✔️ Alle BitterLiebe Inhalte werden durch unsere Ärzte, Heilpraktiker und Ernährungsberater und andere Experten sorgfältig geprüft.
Kräutertee Wirkung
Kräutertee gilt als bewährtes Hausmittel, das bei diversen Beschwerden hilft. Die medizinische Verwendung von Heilkräutern geht auf uralte Bräuche aus der Medizingeschichte zurück. Einer Legende aus China zufolge stieß der chinesische Kaiser Shen Nung während eines Jagdausfluges auf einen Teestrauch. Während er sich eine Tasse mit Wasser abkochte, um seinen Durst zu stillen, soll der Wind einige Blätter des Teestrauches in seine Tasse geweht haben. Auf diese Weise entstand der erste Tee der Welt. Zur Begeisterung des Kaisers schmeckte das Getränk nicht nur gut, sondern steigerte auch sein Wohlbefinden. Aber welche verschiedenen Kräutertee-Sorten gibt es eigentlich? Wie wird Kräutertee am besten zubereitet, damit er seine volle Wirkung entfalten kann? Welcher Kräutertee kann bei welchen Erkrankungen getrunken werden? Und enthält Kräutertee Schadstoffe? Im folgenden Beitrag erfährst Du alles rund um verschiedene Heilkräutertees und deren Wirkung.
Warum ist Kräutertee gesund?
Die Kombination aus feinen Kräutern mit heißem Wasser ergeben eines der ältesten Getränke der Welt. Kräutertee zählt jedoch streng genommen nicht zu den klassischen Tee-Sorten, da er nicht vom Teestrauch stammt, sondern aus Pflanzen und Kräutern hergestellt wird. Somit enthält Kräutertee grundsätzlich kein Koffein und kann problemlos in großen Mengen und auch von Kindern getrunken werden. Für die Herstellung von Kräutertee können verschiedene Bestandteile von Pflanzen verwendet werden. Die getrockneten oder frischen Pflanzenteile sind meist Blätter (z.B. Minzblätter) oder Blüten (z.B. Kamillenblüten), die mit heißem Wasser aufgegossen werden. Kräuter können generell für viele Bereiche verwendet werden: Sei es zum Gurgeln, als Mundspülung, Wickel, Badezusatz, für Inhalationen, Öle, Salben oder Tinkturen.
Beim Konsum von Kräutertee sollten einige Dinge beachtet werden:
- Die Wirkstoffe der Heilkräuter können vom leeren Magen besser aufgenommen werden. Die besten Zeiten für Kräutertee sind morgens nüchtern oder vor dem Schlafengehen ca. 1–2 Stunden nach dem Essen.
- Einige Heilkräutertees können als „Kuren“ getrunken werden. Allerdings sollte der gleiche Tee nicht länger als einen Monat am Stück getrunken werden. Kontaktiere hierzu am besten Deinen Hausarzt.
Auch wenn es generell empfohlen wird, Tee ungesüßt zu trinken, ist der ein oder andere Kräutertee nicht gerade ein Genuss. Es spricht also nichts dagegen, die meist bitter schmeckenden Kräutertees mit ein wenig Honig zu süßen.
Tipp: Mische einen eher bitteren Tee mit einem aromatischeren Kräutertee, um den Geschmack zu verbessern, wie beispielsweise die Kombination aus Fencheltee und Salbeitee.
Kräutertee Sorten
Kräutertee kann den Körper von innen entschlacken, entwässernd und belebend wirken. Zudem setzt er beim Aufguss neben dem duftenden Aroma auch verschiedene Vitamine und Mineralstoffe frei. Wir geben Dir einen Überblick, welcher Kräutertee sich für welche Beschwerden eignet:
Anis (Pimpinella anisum)
Für den Anistee werden die getrockneten Früchte sowie das daraus gewonnene Öl verwendet. Anistee soll eine krampflösende Wirkung gegen Bronchitis und Rachenentzündungen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden haben. Auch bei Menstruationsbeschwerden, Blähungen und Bauchschmerzen kann er Abhilfe leisten. Sehr beliebt ist zudem die Kombination mit Fencheltee.
Arnika (Arnica montana)
Für Arnikatee werden die getrockneten Blüten verwendet. Arnika soll eine keimtötende und entzündungshemmende Wirkung haben und demnach bei oberflächlichen Verletzungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Hautentzündungen und Insektenstichen (in Form von Umschlägen) helfen. Zudem wird der Kräutertee bei Schleimhautentzündungen in Mund und Rachen sowie bei starken Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Pfefferminze (Mentha piperita)
Für Pfefferminztee werden die Blätter und das Öl (letzteres aber nicht für Babys und Kleinkinder geeignet) verwendet. Aufgrund seiner antibakteriellen und krampflösenden Wirkung wird der Kräutertee gerne bei Verdauungsproblemen, Blähungen und bei Magenschleimhautentzündungen eingesetzt. Pfefferminz-Öl wird zudem innerlich bei Übelkeit, Reizdarm und Erkältungen, sowie äußerlich bei Spannungskopfschmerzen und Husten empfohlen.
Baldrian (Valeriana officinalis)
Für Baldriantee wird der getrocknete Wurzelstock verwendet. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung wird er gerne bei nervös bedingten Einschlafstörungen und Unruhezuständen getrunken. Aber auch bei Kopfschmerzen und Muskelverspannungen kann er zur Linderung beitragen. Baldrian kann zudem den Stoffwechsel der Neurotransmitter beeinflussen. Achtung: Baldrian kann die Verkehrstüchtigkeit reduzieren und wirkt am stärksten 1–2 Stunden nach der Einnahme.
Efeu (Hedera helix)
Für Efeutee werden die getrockneten Blätter verwendet. Wegen seiner bakterientötenden und krampflösenden Wirkung wird er gerne bei Entzündungen der Atemwege, besonders der Bronchien, eingesetzt. Efeu eignet sich sowohl für die innerliche als auch äußerliche Anwendung. Da die Wirkstoffe des Efeus allerdings nur schlecht ausgezogen werden können, werden deshalb meist Fertigpräparate verwendet. Achtung: Efeu hat eine auswurffördernde Wirkung und sollte daher nicht zusammen mit einem Hustenstiller verwendet werden.
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Bei Fencheltee werden die getrockneten reifen Früchte bzw. ihr Öl verwendet. Aufgrund seiner krampflösenden, beruhigenden und entzündungshemmenden Wirkung wird er gerne bei Bronchitis und Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen) getrunken. Das Öl wird auch gerne zusätzlich zur äußerlichen Einreibungen des Bauches bei Blähungen und Bauchkrämpfen verwendet. Achtung: Fenchelöl sollte nicht bei kleinen Kindern, in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden (die getrockneten Früchte im Tee sind hingegen unbedenklich).
Hopfen (Humulus lupulus)
Für Hopfentee werden die getrockneten weiblichen Blütenstände verwendet. Wegen seiner beruhigenden Wirkung wird der Kräutertee gerne bei Unruhezuständen, Nervosität, Angstzuständen sowie Schlafstörungen empfohlen. Besonders bei Ein- und Durchschlafstörungen funktioniert der Tee gut in Kombination mit Baldrianwurzel! Traditionell wird Baldrian auch bei Kopfschmerzen sowie bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden verwendet. Achtung: Auch Hopfenpräparate können die Verkehrstüchtigkeit reduzieren.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Für Johanniskrauttee wird das während der Blütezeit gesammelte Kraut verwendet. Johanniskraut-Extrakt wird meist bei depressiver Verstimmung oder Winterdepression empfohlen, wegen der Wirkung auf den Neurotransmitterstoffwechsel im Gehirn. Johanniskraut wird aber auch bei Bronchitis oder in Form von Salbe zur Wundheilung und als Hautpflegemittel bei trockener Haut verwendet. Achtung: Die Einnahme von Johanniskraut kann eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht bewirken.
Kamille (Matricaria recutita)
Die Kamille ist das Heilkraut schlechthin. Für Kamillentee werden die Blütenköpfchen der Kamille verwendet. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung wird Kamille gerne bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei Wunden im Genitalbereich und bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Zudem wird der Kräutertee gerne bei Blähungen, Sodbrennen und Bauchkrämpfen getrunken. Auch bei Entzündungen in Mund und Rachen kann mit Kamillentee mehrmals täglich gegurgelt werden. Für eine Inhalation kannst Du eine Handvoll Kamillenblüten mit 1 l heißem Wasser aufgießen. Achtung: Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, sollte Kamille meiden!
Melisse (Melissa officinalis)
Für Melissentee werden die Blätter der Melisse sowie das daraus gewonnene Öl verwendet. Aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung wird Melisse äußerlich bei Lippenherpes und innerlich bei Unruhe, Schlafstörungen, Angespanntheit sowie bei Verdauungsproblemen verwendet. Tipp: Kombiniere bei Einschlafstörungen Melisse am besten mit Baldrian, Hopfen oder Passionsblume.
Passionsblume (Passiflora)
Um einen Tee aus Passionsblume zuzubereiten, werden nur die oberirdischen Teile der Pflanze gebraucht. Diese Teile tragen auch den Namen Passionsblumenkraut (Passiflora herba) und stellen den Grundstoff dar. Die Passiflora ist bekannt für ihre krampflösende, beruhigende und blutdrucksenkende Wirkung. Sie wird daher auch als natürliches Mittel gegen Nervosität, Ängste, Probleme beim Einschlafen und ähnliche Beschwerden eingesetzt. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Flavonoide, Protocatechusäure, p-Hydroxybenzoesäure sowie ätherischen Öle. Auf diese Weise hilft dir die Passionsblume abends abzuschalten und unterstützt die Akkus während der Nacht aufzuladen.
Weißbeerige Mistel (Viscum album)
Für den Kräutertee werden die Zweige mit Blättern, Blüten und Früchten verwendet. Traditionell wird die weißbeerige Mistel gerne bei Keuchhusten, Durchfall und Herzrasen verwendet. Das besondere an diesem Kräutertee: Er wird mit kaltem Wasser aufgegossen und anschließend für 12 Stunden ziehen gelassen, bis er dann vor dem Trinken kurz aufgekocht wird.
Ringelblume (Calendula officinalis)
Für Ringelblumentee werden die Blüten der Ringelblume verwendet. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung wird die Heilpflanze insbesondere zur Wundheilung sowie bei Hautentzündungen und Entzündungen der Schleimhäute verwendet. Aber auch bei Menstruationsbeschwerden und Magen- oder Darmentzündungen kann sich Ringelblumentee bewähren.
Salbei (Salvia officinalis)
Für den Salbeitee werden die Blätter der Pflanze verwendet. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und adstringierenden (zusammenziehenden) Wirkung wird Salbei innerlich bei übermäßigem Schwitzen und Magen-Darm-Problemen (Blähungen, Durchfall) getrunken. Aber auch das Gurgeln von Salbeitee kann bei Mund- und Rachenentzündungen helfen. Achtung: Salbei kann abstillend wirken und somit die Milchbildung verringern. Stillenden Frauen sollten deshalb auf den Kräutertee verzichten.
Zinnkraut (Equisetum arvense)
Für Zinnkrauttee werden die grünen Sprossen der ganzen Pflanze verwendet. Zinnkrauttee kann entgiftend und harntreibend wirken. Zudem soll sich das Kraut, aufgrund des hohen Kieselsäureanteils, positiv auf Knorpel und Nägel auswirken. Damit sich die Kieselsäure gut lösen kann, wird der Tee kalt aufgegossen und für 3 Stunden stehen gelassen. Danach wird er dann kurz aufgekocht und nach 10 Minuten abgeseiht.
Kräutertee Zubereitung
Kräutertees können am besten ihre Wirkung entfalten, wenn sie die frisch geernteten Blüten, Blätter, Früchte oder Wurzeln der Kräuter enthalten. So sind noch die meisten Wirkstoffe im Tee garantiert. Zudem ist der Geschmack von Kräutertees, die aus frischen Pflanzenteilen gebrüht werden, besonders aromatisch. Mittlerweile werden üblicherweise getrocknete Kräuter für Kräutertee verwendet, die es dann in verschiedenen Variationen im Handel zu kaufen gibt. Meistens wird der Tee bereits als Fertigmischung verkauft. Diese Tees können meist in beliebigen Mengen konsumiert werden. Dies gilt jedoch nicht für Heilkräutertee oder medizinischen Kräutertee, der auch als solcher verkauft wird. Bei diesen Tees ist es wichtig, sich genau an die entsprechende Konsummenge zu halten, damit keine Überdosierung oder Nebenwirkungen auftreten.
Kräutertee sollte immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden. Man kalkuliert für 1 Liter Wasser mit ca. 12 g Kräutern. Die Ziehzeit beträgt meist 8 bis 10 Minuten. Wir empfehlen Dir, den Kräutertee zugedeckt ziehen zu lassen, damit die gesunden ätherischen Öle nicht direkt verschwinden können.
Quellen & Verweise
https://www.apotheken.de/gesundheit/gesund-leben/alternative-heilkunde/5848-kraeuter-tee
https://www.die-teeseite.de/kraeutertee-und-seine-wirkung.php