am besten bei Deinem nächsten Arztbesuch, ob Deine Schilddrüsenwerte im Blut gecheckt werden können, wenn Du vermehrten Haarausfall feststellst.
Eine ausgewogene Ernährung kann das gesamte Wohlbefinden unterstützen. Eine eintönige Ernährung mit wenigen Vitaminen hingegen kann die Gesundheit im Stich lassen – somit auch Deine Haare. Es gibt einige Vitamine und Mineralstoffe, die besonders wichtig für die Haargesundheit sind. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die an Haarausfall leiden, auch öfter einen Nährstoffmangel haben. Dazu zählen v. a.
Auch ein Mangel an Kupfer, Biotin, Vitamin B12, Folat und Riboflavin (Vitamin B2) kann Haarverlust begünstigen. Bedenke aber, dass eine Vielzahl an Faktoren Haarausfall verursachen kann und ein Nährstoffmangel nur eine der möglichen Ursachen ist.
Ein Haarausfall durch Eisenmangel kann wie herkömmlicher Haarausfall aussehen. Tatsächlich konnte sogar gezeigt werden, dass Eisen nicht nur eine Rolle bei Haarausfall spielt, sondern auch dazu führen kann, dass die Haare ähnlich wie erblich bedingter Haarausfall ausfallen. Bei Eisenmangel kann der Körper das Hämoglobin im Blut nicht herstellen, welches Sauerstoff für das Wachstum und die Reparatur von Zellen transportiert – auch die Zellen, die das Haarwachstum anregen.
Die meisten durch Eisenmangel bedingten Haarverluste sind nicht dauerhaft. Der beste Weg zur Behandlung ist es, den Mangel auszugleichen. Anhand einer Blutuntersuchung kann Deine Ärztin oder Dein Arzt feststellen, wie es um Deine Eisenversorgung steht und einen Plan aufstellen, wie Du den Eisenspeicher wieder füllen kannst. Bei einem starken Eisenmangel ist eine Ergänzung mit einem Eisenpräparat meist unumgänglich. Zudem kannst Du aber noch durch Deine Ernährung unterstützen.
Eisenreiche Lebensmittel:
Damit Dein Körper das Spurenelement noch besser aufnehmen kann, solltest Du es immer mit einer Vitamin-C-Quelle (z. B. grünes Blattgemüse, Paprika, Zitrusfrüchte) kombinieren. Kaffee, Grüntee, Schwarztee oder Cola können die Aufnahme hingegen reduzieren.
Haarausfall hat viele Gesichter, die sich an unterschiedlichen Stellen auf dem Kopf zeigen. Aber eins hat jede Form des Haarausfalls gemeinsam: Die Haare werden weniger und wachsen auch nicht mehr richtig nach.
Unterschiedliche Arten des Haarausfalls:
Jede Form hat ihre eigenen Ursachen und bedarf individueller Behandlung. Aber bevor wir zu den Therapiemöglichkeiten kommen, schauen wir uns erstmal genauer an, welche Charakteristika diese Formen haben.
Kreisrunder Haarausfall (auch Alopecia areata genannt) ist eine Form des Haarausfalls, deren genaue Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist. Forscher_innen gehen davon aus, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung eine Rolle spielen, besonders Genetik und Umweltfaktoren. Kreisrunder Haarausfall kann aber auch durch psychischen Stress, Schwangerschaft und Infektionen ausgelöst werden.
Kreisrunder Haarausfall: Symptome
Es wird vermutet, dass die Haarfollikel von einer Autoimmunreaktion betroffen sind – also der Teil, in dem sich die Haarwurzel befindet. Der Körper bildet hierbei Antikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten. Durch die ausgelöste chronische Entzündung in den tiefen Schichten der Haut, also an den Haarwurzeln, verlieren die Haare ihren Halt und fallen aus. Der Haarausfall beginnt plötzlich und oft mit einer Stelle oder wenigen kleinen kahlen Stellen, die sich innerhalb weniger Wochen vergrößern können. Nicht nur Kopfhaare, sondern auch Körperbehaarung, Augenbrauen und Bart können betroffen sein. Trotz der Entzündung sieht die Haut nicht verändert oder gar entzündet aus, da diese Prozesse unter der Haut stattfinden.
Kreisrunder Haarausfall: Therapie
Kreisrunder Haarausfall bildet sich bei mehr als der Hälfte der Betroffenen nach 6–12 Monaten von selbst wieder zurück. Wird der Haarverlust stärker, werden oft kortisonhaltige Mittel verwendet, die auf die haarlosen Stellen aufgetragen werden. Alternativ kann das Kortison auch direkt in die Kopfhaut injiziert oder oral durch Kortikosteroide aufgenommen werden. Nicht nur "normaler" Haarausfall, sondern auch kreisrunder Haarausfall wird mit der Substanz Minoxidil behandelt. Der Wirkstoff verstärkt die Durchblutung um die Haarfollikel und fördert dadurch das Haarwachstum. Mehr dazu später.
Androgene Alopezie ist ein erblich bedingter Haarausfall, wie z. B. die männliche oder weibliche Glatze. Sie ist die häufigste Ursache für Haarausfall und betrifft bis zu 50 % der Menschen. Der Haarverlust tritt hier in der Regel schleichend auf. Bei manchen Menschen bereits in der Pubertät, andere bemerken die Symptome erst im mittleren Alter.
Haarausfall bei Frauen führt häufig zu einer Ausdünnung der gesamten Kopfhaut. Haarausfall bei Männern äußert sich in fortschreitendem Haarausfall oberhalb der Schläfen und zu einer Ausdünnung am Scheitel, wodurch eine "M"-Form entsteht.
Bei dieser Art des Haarausfalls kommt es zu einem schnellen Haarverlust. Dies passiert meist aufgrund einer Strahlen- oder Chemotherapie sowie Vergiftung durch Schwermetalle. Nach Beendigung der Behandlung wachsen die Haare normalerweise wieder nach.
Diese Art des Haarausfalls wird durch einen emotionalen oder physischen Schock ausgelöst, z. B. durch ein traumatisches Ereignis, eine extrem stressige Phase oder eine schwere Krankheit. Er kann aber auch durch hormonelle Veränderungen ausgelöst werden, wie Schwangerschaft, Entbindung, Menopause oder bei PCOS.
Auch Medikamente wie Antikonvulsiva, Beta-Blocker oder L-Thyroxin können einen Haarausfall verursachen. Das telogene Effluvium verschwindet in der Regel von selbst, sobald die zugrunde liegende Ursache behoben ist.
Tinea Capitis, auch Ringelfleche der Kopfhaut genannt, ist eine Pilzinfektion, die die Kopfhaut und den Haaransatz befallen kann. Sie verursacht kleine, kahle Flecken, die schuppig sind und jucken. Mit der Zeit werden diese Flecken immer größer. Das Haar wird spröde und bricht leicht, die Kopfhaut wird empfindlich und die schuppigen Hautstellen sehen grau oder rot aus. Die Krankheit kann mit Antimykotika behandelt werden.
Haarausfall kann eine starke emotionale Belastung sein. Die gute Nachricht ist, dass es einige Dinge gibt, die Du gegen Haarausfall tun kannst. Gerade durch Haarstyling kann es zu vermehrtem Haarverlust kommen.
Tipps gegen Haarverlust beim Styling:
Manche dieser Tipps sind schwierig einzuhalten und Du möchtest wahrscheinlich nicht komplett darauf verzichten. Versuche daher, die für Dich am besten umsetzbaren, umzusetzen.
Wie Du nun weißt, gibt es verschiedene Gründe je nach Art des Haarausfalls. Sei es genetische Veranlagung, Hormonstörungen, Erkrankungen, Stress oder Medikamente. Auch wenn Haarausfall selbst keine Gefährdung für die Gesundheit ist, ist der emotionale Leidensdruck doch sehr hoch.
Wenn der Haarausfall bei Dir gerade erst begonnen hat, kannst Du mit natürlichen Mitteln Deine Haargesundheit unterstützen. Das kann Dich möglicherweise nicht komplett vor dem Haarverlust schützen, aber zumindest etwas reduzieren.
Für alle Leiden gibt es doch irgend ein Hausmittel, richtig? Das gilt auch für Haarausfall. Du musst nicht immer direkt zu Medikamenten oder radikalen Maßnahmen greifen. Stattdessen kannst Du es zunächst mit ein paar Hausmitteln versuchen. Diese umfassen nicht nur die Ernährung, sondern auch verschiedene Anwendungen wie Massagen, Tinkturen oder Öle. Aber schauen wir uns das Ganze mal genauer an.
Basilikum gegen Haarausfall
Im Internet stößt man auf einige Berichte, die wahre Wunder versprechen: Basilikum soll für volles und strahlendes Haar sorgen, bei Haarausfall helfen oder dem Haarverlust vorbeugen. Das trifft nicht nur auf das Basilikum auf der Pizza zu, sondern auch auf Basilikumöl oder ein -konzentrat. Basilikum enthält eine gute Portion Pflanzenextrakte, ätherische Öle und Nährstoffe. Die ätherischen Öle und Flavonoide machen Basilikum auf natürliche Weise antibakteriell. So können sie beim Auftragen in die Kopfhaut eindringen und die Haarwurzel nähren und stärken.
Durch gleichzeitige Anregung der Durchblutung kann Haarausfall gehemmt und Haarwachstum gefördert werden. Viel entscheidender ist allerdings der Wirkstoff Beta-Sitosterol. Er ist dem Östrogen sehr ähnlich und kann dadurch einem zu hohen Testosteronspiegel entgegenwirken. Denn Testosteron wird in der Kopfhaut in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, was die Entwicklung der Haarwurzeln beeinträchtigen kann. Das ist auch der Grund, warum Männer früher an Haarausfall leiden und Frauen häufig in den Wechseljahren damit zu kämpfen haben.
Hilft Aloe Vera gegen Haarverlust?
Aloe Vera ist schon seit Jahrhunderten beliebt für die Anwendung auf der Haut. Aber auch Haare und Kopfhaut können davon profitieren. Das Gel kann Schuppenbildung reduzieren und Haarfollikel, die durch überschüssiges Öl verstopft sind, befreien. Du kannst pures Aloe-Vera-Gel ein paar Mal pro Woche auf Kopfhaut und Haare auftragen und anschließend auswaschen.
Ist Kokosöl die Geheimwaffe?
Kokosöl enthält Laurinsäure, eine Fettsäure, die in den Haaransatz eindringt und den Proteinverlust der Haare verringern kann. Je nach Haartyp kann Kokosöl vor oder nach der Haarwäsche verwendet werden. Wenn Du zu fettigem Haar neigst, kannst Du es über Nacht oder ein paar Stunden vor der Haarwäsche einwirken lassen. Bei trockenen Haaren kann das Kokosöl auch als Leave-in-Kur verwendet werden. Denn auch das Mikrobiom der Kopfhaut und somit die Kopfhaut und Haarfollikel scheinen von der Laurinsäure zu profitieren.
Was bewirkt Rosmarin gegen Haarausfall?
Als ätherisches Öl wird Rosmarin zur Förderung des Haarwachstums und zur Verringerung des Haarausfalls verwendet. Es regt nachweislich das Wachstum neuer Haare an und kann sogar unterstützend zur Behandlung von androgener Alopezie verwendet werden.
Dafür ein paar Tropfen Rosmarinöl mit Jojoba- oder Arganöl mischen und in die Haare und Kopfhaut einmassieren. Anschließend gründlich ausspülen. Du kannst auch ein paar Tropfen Rosmarinöl in Dein Shampoo oder Deinen Conditioner mischen. Verwende ätherische Öle allerdings nie direkt auf der Haut, sondern immer als Mischung mit einem Trägeröl oder Shampoo.
Helfen Massagen gegen Haarverlust?
Eine Massage der Kopfhaut mit natürlichen Ölen kann die Kopfhaut stimulieren und das Haarwachstum unterstützen. Es wird angenommen, dass die Dehnung während der Massage das Haarwachstum und die Haardicke in den dermalen Papillenzellen, die sich am Boden des Haarfollikels befinden, fördert. Diese Papillenzellen spielen eine Schlüsselrolle bei der Bildung neuer Haare, dem Haarwachstum und Zyklus des Ausfalls.
Genauer gesagt können Massagen das Haarwachstum, die Durchblutung und die Gesundheit Deiner Kopfhaut verbessern. Außerdem kann eine schöne Kopfhautmassage für Entspannung und Stressabbau sorgen. Warum genießen wir sonst die schöne Massage beim Friseur? Wichtig ist aber, dass Du nicht zu aggressiv massierst. Entweder mit den Fingerspitzen (nicht den Fingernägeln) in kleinen Kreisen oder einer speziellen Massagebürste für die Kopfhaut.
Es gibt einige Mineralstoffe und Vitamine gegen Haarausfall, da auch viele Nährstoffe am Haarwachstum beteiligt sind. Ein Nährstoffmangel hingegen kann Haarverlust verursachen oder bereits bestehenden verstärken.
Vitamine, die zur Erhaltung normaler Haare beitragen:
Es gibt weitere Mikronährstoffe, die indirekt zur Haargesundheit beitragen, indem sie bspw. vor oxidativem Stress schützen:
Gerade in der Sportszene ist Creatin als Energiebooster sehr beliebt. Denn Creatin ist ein Stoff, der unsere Zellen mit Energie versorgt. Er wird in der Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse gebildet und ist zu 90 % in der Skelettmuskulatur vorhanden. Immer wieder kommen Bedenken auf, dass Creatin Haarausfall verursachen soll. Diese gehen darauf zurück, dass DHT an bestimmte Hormonrezeptoren in den Haarfollikeln binden kann, wodurch die Haarwachstumszyklen kürzer sind. Auch das Enzym, das Testosteron in DHT umwandelt, kann bei Menschen mit Haarausfall aktiver sein.
Studien, die diese Befürchtungen eindeutig bestätigen, gibt es allerdings keine. Bisher gibt es lediglich Hinweise darauf, dass der DHT-Spiegel im Blut ansteigt, wenn Sportler_innen eine hohe Dosis Creatin einnehmen. Wie und ob sich das direkt auf den Haarverlust auswirkt, ist jedoch unklar.
Nicht jede Form des Haarausfalls kann man mit natürlichen Mitteln behandeln. Gerade erblich bedingter Haarausfall oder kreisrunder Haarausfall bedarf häufig Medikamenten, die ärztlich verschrieben werden. Die häufigsten sind Minoxidil, Finasterid, Dutasterid und Spironolacton. Hier findest Du eine Übersicht zu Wirkung, potenziellen Nebenwirkungen und Anwendung. Wichtig: Such Dir immer ärztliche Hilfe, wenn Du vermehrten Haarausfall feststellst und natürliche Mittel nicht mehr helfen!
So kann Minoxidil Haarausfall reduzieren
Minoxidil (Rogaine) ist das einzige von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Medikament zur Behandlung des weiblichen Haarausfalls. Es ist in den Formeln 2 % und 5 % erhältlich und wird täglich auf die Kopfhaut aufgetragen. Auch wenn es verlorenes Haar nicht vollständig wiederherstellt, kann es eine beträchtliche Menge an Haaren nachwachsen lassen und für ein insgesamt dichtes Aussehen sorgen.
Es kann etwa 6–12 Monate dauern, bis Du Ergebnisse sehen kannst. Minoxidil muss langfristig angewendet werden, um die Wirkung aufrechtzuerhalten. Wie jedes Medikament, hat auch Rogaine mögliche Nebenwirkungen wie Rötungen, Trockenheit, Juckreiz und Haarwuchs an unerwünschten Stellen (z. B. an den Wangen).
Finasteride und Dutasteride gegen Haarausfall
Finasterid (Propecia) und Dutasterid (Avodart) sind ebenfalls von der FDA zugelassen, jedoch für Haarausfall bei Männern. Auch hier kann es zu Nebenwirkungen kommen, z. B. Impotenz, Probleme bei der Ejakulation, verminderte Libido und eine Verweiblichung der Brust. In manchen Fällen werden diese beiden Medikamente auch bei weiblichem Haarausfall empfohlen, wobei sie zu Unfruchtbarkeit oder Geburtsfehlern führen können und daher eher davon abzuraten ist.
Was bewirkt Spironolacton bei Haarausfall?
Spironolacton (Aldactone) ist ein Diuretikum, d. h. es entzieht dem Körper überschüssige Flüssigkeit. Es blockiert auch die Androgenproduktion und kann daher helfen, Haare nachwachsen zu lassen, die aufgrund von weiblichem Haarausfall verloren gegangen sind. Aber auch dieses Medikament kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, darunter: Elektrolyt-Ungleichgewicht, Müdigkeit, Schmierblutungen, unregelmäßige Menstruation, empfindliche Brüste sowie ein erhöhtes Risiko für Geburtsfehler.
Täglich fallen uns bis zu 100 Haare vom Kopf. Das ist ein ganz normaler Prozess, der notwendig ist, um Platz für neue, gesunde Haare zu schaffen. Zeitweise können uns mehr Haare ausfallen als gewöhnlich, z. B. in stressigen Phasen, während des Menstruationszyklus oder nach der Schwangerschaft. Wenn Dir aber über längere Zeit deutlich mehr Haare ausfallen, solltest Du der Ursache auf den Grund gehen. Denn während kreisrunder Haarausfall aufgrund einer Autoimmunreaktion auftritt, kann es sich auch um erblich bedingten Haarausfall handeln.
Ziehe auch einen Nährstoffmangel in Betracht, denn typischerweise verursacht ein Mangel an Eisen, Zink, Vitamin D, Kupfer oder Biotin Haarverlust, da diese Nährstoffe unterschiedliche, wichtige Aufgaben innerhalb der Haargesundheit haben. Wenn Du einen Mangel identifiziert hast, solltest Du Deine Ernährung dahingehend anpassen und mehr nährstoffreiche Lebensmittel integrieren. In Fällen von starkem Nährstoffmangel ist es manchmal nötig, auf ein Nährstoffpräparat zurückzugreifen. Aber das kann ein Arzt oder eine Ärztin einschätzen.
Neben der Ernährung können ein paar Hausmittel Deine Haargesundheit fördern und den Haarausfall reduzieren. Dazu zählen ätherische Öle wie Rosmarinöl, Aloe Vera, Kokosöl oder auch Basilikum. Probiere doch einfach mal eine Haarmaske mit Kokosöl oder eine angenehme Kopfmassage aus. Und wenn das alles nicht hilft, kannst Du immer noch auf Medikamente zurückgreifen.
Quellen:
Du hast einen stressigen Alltag? Lass uns ein wenig Ruhe schaffen. Hier findest Du weitere interessante Artikel, Videos und Rezepte, die Dir ein Lächeln und mit ein bisschen Glück auch Ruhe in den Tag zaubern können.