Habichtskraut: Wirkung auf Deine Gesundheit
Die Pflanze Habichtskraut (Hieracium) hat seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Kräuterkunde. Sie kann bis zu 30 Zentimeter hochwachsen und fällt besonders durch ihre auffälligen orangefarbenen Blüten auf. Das orangerote Hieracium ist dabei ein echtes Highlight und nicht nur ein Blickfang, sondern auch eine vielseitige Heilpflanze.
Schon im Mittelalter wurde das Habichtskraut geschätzt. Besonders bekannt ist die Verwendung durch Hildegard von Bingen, die seine heilenden Eigenschaften lobte.
Aber was macht diese Pflanze eigentlich so besonders? Und warum ist sie auch heute noch ein wichtiger Bestandteil in vielen Kräutermischungen? Das erfährst Du hier!
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze:
Merkmale: Pflanze aus der Familie der Korbblütler, bis zu 30 Zentimeter hoch, oft orangefarbene Blüten (z. B. das orangerote Habichtskraut).
Wirkstoffe: Enthält Flavonoide, Cumarine, Schleimstoffe und Gerbstoffe mit heilender und beruhigender Wirkung.
Anwendung: Traditionell genutzt bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen im Mund und Hals und zur Stärkung der Gesundheit.
Hinweis: Verwechslungsgefahr mit ähnlichen Pflanzen wie Löwenzahn oder Greiskraut
Eine Pflanze mit Geschichte: Schon im Mittelalter verwendet
Bereits im Mittelalter galt das Hieracium als Allrounder in der Naturheilkunde. Die berühmte Hildegard von Bingen empfahl es als Mittel gegen vielerlei Beschwerden. Besonders seine beruhigende Wirkung auf Magen und Darm, die entzündungshemmenden Eigenschaften sowie die Förderung der Sehkraft wurden geschätzt.
Der Name "Hieracium" leitet sich von einer alten Legende ab. Die Legende besagt, dass Habichte die Pflanze nutzten, um ihre Sicht zu schärfen. Auch wenn diese Geschichte nicht wissenschaftlich belegt ist, unterstreicht sie die traditionelle Bedeutung der Pflanze.
Inhaltsstoffe: Was macht die Heilpflanze so wertvoll?
Die Kraft des Hieracium liegt in seinen Inhaltsstoffen, die eine breite Palette an gesundheitlichen Vorteilen bieten:
Cumarine: Diese Verbindungen wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Sie sind zudem für ihre antimikrobielle Wirkung bekannt.
Flavonoide: Diese antioxidativen Pflanzenstoffe schützen Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Zudem unterstützen sie die Gesundheit von Gefäßen und Augen.
Schleimstoffe: Sie beruhigen gereizte Schleimhäute und sind besonders hilfreich bei Halsschmerzen oder Husten.
Gerbstoffe: Mit ihren zusammenziehenden Eigenschaften helfen sie bei Wunden, fördern die Hautheilung und lindern Entzündungen im Mundraum.
Orangerotes Hieracium: Ein botanischer Blickfang mit Mehrwert
Das orangerote Hieracium, bekannt für seine leuchtend orangefarbenen Blüten, ist eine der auffälligsten Arten dieser Pflanzengattung. Mit seiner geringen Wuchshöhe von etwa 30 Zentimetern ist es in Wiesen und auf Waldlichtungen ein häufiger Anblick. Diese Art enthält dieselben wertvollen Inhaltsstoffe wie ihre Verwandten und wird ebenfalls in der Naturheilkunde verwendet.
Vielfältige Anwendungsbereiche: Vom Tee bis zum Räucherwerk
Das Hieracium hat sich in der Kräuterkunde durch seine zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten etabliert. Ob innerlich als Tee oder äußerlich – die Pflanze bietet viele Einsatzmöglichkeiten:
Beruhigender Tee
Ein Aufguss aus Blättern oder Blüten der Pflanze wird häufig zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Besonders die Schleimstoffe und Gerbstoffe beruhigen den Magen und helfen bei leichten Krämpfen oder Durchfall.
Habichtskraut: Rauchen und Räuchern
Historisch wurde Hieracium auch als Teil von Kräutermischungen genutzt, die geräuchert wurden. Der Rauch soll eine beruhigende Wirkung auf den Geist haben. In einigen Regionen wurde das Trocknen und Rauchen der Pflanze als Heilritual angesehen.
Mundspülungen und Umschläge
Ein Sud aus der Pflanze kann als Mundspülung verwendet werden, um Entzündungen im Mund und Hals zu lindern. Auch Umschläge zur Behandlung kleinerer Wunden oder gereizter Haut waren bereits im Mittelalter beliebt.
Wirkweise von Habichtskraut
Die Wirkweise von Hieracium ist beeindruckend vielseitig. Ihre Kraft liegt in den besonderen Inhaltsstoffen wie Flavonoiden, Cumarinen, Schleimstoffen und Gerbstoffen. Diese Stoffe machen die Pflanze so wertvoll, da sie heilende und beruhigende Eigenschaften haben.
In der Naturheilkunde wird Hieracium daher für viele Zwecke genutzt. Es kann Dir helfen, Verdauungsbeschwerden zu lindern oder gereizte Schleimhäute zu beruhigen. Diese vielseitige Wirkung macht die Pflanze zu einem geschätzten Mittel in der Kräuterkunde.
Habichtskraut Wirkung Augen
Die Pflanze wird seit langem genutzt, um die Augen zu unterstützen. Ihre Flavonoide fördern die Durchblutung der feinen Gefäße. Dadurch verbessert sich die Nährstoffversorgung der Augen, und sie werden besser vor schädlichen Einflüssen geschützt.
Besonders hilfreich ist die Pflanze für Menschen, die ihre Augen stark beanspruchen. Das kann zum Beispiel durch Bildschirmarbeit oder Umweltfaktoren wie trockene Luft passieren.
Ein milder Aufguss der Pflanze kann hier Linderung bringen. Du kannst ihn als Umschlag oder Spülung anwenden. Das beruhigt die Augen sanft und ist einfach in der Anwendung.
Linderung von Verdauungsbeschwerden
Die Pflanze hat eine weitere beeindruckende Eigenschaft: Sie beruhigt den Verdauungstrakt auf natürliche Weise. Die enthaltenen Schleimstoffe legen sich schützend auf die empfindlichen Schleimhäute im Magen. Dadurch werden Reizungen spürbar gelindert.
Gleichzeitig wirken die Gerbstoffe zusammenziehend. Sie helfen, leichte Durchfälle zu regulieren, und unterstützen die Heilung von kleinen Entzündungen im Magen-Darm-Bereich. Diese Kombination macht die Pflanze besonders wertvoll für eine sanfte Unterstützung der Verdauung.
Ist Habichtskraut giftig?
Die Pflanze ist in den üblichen Dosierungen für Menschen sicher und gut verträglich. Dennoch gibt es in der Familie der Korbblütler einige ähnliche Pflanzen, die giftige Bitterstoffe enthalten können. Eine Verwechslung ist daher möglich, wenn man sich mit der Bestimmung nicht gut auskennt.
Um sicherzugehen, solltest Du entweder eine genaue Bestimmung der Pflanze vornehmen oder geprüfte Produkte verwenden. Das ist besonders wichtig, wenn Du die Pflanze selbst in der Natur sammeln möchtest. So vermeidest Du Risiken und kannst die Pflanze bedenkenlos nutzen.
Fazit: Ein vielseitiges Heilmittel aus der Natur
Hieracium ist eine bemerkenswerte Pflanze mit einer langen Tradition in der Naturheilkunde. Dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Cumarine, Flavonoide, Schleimstoffe und Gerbstoffe ist sie vielseitig einsetzbar. Sie hilft bei Verdauungsbeschwerden, lindert Entzündungen im Mund und Hals und trägt zur Förderung der allgemeinen Gesundheit bei.
Ob als Tee, Bestandteil von Kräutermischungen oder sogar als Räucherwerk – die Pflanze überzeugt durch ihre Flexibilität. Ihre geschichtliche Bedeutung, die bis ins Mittelalter und zu Hildegard von Bingen zurückreicht, unterstreicht ihren besonderen Stellenwert.
Mit ihrer vielseitigen Wirkung und den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten verdient die Pflanze seinen festen Platz in der modernen Kräuterkunde.
FAQ zum Thema: Das kann bei Verstopfung helfen
Was ist das stärkste Abführmittel?
Das stärkste Abführmittel kann je nach Situation variieren. Bei natürlichen Mitteln gilt Salzwasser als besonders effektiv. Ein großes Glas warmes Wasser mit einem Teelöffel Salz regt den Darm sehr gut an.
Dies kann innerhalb von 20 Minuten wirken. Unter den medizinischen Abführmitteln gehören stimulierende Abführmittel (wie Bisacodyl oder Sennalax). Das sind die stärksten Optionen, um direkt Deine Darmbewegung anzuregen.
Wann sollte man zu Medikamenten greifen und nach wie vielen Tagen?
Medizinische Abführmittel sollten erst dann eingesetzt werden, wenn Hausmittel keine Wirkung zeigen.
In der Regel spricht man von einer Verstopfung, wenn der Stuhlgang mehr als 3 Tage ausbleibt. Nach spätestens 5-7 Tagen ohne Stuhlgang solltest Du Dir Sorgen machen. Sprich unbedingt mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über mögliche Maßnahmen.
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