
Wie viel Koffein hat Kaffee?
Der Kaffeegenuss ist weltweit verbreitet, und ein Großteil seiner Beliebtheit beruht auf seiner anregenden Wirkung. Koffein, die magische Substanz in Kaffee, trägt wesentlich zu dieser Wirkung bei. Aber wie viel Koffein hat eine Tasse Kaffee eigentlich?
Der Koffeingehalt einer Tasse Kaffee hängt von vielen Faktoren ab — darunter die Bohnenart, die Zubereitungsmethode und die Portionsgröße.
In diesem umfangreichen Artikel erfährst Du alles Wissenswerte über den Koffeingehalt von Kaffee. Bis hin zu einem Vergleich mit anderen koffeinhaltigen Getränken und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Koffeinkonsum.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze:
Robusta Bohnen, bekannt für ihren intensiven Geschmack, haben einen höheren Koffeingehalt als Arabica Bohnen.
Energy Drinks enthalten typischerweise 80 mg Koffein pro 250 ml, ein Wert ähnlich zu Espresso.
Entkoffeinierter Kaffee ist nicht völlig frei von Koffein, da er etwa 2-5 mg Koffein pro Tasse enthalten kann.
Cold Brew kann mehr Koffein enthalten als herkömmlich gebrühter Kaffee, oft über 150 mg pro Tasse.
Der Koffeingehalt verschiedener Kaffeesorten
Der Koffeingehalt variiert stark je nach Art der Kaffeebohne. Arabica und Robusta sind die beiden Hauptkategorien, die weltweit kultiviert und konsumiert werden.
Doch wie unterscheiden sie sich in ihrem Koffeingehalt? Warum bevorzugen Kaffeeproduzenten oft die eine Bohne gegenüber der anderen?
Arabica Kaffee vs. Robusta Kaffee – Ein Vergleich der Bohnen
Arabica Bohnen, bekannt für ihren milderen und aromatischen Geschmack, enthalten weniger Koffein als ihre robusteren Verwandten.
Robusta Bohnen, die für ihren intensiven und kräftigen Geschmack geschätzt werden, enthalten in der Regel 2-2.5% Koffein. Arabica Bohnen im Vergleich 1.2%. Diese Besonderheit macht Robusta zur bevorzugten Wahl für markant schmeckende Kaffeemischungen und Espresso.
Espresso – Kleiner Schub mit viel Wirkung
Espresso ist eine der beliebtesten Zubereitungsarten für Kaffeeliebhaber. Espresso enthält trotz der geringen Menge (ca. 30 ml) zwischen 40 bis 80 mg Koffein aufgrund der hohen Konzentration und der Verwendung von kräftigen Bohnenvarianten. Die Zubereitungsart durch die Maschine maximiert den Koffeinextrakt.

Wissenschaftlich fundierte Informationen
Kaffee ist mehr als nur ein Wachmacher. In diesem Abschnitt werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über Koffein vorgestellt. Dabei wird untersucht, wie Koffein Deinen Körper beeinflusst und welche Menge als sicher gilt. Die Fakten und Erkenntnisse helfen, die Koffeinaufnahme bewusst zu steuern.

Koffeinkonsum – Empfehlungen und Sicherheitsgrenzen
Wieviel Mengen an Koffein sind eigentlich gesund? Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gilt ein Koffeingehalt pro Tag von bis zu 400 mg Koffein als sicher. Das entspricht ungefähr fünf Tassen herkömmlichen Kaffee.
Schwangeren Frauen wird empfohlen, den Konsum auf 200 mg pro Tag zu begrenzen, um mögliche Risiken zu minimieren.
Kaffee im Vergleich zu anderen Getränken
Nicht nur Kaffee enthält Koffein, auch andere beliebte Getränke haben ihre Werten.
Wie viel Koffein hat Cola? 30 mg Koffein pro 330 ml
Wie viel Koffein hat ein Energydrink? 80 mg pro 250 ml Getränk
Wie viel Koffein hat ein Cappuccino? Eine Tasse Kaffee enthält Enthält in der Regel etwa 75 mg pro Tasse.
Wie wirkt Koffein auf den Körper?
Koffein hat viele Vorteile, aber auch einige mögliche Nebenwirkungen, die Du beachten solltest. Es blockiert den Neurotransmitter Adenosin.
Adenosin sorgt der normalerweise für Müdigkeit und führt so zu gesteigerter Wachsamkeit und mehr Energie. Wenn Du jedoch regelmäßig Koffein konsumierst, gewöhnt sich Dein Körper daran. Das bedeutet, dass Du mit der Zeit mehr Koffein benötigst, um die gleiche Wirkung zu spüren. Das nennt man auch Toleranzbildung.
Durch diese Anpassung kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen, vor allem wenn Du zu viel Koffein konsumierst. Neben Schlaflosigkeit und Nervosität, die häufige Folgen sind, können unter anderem auch folgende Probleme auftreten:
Herzrasen: Ein schnellerer oder unregelmäßiger Herzschlag, besonders bei hohen Dosen.
Magenprobleme: Koffein kann den Magen reizen und zu Sodbrennen oder Übelkeit führen.
Angstzustände: Zu viel Koffein kann Nervosität und Angst verstärken.
Kopfschmerzen: Ein plötzlicher Entzug oder übermäßiger Konsum kann Kopfschmerzen verursachen.
Dehydrierung: Koffein wirkt entwässernd, was zu einer erhöhten Flüssigkeitsausscheidung führen kann.
Reizbarkeit: Zu viel Koffein kann Deine Stimmung negativ beeinflussen und zu Reizbarkeit führen.
Es ist also wichtig, den Koffeinkonsum in Maßen zu halten. So kannst Du die positiven Effekte genießen und gleichzeitig möglichen Nebenwirkungen vermeiden. Wenn Du merkst, dass Du empfindlicher auf Koffein reagierst, kann es hilfreich sein, die Aufnahme zu reduzieren.
Achtung zuviel Koffein kann Einfluss auf Deine Cholsterinwerte haben. Falls Du mehr dazu erfahren möchtest lies hier gerne mehr: https://bitterliebe.com/pages/kaffee-und-cholesterin
Unterschiede in Koffein bei verschiedenen Zubereitungen
Die Art, wie Kaffee zubereitet wird, beeinflusst maßgeblich den Koffeingehalt und den Geschmack des fertigen Produkts. Ob French Press, Filterkaffee oder der neue Trend Cold Brew. Jede Methode bringt unterschiedliche Konzentrationen und Geschmacksprofile mit sich.

Auswirkungen von Zubereitungstechniken
Die Brühmethode verändert Ratio und Koffeinextraktion im Kaffee entscheidend. French Press hat oft einen größeren Koffeinauszug im Vergleich zu Filterkaffee.
Das passiert, da der Kontakt mit dem Wasser intensiviert ist. Cold Brew, durch längeren Kontakt mit Wasser bei niedriger Temperatur, extrahiert ebenfalls starke Koffeinmengen. Oft über 150 mg pro Tasse. Der wahre Genuss liegt in der Wahl der bevorzugten Zubereitung.
Koffeinfreier Kaffee: Eine gute Alternative?
Kaffee trinken ist ein echter Genuss, aber nicht jeder verträgt Koffein gleich gut. Entkoffeinierter Kaffee, bei dem das Koffein aus den Bohnen extrahiert wird, bietet Dir den vollen Geschmack ohne die Koffeinwirkung.
Er ist ideal, wenn Du abends noch eine Tasse genießen möchtest oder bei empfindlichen Nerven. Eine interessante Option für Dich ist auch Matcha Tee. Dieser japanische Grüntee enthält weniger Koffein und liefert eine sanfte, lang anhaltende Energie. Zudem ist Matcha reich an Antioxidantien, die Deinem Körper helfen, sich gegen Schadstoffe zu wehren.
Fazit: Kaffee, Koffein und Deine Gesundheit
Der Koffeingehalt in Kaffee wird stark von der Bohnenart und der Zubereitungsmethode beeinflusst. Robusta Bohnen haben mehr Koffein als Arabica Bohnen.
Espresso bietet einen konzentrierten Koffeinschub, während Filterkaffee und Cold Brew unterschiedliche Koffeinmengen aufgrund ihrer Zubereitungsweise haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein moderater Konsum von bis zu 400 mg Koffein pro Tag sicher ist. Mithilfe dieses Wissens kannst Du Deinen Kaffeegenuss anpassen, um die ideale Mischung aus Geschmack und Wirkung für Dich zu finden. Entdecke die Vielfalt der Kaffeesorten und -zubereitungen und gestalte Deinen Koffeinkonsum ganz nach Deinen Vorlieben.


Zur Autorin: Laura Merten ist Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.) und Buchautorin. Unter dem Motto “Mehr wissen, besser essen” übersetzt sie Ernährungswissenschaft in Alltagssprache und begeistert damit zahlreiche Menschen für gesunde Ernährung und mehr Ernährungskompetenz.
FAQ zum Thema: Koffein im Altag
Wie viel mg Koffein enthält Matcha?
Matcha hat etwa 19 bis 44 mg Koffein pro 1 Gramm Pulver. Das bedeutet, pro 100 ml Tee enthält Matcha etwa 25 bis 70 mg Koffein. Die genaue Menge hängt davon ab, wie stark Du den Tee zubereitest und wie viel Pulver Du verwendest.
Wie beeinflusst das Wasser den Geschmack und den Koffeingehalt von fertig zubereitetem Kaffee?
Das Wasser, das Du für Deinen Kaffee verwendest, ist wichtig. Weiches Wasser hat weniger Mineralien und kann den Kaffee milder machen, weil es weniger mit den Kaffeeölen reagiert.
Hartes Wasser hat mehr Mineralien, wie Kalzium und Magnesium. Es kann den Geschmack stärker machen und die Koffeinaufnahme verbessern. Das richtige Wasser kann Deinen Kaffee wirklich verändern.
Quellen:
- Barone, J.J. & Roberts, H.R. (1996): Caffeine Consumption. Food and Chemical Toxicology. 34(1):119–129.
- de Paula, J., & Farah, A. (2019): The Content of Caffeine in Coffee, Tea, Chocolate, and Soft Drinks. In: Preedy, V.R. (Ed.), Coffee in Health and Disease Prevention. Academic Press. 349–356.
- EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (2015): Scientific Opinion on the safety of caffeine. EFSA Journal. 13(5):4102.
- Heckman, M.A., et al. (2010): Caffeine (1,3,7-trimethylxanthine) in Foods. A Comprehensive Review on Consumption, Functionality, Safety, and Regulatory Matters. Journal of Food Science. 75(3):R77–R87.
- Macheiner, L., et al. (2019): Cold Brew Coffee. Consumer Acceptance and Characterization Using the Check-All-That-Apply (CATA) Method. Foods. 8(7):215.