Was ist Glycerin und wofür braucht es unser Körper?
Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Deine Hautcreme so gut Feuchtigkeit spendet? Oder warum manche Lebensmittel länger frisch bleiben?
Ein dreiwertiger Alkohol, bekannt durch seinen süßlichen Geschmack und seine vielseitigen Anwendungen, ist dafür verantwortlich. Doch was steckt dahinter, und warum spielt diese Substanz auch in Deinem Körper eine Rolle?
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze:
Glycerin ist ein feuchtigkeitsspendender Zuckeralkohol und Bestandteil vieler Fette.
Es unterstützt den Körper bei der Energiegewinnung und schützt die Haut vor Trockenheit.
Verwendet wird es in Kosmetika, Lebensmitteln und medizinischen Produkten.
Die Herstellung erfolgt durch Spaltung von pflanzlichen oder tierischen Fetten.
Glycerin Eigenschaften und Herkunft
Diese farb- und geruchlose Verbindung ist eine viskose und hygroskopische Flüssigkeit mit einem süßen Geschmack. Das Molekül gehört zur chemischen Gruppe der Zuckeralkohole und verdankt ihre Stabilität der Endung „-ol“ in ihrem Namen. Ihre chemischen Eigenschaften machen das in vielen Bereichen unverzichtbar.
Glycerin bildet die Grundlage vieler Triglyceride, dreifach mit Fettsäuren. Die Struktur sorgt dafür, dass es in Lebensmitteln, Kosmetika und medizinischen Anwendungen vielseitig einsetzbar ist. Seine Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, macht es besonders wertvoll in der Hautpflege.
Wo findet Glycerin sich?
Glycerin wird in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt. Hier eine übersichtliche Auflistung der wichtigsten Anwendungen:
Technische Anwendungen:
Schmierstoff und Weichmacher
Lebensmittel:
Zuckerersatz in Süßwaren
Feuchthaltemittel in Backwaren und Getränken
Mittel in Nahrungsergänzungsmitteln
Kosmetika:
Feuchtigkeitsspender in Cremes und Lotionen
Inhaltsstoff in Lippen- und Haarpflegeprodukten
Medizin:
Wird zur Behandlung des Hirnödems eingesetzt
Feuchtigkeitsspender in medizinischen Salben und Cremes
Glycerin ist damit in einer Vielzahl von Produkten enthalten und aus vielen Bereichen des Alltags kaum wegzudenken.
Herstellung und Gewinnung
Die Herstellung erfolgt hauptsächlich durch die Spaltung von pflanzlichen Fetten und tierischen Fetten. Diese enthalten fette Triglyceride, die bei der Verarbeitung Mengen Glycerin freisetzen. Während pflanzliche Fette wie Kokosöl und Palmöl oft als hochwertiger gelten, haben auch tierische Quellen ihre Bedeutung.
Wofür wird Glycerin verwendet?
Auch Dein Körper nutzt diese vielseitige Substanz. Sie unterstützt sowohl Deinen Energiestoffwechsel als auch die Feuchtigkeitsregulierung. Erfahre hier mir über die Verwendung von Glycerin:
Energiequelle und Stoffwechselhilfe
Glycerin spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel. Nach der Aufnahme wird es in Glukose umgewandelt, die Deinem Körper als wichtige Energiequelle dient.
Wie Dein Körper davon profitiert:
Energiegewinnung: |
Nach der Aufnahme wird die Substanz in Glukose umgewandelt, die Deinem Körper schnell Energie liefert. |
Unterstützung bei Low- Carb -Diäten: |
In kohlenhydratarmen Phasen oder beim Fasten sorgt der Stoff für eine zusätzliche Energiequelle. |
Effiziente Fettspaltung: |
Fette werden in ihre Bestandteile zerlegt, wobei die freigesetzten Komponenten Deinen Körper mit Energie versorgen. |
Schutz der Muskeln: |
Der Abbau von Proteinen wird reduziert, was Deine Muskelmasse schont und langfristig schützt |
Stabiler Blutzuckerspiegel: |
Die Energieversorgung erfolgt gleichmäßig, was plötzliche Schwankungen im Blutzuckerspiegel verhindert und Deine Leistungsfähigkeit erhält. |
Diese Prozesse machen Glycerin zu einem wertvollen Baustein für Deinen Stoffwechsel und Deine Energieversorgung.
Feuchtigkeit für Haut und Gewebe
Glycerin kann Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und speichern. Diese Eigenschaft hilft Deiner Haut, elastisch zu bleiben und vor Trockenheit geschützt zu sein.
Vorteile für die Haut:
Die Haut bleibt geschmeidig und elastisch.
Feuchtigkeitsverlust wird reduziert, was Trockenheit verhindert.
Glycerin wird oft in Cremes und Pflegeprodukten verwendet, um die Hautbarriere zu stärken.
Vorteile für das Gewebe:
Feuchtigkeit wird besser im Gewebe gehalten.
Spannungsgefühle können reduziert werden.
Unterstützt die Regeneration nach Belastungen.
Glycerin und Deine Gesundheit: Wichtige Fragen und Antworten
Glycerin ist in vielen Produkten des täglichen Lebens enthalten, doch wie wichtig ist es wirklich für Deine Gesundheit? Hier findest Du Antworten auf spannende Fragen, die bisher unbeantwortet geblieben sind.
Sollte Glycerin täglich aufgenommen werden?
Glycerin ist keine essenzielle Substanz, die Du aktiv zu Dir nehmen musst. Dein Körper kann es auch selbst aus Triglyceriden (Fetten) herstellen. Allerdings hat es Vorteile, wenn Du es durch Lebensmittel oder Pflegeprodukte regelmäßig aufnimmst, insbesondere:
Feuchtigkeitsversorgung: Es hilft Deiner Haut und Deinem Gewebe, Feuchtigkeit zu speichern und Trockenheit vorzubeugen.
Energiequelle: In kleinen Mengen liefert es zusätzliche Energie, insbesondere in kohlenhydratarmen Phasen.
Ist Glycerin schädlich?
Die Menge an Glycerin, die Du täglich über Lebensmittel oder Pflegeprodukte aufnimmst, ist normalerweise völlig unbedenklich. Studien zeigen, dass selbst größere Mengen, wie sie in medizinischen Anwendungen verwendet werden, für die meisten Menschen sicher sind.
Empfohlene Mengen:
Über Lebensmittel: Typischerweise wenige Gramm pro Tag, z. B. durch Süßwaren oder Nahrungsergänzungsmittel.
In Pflegeprodukten: Es wird äußerlich aufgetragen und kaum vom Körper aufgenommen.
Wichtig: Menschen mit empfindlichem Magen sollten größere Mengen an Glycerin in Lebensmitteln vermeiden, da es abführend wirken kann.
Ist es notwendig, auf Glycerin in der Ernährung zu achten?
Glycerin ist in vielen Lebensmitteln enthalten, vor allem als Feuchthaltemittel oder Zuckerersatz. Es ist nicht notwendig, bewusst darauf zu achten, da es keine essenzielle Substanz ist. Für Menschen mit speziellen Ernährungszielen, wie einer Low-Carb-Diät, kann es jedoch hilfreich sein, da Glycerin nur geringe Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat.
Wann solltest Du auf Glycerin achten?
- Low-Carb-Ernährung: Es kann als Kohlenhydrat-Ersatz dienen und dabei helfen, Energie zu liefern.
- Diabetiker und Diabetikerinnen: Da Glycerin kaum den Blutzuckerspiegel beeinflusst, kann es eine gute Zutat für Diabetiker-freundliche Süßwaren sein.
Fazit: Ein Multitalent in Deinem Alltag
Glycerin als Molekül ist ein echter Alleskönner und bereichert viele Bereiche Deines Alltags. Es spendet Feuchtigkeit in Kosmetika, ersetzt Zucker in Lebensmitteln und wird in technischen Anwendungen eingesetzt. Seine Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig und wertvoll.
Wenn Du auf hochwertige Produkte aus pflanzlichen Fetten setzt, kannst Du die besten Vorteile nutzen. Ob für Deine Haut, Deinen Stoffwechsel oder als praktischer Helfer im Haushalt.
FAQ zum Thema: Fakten und spannende Fragen zu Glycerin
Ist Glycerin krebserregend?
Nein, Glycerin ist nicht krebserregend. Es handelt sich um einen gut verträglichen Stoff, der häufig in Lebensmitteln, Kosmetik und medizinischen Produkten eingesetzt wird. In seiner reinen Form ist Glycerin unbedenklich. Risiken entstehen nur, wenn verunreinigte oder industriell stark behandelte Produkte verwendet werden.
Kann man Glycerin pur auf die Haut auftragen?
Ja, aber mit Vorsicht. Glycerin hat stark feuchtigkeitsbindende Eigenschaften. Wird es pur auf die Haut aufgetragen, kann es Feuchtigkeit aus den tieferen Hautschichten ziehen, wenn die Umgebungsluft zu trocken ist. Es wird empfohlen, Glycerin immer in Kombination mit Wasser oder anderen feuchtigkeitsspendenden Stoffen zu verwenden.
Quellen:
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