Ein starkes Herz-Kreislauf-System ist der Schlüssel für ein gesundes und langes Leben. Doch manchmal lauert eine Herausforderung, die unser Wohlbefinden beeinträchtigen kann: Arteriosklerose. Millionen von Menschen weltweit sind von dieser Krankheit betroffen. Doch während sie oft unbemerkt voranschreitet, haben wir die Chance, das Ruder herumzureißen. Wie das geht, erfährst Du in diesem Magazinartikel. Und Du wirst sehen: Auch wenn Atherosklerose eine ernstzunehmende Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen ist, gibt es gute Chancen, das Fortschreiten zu stoppen oder sogar vorzubeugen.
Der Begriff "Arteriosklerose" ist der Oberbegriff aller Erkrankungen, die die Arterien betreffen. Die "Atherosklerose" bezeichnet eine Verengung der Arterien, die durch eine Ablagerung von Plaque verursacht wird. Arterien sind Blutgefäße, die Sauerstoff und Nährstoffe vom Herzen zum Rest des Körpers transportieren.
Mit zunehmendem Alter können sich Fette, Cholesterin und Calcium in den Arterien ablagern und diese Plaques bilden. Die Ablagerungen erschweren dann den Blutfluss in den Arterien. Sie können in jeder Arterie des Körpers auftreten, auch in der Umgebung des Herzens, der Beine, des Gehirns und der Nieren. Dadurch kann es zu einem Mangel an Blut und Sauerstoff in verschiedenen Geweben des Körpers kommen.
Plaquestücke können auch abreißen und ein Blutgerinnsel verursachen. Unbehandelt kann Atherosklerose u. a. zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzversagen führen.
Arteriosklerose kann unterschiedliche Ursachen haben und meistens ist es ein Zusammenspiel aus mehreren. Ein zu hoher Salzkonsum alleine führt eher nicht zur Entstehung. Wenn Du eine Prädisposition hast oder vorbeugen willst, achte auf diese Auslöser.
Hoher Cholesterinspiegel: Cholesterin ist eine wachsartige, gelbe Substanz, die natürlich im Körper vorkommt und auch in bestimmten Lebensmitteln enthalten ist. Wenn der Cholesterinspiegel im Blut zu hoch ist, können dadurch die Arterien verstopfen. Es bildet sich ein harter Belag, der die Blutzirkulation zum Herzen und anderen Organen einschränkt oder blockiert.
Ernährung: Gesundheitsorganisationen wie die American Heart Association (AHA) empfehlen eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Diese sollte aus einer großen Auswahl an Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Nüssen und Hülsenfrüchten sowie fettarmen Milchprodukten und Fisch bestehen. Außerdem sollten Lebensmittel und Getränke mit Zuckerzusatz gemieden werden. Auch auf den Salzkonsum solltest Du achten. Die Empfehlungen liegen bei maximal 2,3 Gramm Natrium pro Tag – idealerweise nicht mehr als 1,5 Gramm pro Tag. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten und Transfetten sollten ebenfalls aus Deinem Speiseplan verbannt werden.
Alter: Mit zunehmendem Alter müssen Herz und Blutgefäße härter arbeiten, um Blut zu pumpen und aufzunehmen. Die Arterien können sich versteifen und werden weniger elastisch, was sie anfälliger für Plaqueablagerungen macht.
Die meisten Symptome der Atherosklerose treten erst auf, wenn es zu einer Verstopfung der Arterien kommt. Das ist auch ein Grund, warum die Erkrankung im Anfangsstadium so schwierig zu diagnostizieren ist. Oft bleibt sie dadurch unbehandelt und führt im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch wenn die Symptome recht spät auftreten können, gibt es Anhaltspunkte, woran Du eine anfängliche oder ausgereifte Atherosklerose erkennen kannst.
Häufige Symptome der Atherosklerose:
Es ist auch wichtig, die Symptome von Herzinfarkt und Schlaganfall zu kennen. Beide können durch Atherosklerose verursacht werden und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Häufige Symptome eines Herzinfarkts:
Häufige Symptome eines Schlaganfalls:
Sowohl ein Herzinfarkt als auch Schlaganfall sind medizinische Notfälle. Rufe also sofort den 112 Notruf an und begib Dich so schnell wie möglich in die Notaufnahme eines Krankenhauses, wenn Du diese Symptome bemerkst.
Dein Arzt/Deine Ärztin wird eine körperliche Untersuchung durchführen, wenn Du Symptome einer Atherosklerose hast. Dabei wird auf Folgendes untersucht:
In der Kardiologie kann auch Dein Herz abgehört werden, um festzustellen, ob es atypische Geräusche gibt. Dafür werden bestimmte Tests angeordnet, wenn der Verdacht einer Atherosklerose besteht. Zu diesen Tests gehören:
Wie Du siehst, gibt es einige Untersuchungen, die zu einer Diagnose oder einem Ausschluss von Arteriosklerose führen. Wenn Du Dir unsicher bist, geh im Zweifel zum Arzt/zur Ärztin und lass Dich untersuchen. Wenn der Verdacht besteht, kann er/sie Dich in die Kardiologie überweisen, wo weitere Tests gemacht werden können. Viele Hausärzt_innen führen aber auch Ultraschall- und Blutuntersuchungen sowie EKGs selbst durch.
Leider ist die Arteriosklerose nach aktuellem Stand nicht heilbar. Aber wie bei vielen unheilbaren Erkrankungen gibt es gute Therapiemöglichkeiten, um die Folgen und Symptome in Schach zu halten. Die Behandlung umfasst v. a. die Änderung des Lebensstils, um die Menge an Fett und Cholesterin, die Du zu Dir nimmst, zu verringern. Auch regelmäßige Bewegung und Sport können Deine Herzgesundheit und die Gesundheit Deiner Blutgefäße verbessern. Die Lebensstilanpassung ist die Maßnahme Nummer 1. Reicht das nicht aus, kann auch eine medikamentöse Therapie oder Operation die einzige Möglichkeit sein.
Medikamente zur Behandlung von Atherosklerose:
Operationen zur Behandlung von Atherosklerose:
Es ist nicht immer nötig, Medikamente einzunehmen oder sogar eine Operation durchzuführen. Eine frühzeitige Anpassung des Lebensstils mit gesunden Gewohnheiten kann schon dazu führen, dass sich die Plaqueablagerungen reduzieren und Du Dich besser fühlst. Wichtig ist, dass Du regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchführen lässt.
Eine der besten Maßnahmen zur Vorbeugung von Arteriosklerose ist ein gesunder Lebensstil und die Vermeidung von Risikofaktoren, die fast alle beeinflussbar sind.
Risikofaktoren für Atherosklerose:
Änderungen des Lebensstils können zur Vorbeugung und Behandlung von Atherosklerose beitragen, insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Maßnahmen zur Arteriosklerose Prävention:
Verkalkungen im Körper führen zur Verstopfung der Arterien und können ohne Behandlung zu schwerwiegenden Folgen wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Um das zu verhindern, gilt es Atherosklerose vorzubeugen. Und das geht nicht nur mit Änderung des Lebensstils oder Medikamenten, sondern auch einer gesunden Ernährung.
Du kannst eine Kalkablagerung im Körper auflösen, indem Du, wie oben beschrieben, Deinen Lebensstil änderst und ggf. unterstützend auf Medikamente zurückgreifst. Letztendlich können alle Maßnahmen, die präventiv sind, auch bei bestehender Atherosklerose helfen. Du kannst beispielsweise durch den Verzicht auf gesättigte Fette und raffinierten Zucker Plaque abbauen und so die Arterien wieder befreien.
Der Verzehr bestimmter Lebensmittel kann dazu beitragen, verstopften Arterien vorzubeugen und das Risiko einer Herzerkrankung zu senken. Diese Lebensmittel sind besonders geeignet, nicht nur zur Atherosklerose-Prävention.
Beerenfrüchte: Können Entzündungen reduzieren und die Herzgesundheit verbessern. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden. Forschungsergebnisse zeigen auch, dass der Verzehr von Beeren die Risikofaktoren für Atherosklerose, einschließlich erhöhtem LDL-Cholesterin, Blutdruck und Blutzuckerspiegel, deutlich reduzieren können. Durch die Reduktion von Entzündungen und den Schutz vor Zellschäden sind Heidelbeeren, Cranberries oder Himbeeren ein wahres Superfood.
Bohnen: Enthalten viele Ballaststoffe und sind für ihre positiven Auswirkungen auf die Herzgesundheit bekannt. Sie können auch den Cholesterinspiegel in einem gesunden Bereich halten und so das Risiko verstopfter Arterien verringern. Tatsächlich konnte ein täglicher Verzehr von etwa 130 Gramm einen deutlich niedrigeren LDL-Cholesterinwert hervorrufen als die Kontroll Diät ohne Bohnen. Studien haben auch gezeigt, dass ein regelmäßiger Bohnenkonsum den Blutdruck senken, die Arterienfunktion verbessern und das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern kann.
Tomaten: Enthalten Pflanzenstoffe, die sich als besonders hilfreich bei der Prävention von Arteriosklerose erweisen können. Sie enthalten bspw. das farbgebende Carotinoid Lycopin, das Entzündungen verringern und den HDL-Cholesterinspiegel erhöhen kann. Die Kombination mit hochwertigem Olivenöl scheint eine besonders gute Wirkung zu haben, was daran liegt, dass das Beta-Carotin in Kombination mit Fett noch besser aufgenommen werden kann.
Zitrusfrüchte: Liefern eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien, darunter Flavonoide. Diese können Entzündungen verringern und freie Radikale im Körper daran hindern, das LDL-Cholesterin zu oxidieren. Oxidiertes LDL wird mit der Entwicklung und dem Fortschreiten von Atherosklerose in Verbindung gebracht.
Leinsamen: Sind reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten und Mineralien. Sie enthalten Secoisolariciresinol-Diglucosid (SDG), eine entzündungshemmende und cholesterinsenkende Lignanverbindung, deren Eigenschaften der Atherosklerose entgegenwirken können. Auch die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können zur Herzgesundheit beitragen.
Kreuzblütler: Brokkoli, Kohl und Blumenkohl können dazu beitragen, Arterienverkalkung vorbeugen zu können, u. a. durch die Verringerung der Carotis-Intima-Media-Dicke (CIMT), die zur Risikoeinstufung für arteriosklerose bedingte Krankheiten verwendet wird.
Rote Bete: Ist eine reichhaltige Quelle für (in natürlichen Maßen gesunde) Nitrate, die der Körper in Stickstoffmonoxid umwandelt, ein Signalmolekül, das viele wichtige Funktionen im Körper erfüllt. Dazu zählt bspw. die vasodilatatorische Wirkung auf Blutgefäße und die Hemmung der Thrombozytenaggregation. Entzündungen in den Blutgefäßen führen zu einer verminderten Produktion von Stickstoffmonoxid.
Haferflocken: Können zur Senkung des LDL- und Gesamt-Cholesterins beitragen. Auch die enthaltenen Antioxidantien Avenanthramide können dazu beitragen, die entzündlichen Proteine namens Zytokine zu hemmen und so Atherosklerose zu verhindern.
Grünes Blattgemüse: Grünkohl, Rucola, Spinat und Mangold bieten eine Fülle von Nährstoffen, u. a. die oben genannten diätetischen Nitrate, die die Funktion der Blutgefäße verbessern und Entzündungen verringern können. Außerdem sind sie reich an Kalium, das die Verkalkung der Gefäße verhindern kann.
Olivenöl: Der regelmäßige Verzehr von Olivenöl kann die Blutgefäßfunktion verbessern und Entzündungsmarker reduzieren, u. a. aufgrund seines hohen Gehaltes an Polyphenol Verbindungen. Wichtig ist, dass Du weniger raffiniertes natives Olivenöl verwendest, da dort deutlich mehr Polyphenole enthalten sind.
Milchprodukte stehen immer wieder in der Kritik. Die einen sagen, dass sie der Gesundheit schaden, andere sehen sie als festen Bestandteil einer gesunden Ernährung. Kein Wunder, denn Milchprodukte müssen differenziert betrachtet werden. Fettige Produkte wie Sahne, Vollfettkäse oder Mascarpone sind ungesund. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt oder Kefir sind hingegen eher einer gesunden Ernährung zuzuordnen. Da liegt die Vermutung nahe, dass sie auch bei Arteriosklerose positive Effekte haben können. Und tatsächlich! Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Joghurt einen Einfluss auf den Rückgang arteriosklerotischer Veränderungen in der Halsschlagader haben kann.
Generell sind stark verarbeitete, zuckerreiche, frittierte Lebensmittel in größeren Mengen ungesund und können das Risiko für die Entstehung von ernährungsmitbedingten Erkrankungen erhöhen. Wenn Du an Atherosklerose leidest oder eine Prävalenz hast, solltest Du auf diese Lebensmittel verzichten oder sie nur in sehr geringen Maßen konsumieren:
Besonders Transfette wirken sich negativ auf die Gesundheit der Arterien aus. Sie entstehen, wenn Wasserstoff mit flüssigem Öl kombiniert wird, um hydriertes Öl zu erzeugen. Bei der Lebensmittelproduktion wird es u. a. für einen besseren Geschmack oder eine bessere Konsistenz eingesetzt. Außerdem verlängern Transfette die Haltbarkeit.
Bei der Atherosklerose kommt es zur Verengung der Arterien, die durch Ablagerung von Plaque verursacht wird, was den Blutfluss und somit Sauerstofftransport vom Herzen zum Rest des Körpers beeinträchtigt. Ein hoher Cholesterinspiegel, eine ungesunde Ernährung und Altern sind die häufigen Ursachen für die Entstehung einer Arteriosklerose. Dies macht sich durch Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Krämpfe im Gesäß oder Muskelschwäche bemerkbar. Das Problem ist, dass diese Symptome erst recht spät auftreten, weshalb sofortige Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Eine Atherosklerose ist zwar nicht heilbar, aber die Therapiemöglichkeiten sind sehr effektiv. Neben speziellen Medikamenten oder Operationen, hat auch die Ernährung einen großen Einfluss auf die Prävention und Behandlung von Atherosklerose. Durch den Verzicht auf fettige Lebensmittel und freien Zucker kann der Cholesterinspiegel reguliert werden. Viel Obst und Gemüse sowie Nüsse, Vollkorngetreide, Samen und Hülsenfrüchte sollten den Speiseplan zieren. Weitere Lebensstilfaktoren wie Stressbewältigung, Rauchstopp und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls relevant bei der Erkrankung.
Quellen:
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