Wie kann ich Wassereinlagerungen loswerden?
Hast Du Probleme mit Wassereinlagerungen? Dann möchtest Du diese vermutlich loswerden. Kein Wunder, denn die dadurch verursachten Schwellungen können mitunter schmerzhaft sein und die Beweglichkeit einschränken. Die gute Nachricht ist, dass Du Wassereinlagerungen loswerden kannst – und das in nur wenigen Schritten.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was typische Ursachen und Symptome von Wassereinlagerungen sind, ob sie sich von dem Begriff Ödem unterscheiden und was Du gegen hormonelle Wassereinlagerungen tun kannst. Außerdem bekommst Du 5 effektive Methoden an die Hand, die Dir sicherlich helfen.
Was sind Wassereinlagerungen?
Bevor wir genauer auf die Ursachen und Symptome eingehen, klären wir erstmal die Frage, was Wassereinlagerungen überhaupt sind. Wassereinlagerungen sind Schwellungen in Teilen des Körpers. Sie können in den Beinen, Knöcheln oder Füßen, aber auch im Gesicht und an den Händen auftreten. Diese Schwellungen werden durch Flüssigkeitsansammlungen im Körpergewebe verursacht.
Der menschliche Körper besteht zu 50–60 % aus Wasser. Daher kannst Du Dir vorstellen, dass der Körper gewillt ist, dieses Wasser einzulagern, wenn der Wasserhaushalt nicht ausgeglichen ist.
Wie kann ich Wassereinlagerungen erkennen?
Wassereinlagerungen können dazu führen, dass Du Dich schwerer fühlst als sonst und weniger beweglich bist. Starke Wassereinlagerungen können sich auch durch einige Symptome bemerkbar machen.
Typische Symptome von Wassereinlagerungen:
- Blähungen, v. a. in der Bauchgegend
- Geschwollene Beine, Füße und Knöchel
- Schwellungen des Bauches, Gesichts und der Hüften
- Steife Gelenke
- Gewichtsschwankungen
Die Wassereinlagerungen im Körper machen sich besonders in den Gelenken, Händen, Füßen und Beinen bemerkbar. Die Symptome müssen aber nicht alle gleichzeitig auftreten und sind nicht immer gleich stark. Aber eins haben sie gemeinsam: Sie sind alle unangenehm und daher möchtest Du mit Sicherheit Deine Wassereinlagerungen loswerden. Bevor wir darüber sprechen, ist es wichtig, die Ursachen zu erkennen.
Wassereinlagerungen Ursachen
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die Wassereinlagerungen verursachen können. Einige Ursachen können ein Anzeichen für bestimmte Erkrankungen sein, während andere eher vorübergehend und nicht so schwerwiegend sind. Typische Ursachen für Wassereinlagerungen sind:
- Lange Flugreisen: Veränderungen des Kabinendrucks und längeres Sitzen können dazu führen, dass Dein Körper Wasser einlagert.
- Zu langes Sitzen: Die Schwerkraft hält das Blut in den unteren Extremitäten. Es ist daher wichtig, häufig aufzustehen und sich zu bewegen, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten.
- Zu viel Natrium: Wenn Du zu viel Natrium, z. B. durch Salz, aufnimmst, kann der Körper Wasser einlagern.
- Bestimmte Medikamente: Schmerzmittel (OTC), Blutdruckmedikamente, Hormonpräparate (z. B. Pille), Chemotherapie-Behandlungen.
- Herzinsuffizienz: Wenn das Herz das Blut nicht mehr effektiv pumpen kann, kann das zu Wassereinlagerungen im Körper führen.
- Tiefe Venenthrombose: Beinschwellungen können durch Gerinnsel in einer Vene verursacht werden. Achtung: Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall!
- Schwangerschaft: Die Gewichtsverlagerung während der Schwangerschaft kann zu Wassereinlagerungen in den Beinen führen, wenn Du Dich nicht regelmäßig bewegst.
- Nierenerkrankungen: Eine fortgeschrittene chronische Nierenerkrankung kann zu Wassereinlagerungen in den Armen und Beinen führen. Das passiert, wenn die Nieren nicht in der Lage sind, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu filtern.
- Leberzirrhose: Der erhöhte Druck in der Leber und die verminderte Produktion von Proteinen durch die Leber kann zu Wassereinlagerungen führen.
- Menstruation: Die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus können Wassereinlagerungen verursachen.
Wie Du siehst, sind nicht alle Ursachen auf bestehende Erkrankungen oder Notfälle zurückzuführen, sondern können auch leicht zu behandeln sein. Treten die Wassereinlagerungen allerdings dauerhaft auf, kann das langfristig zu Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen führen.
Sind Wassereinlagerung und Ödem das gleiche?
Kurze Antwort: Ja. Der Begriff "Ödem" wird oft im medizinischen Kontext genutzt, aber letztendlich meint er auch Wassereinlagerungen im Gewebe. Neben Wasser kann sich aber auch Lymphflüssigkeit stauen, was dann als Lymphödem bezeichnet wird. Weitere, spezifische Fachbegriffe sind Angioödem (Schwellungen in der Haut, meist im Gesicht), Hirnödem (Ansammlung im Gehirn) und Lipödem (Fettverteilungsstörung, meist in den Beinen).
Was tun gegen Wassereinlagerungen?
Wassereinlagerungen können viele Ursachen haben. Auch die Ernährung spielt hierbei eine große Rolle. Bestimmte Nährstoffe sind besonders wichtig für den Wasserhaushalt und ein Mangel oder Überschuss kann letztendlich Wassereinlagerungen verursachen.
5 Methoden, die den Körper entwässern
1: Iss weniger Salz
Salz besteht aus 2 Elementen: Natrium und Chlorid. Natrium bindet Wasser im Körper und trägt dazu bei, das Flüssigkeitsgleichgewicht innerhalb und außerhalb der Zellen aufrechtzuerhalten. Wenn Du also viele salzhaltige Lebensmittel isst, kann das zu vermehrten Wassereinlagerungen führen.
2: Achte auf Deine Magnesiumzufuhr
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der an mehr als 300 enzymatischen Reaktionen beteiligt ist, die für das reibungslose Funktionieren des Körpers sorgen. Forschungen deuten darauf hin, dass eine erhöhte Magnesiumaufnahme dazu beitragen kann, Wassereinlagerungen zu verringern. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Nüsse, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse.
3: Achte auf Deine Vitamin-B6-Zufuhr
Vitamin B6, auch bekannt als Pyridoxin, ist ein wasserlösliches Vitamin, das eine zentrale Rolle bei der Bildung roter Blutkörperchen, dem Proteinstoffwechsel, Immunsystem und der Gehirnfunktion spielt. Außerdem reguliert es den Flüssigkeitshaushalt und kann somit helfen, die Wassereinlagerungen loswerden zu können. Gute Quellen sind Bananen, Kartoffeln, Kichererbsen und Walnüsse.
4: Iss mehr kaliumreiche Lebensmittel
Kalium hat mehrere wichtige Funktionen, insbesondere für die Herzgesundheit, Muskelkontraktion und Nervenfunktion. Es ist auch relevant für die Aufrechterhaltung des Blutvolumens und Flüssigkeitshaushaltes, um Wassereinlagerungen zu verringern. Es wirkt dem Natrium entgegen und kann so die Urinproduktion steigern. Ein zu niedriger Kaliumspiegel kann zu Bluthochdruck, erhöhtem Risiko für Nierensteine, Knochenbrüchigkeit und erhöhter Calciumausscheidung im Urin führen. Kalium bekommst Du aus Bananen, Avocados und Tomaten.
5: Probiere Löwenzahn
Löwenzahn (Taraxacum officinale) wird seit Jahren als natürliches Diuretikum verwendet. Es kann helfen, Wassereinlagerungen zu reduzieren, indem er die Urinproduktion steigert.
Es gibt weitere Naturheilmittel, die möglicherweise Wassereinlagerungen reduzieren können. Dazu zählen Schachtelhalm, Petersilie, Fenchel, Brennnessel und Hibiskus. Weitere Forschungen sind allerdings nötig.
Hormonelle Wassereinlagerungen loswerden
Als wären Stimmungsschwankungen nicht genug, können hormonelle Veränderungen auch zu Wassereinlagerungen führen. Besonders in Bezug auf das prämenstruelle Syndrom (PMS) sind die Wassereinlagerungen auf die Hormone zurückzuführen. Tatsächlich sind 1–2 kg ganz normal und das überschüssige Wasser geht meist 3–5 Tage nach Beginn der Menstruation von alleine weg.
Auch wenn diese Art von Wassereinlagerungen ganz normal sind, kannst Du zusätzlich die oben genannten Methoden anwenden, um die Menge so gering wie möglich zu halten. Aber nicht nur PMS, sondern auch während der Wechseljahre und in der Schwangerschaft können Wassereinlagerungen auftreten.
Wassereinlagerungen & Wechseljahre
Die Ursache für Wassereinlagerungen in den Wechseljahren ist auch auf die Hormone zurückzuführen, besonders das Östrogen. Der sinkende Östrogenspiegel ist auch der Grund, warum Menstruierende vor der Periode vermehrt Wassereinlagerungen haben. Wenn der Östrogenspiegel in der Perimenopause und in den Wechseljahren (Menopause) schwankt bzw. sinkt, sind Wassereinlagerungen nicht selten.
Wassereinlagerungen & Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sammelt sich Flüssigkeit an, weil die Nebennieren mehr von den Hormonen Aldosteron und Cortisol bilden. Diese veranlassen den Körper, Flüssigkeit zu speichern. Flüssigkeit sammelt sich auch deshalb an, weil die sich vergrößernde Gebärmutter den Blutfluss von den Beinen zum Herz beeinträchtigt.
Wassereinlagerungen schnell loswerden durch Entwässerungstabletten?
Einige Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können die Ausscheidung von Wasser (harntreibend) fördern. Bekannt dafür sind Löwenzahn, Ingwer, Petersilie, Weißdorn und Wacholder. Aber auch bei pflanzlichen Produkten ist Vorsicht geboten. Denn Wassereinlagerungen können, wie Du bereits weißt, durch eine Reihe von Krankheiten und einigen Medikamenten verursacht werden. Daher ist es wichtig, dass Du mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin die Ursache für Wassereinlagerungen herausfindest, bevor Du blind solche Entwässerungstabletten einnimmst.
Wassereinlagerung nach OP: Wie lange halten sie an?
Nach einer Operation muss der Körper einige Überstunden machen, um die Heilung zu fördern. Je nach Art des Eingriffs kann die Genesung kurz oder langwierig sein. In einigen Fällen kann es nach der OP zu einer Gewichtszunahme kommen, die durch die Ansammlung von Flüssigkeit im Rahmen des Heilungsprozesses zurückzuführen ist. Hier handelt es sich auch um das postoperative Ödem als Reaktion auf die Entzündung und zur Förderung der Heilung.
Es kann auch durch eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr während der OP verursacht werden. Ödeme können lokalisiert (an einer Stelle) oder generalisiert (im ganzen Körper) auftreten. Je nach Schwere des Eingriffs verschwinden diese Wassereinlagerungen schon nach wenigen Tagen bis Wochen. Wenn Du starke Schwellungen beobachtest oder die Wassereinlagerungen extrem sind, solltest Du Dich an Deinen Arzt/Deine Ärztin wenden.
Fazit: Was hilft gegen Wassereinlagerungen?
Wassereinlagerungen sind Schwellungen im Körper, die durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe entstehen. Sie zeigen sich v. a. in den Gelenken, Füßen, Händen und im Gesicht. Gründe dafür können auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sein, aber auch bestimmte Medikamente, zu viel Salz, lange Flugreisen oder Nierenerkrankungen.
Wenn Du Wassereinlagerungen loswerden willst, solltest Du ein paar Ratschläge befolgen. Achte auf Deine Zufuhr an Natrium, Magnesium, Kalium und Vitamin B6. Während ersteres verringert werden sollte, sind die restlichen positiver zu bewerten. In der Heilpflanzenwelt scheinen Löwenzahn, Brennnessel und Petersilie eine harntreibende und somit diuretische Wirkung zu haben.
Um Wassereinlagerungen zu verringern oder sogar ganz loszuwerden, sind diese Methoden effektiv. Bevor Du zu Entwässerungstabletten greifst, versuche es mal mit mehr Bewegung, Sport und einer gesunden Ernährung. Die meisten Wassereinlagerungen sind temporär und gehen nach wenigen Tagen bis Wochen von selbst weg.
FAQ zum Thema Wassereinlagerungen
Kann ein Vitamin-D-Mangel Wassereinlagerungen verursachen?
Tatsächlich scheint es einen Zusammenhang von niedrigem Vitamin-D-Spiegel und vermehrten Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen zu geben. Denn neben Vitamin B5 und Calcium, hilft Vitamin D dem Körper, überschüssiges Wasser auszuscheiden. Folglich kann dieser Prozess bei einem Mangel nicht mehr richtig funktionieren. Dass ein Vitamin-D-Mangel zwangsläufig zur Gewichtszunahme führt, konnte allerdings noch nicht bestätigt werden.
Kann Creatin Wassereinlagerung verursachen?
Creatin ist eine Substanz, die der Körper natürlich aus den Aminosäuren Arginin, Glycin und Methionin herstellt. Gerade in Bezug auf Kraftsport soll Creatin zur Leistungssteigerung beitragen und wird auch in Massephasen gerne genutzt. In mehreren Studien konnte mittlerweile gezeigt werden, dass es durch Creatin in der Massephase zu deutlichen Zunahmen des Gesamtkörperwassers kommt. Die Zunahme ist jedoch nur von kurzer Dauer und verschwindet in der Regel einige Wochen nach dieser Phase.
Wie kann ich bei einer Schilddrüsenunterfunktion Wassereinlagerung loswerden?
Bei Menschen mit einer Schilddrüsenfehlfunktion kann es zu Veränderungen des Körpergewichts und der Körperzusammensetzung kommen. Eine Schilddrüsenunterfunktion führt zu einem geringeren Grundumsatz und einer verminderten Thermogenese, einer Anhäufung von Hyaluronsäure und einem niedrigeren Nierenfluss – alles Faktoren, die zu Wassereinlagerungen führen können.
Quellen:
- Al-Yousofy, F., et al. (2017) Parsley! Mechanism as antiurolithiasis remedy. American Journal of Clinical and Experimental Urology. 5(3):55–62.
- Clare, B.A., et al. (2009) The Diuretic Effect in Human Subjects of an Extract of Taraxacum officinale Folium over a Single Day. Journal of Alternative and Complementary Medicine. 15(8):929–934.
- Deminice, R., et al. (2016) Creatine Supplementation Increases Total Body Water in Soccer Players: a Deuterium Oxide Dilution Study. International Journal of Sports Medicine. 37(2):149–153.
- de Oliveira, C.M.C., et al. (2014) Post-transplantation weight gain: prevalence and the impact of steroid-free therapy. Transplantation proceedings. 46(6):1735–1740.
- Ebrahimi, E., et al. (2012) Effects of Magnesium and Vitamin B6 on the Severity of Premenstrual Syndrome Symptoms. Journal of Caring Sciences. 1(4):183–189.
- Francaux, M., Poortmans, J.R. (2006) Side effects of creatine supplementation in athletes. International Journal of Sports Physiology and Performance. 1(4):311–323.
- Grillo, A., et al. (2019) Sodium Intake and Hypertension. Nutrients. 11(9):1970.
- Hahn, R.G. (2017) Renal water conservation determines the increase in body weight after surgery: A randomized, controlled trial. Saudi journal of anesthesia. 11(2):144–151.
- Jalalyazdi, M., et al. (2019) Effect of hibiscus sabdariffa on blood pressure in patients with stage 1 hypertension. Journal of Advanced Pharmaceutical Technology & Research. 10(3):107–111.
- Lent-Schochet, D., Jialal, I. (2023) Physiology, Edema. StatPearls Publishing.
- Masoumi, S.Z., et al. (2016) Effect of Combined Use of Calcium and Vitamin B6 on Premenstrual Syndrome Symptoms: a Randomized Clinical Trial. Journal of Caring Sciences. 5(1):67–73.
- NIH (2022) Magnesium. Fact Sheet of Health Professionals. (zuletzt abgerufen: 09.08.2023)
- NIH (2022) Potassium. Fact Sheet of Health Professionals. (zuletzt abgerufen: 09.08.2023)
- NIH (2023) Vitamin B6. Fact Sheet for Health Professionals. (zuletzt abgerufen: 09.08.2023)
- Patriota, P., et al. (2022) No Association between Vitamin D and Weight Gain: A Prospective, Population-Based Study. Nutrients. 14(15):3185.
- Powers, M.E., et al. (2003) Creatine Supplementation Increases Total Body Water Without Altering Fluid Distribution. Journal of Athletic Training. 38(1):44–50.
- Qayyum, R., et al. (2016) Mechanisms underlying the antihypertensive properties of Urtica dioica. Journal of Translational Medicine. 14(1):254.
- Stachenfeld, N.S. (2014) Hormonal Changes During Menopause and the Impact on Fluid Regulation. Reproductive Sciences. 21(5):555–561.
- Zeidel, M.L. (2017) Salt and water: not so simple. The Journal of Clinical Investigation. 127(5):1625–1626.
- Zeratsky, K. (2022) Can natural diuretics reduce fluid retention and help with weight loss? Mayo Clinic. (zuletzt abgerufen: 09.08.2023)