Wie oft pupst Du am Tag? Wenn Du diese Frage mit 10–20 Mal beantwortest, herzlichen Glückwunsch! Denn diese Menge ist laut Expert_innen normal. Je nachdem, was Du isst, kann das auch mal mehr sein. Wenn das allerdings ständig passiert und Bauchschmerzen dazukommen, könnte das auf das Reizdarmsyndrom hinweisen.
In diesem Artikel schauen wir uns das Thema Reizdarm genauer an. Du erfährst, wie Du das Reizdarmsyndrom erkennen und behandeln kannst. Ein wichtiger Punkt in der Ernährung bei Reizdarm ist die Low-FODMAP-Diät. Daher werfen wir besonders darauf einen Blick und hinterfragen, ob sie wirklich so gut funktioniert.
Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkrankung des Magens und des Darms. Schätzungsweise leidet jede 7. Person in Deutschland am Reizdarm. Das bedeutet: häufige Probleme mit der Verdauung, teilweise Einschränkung der Lebensqualität und Müdigkeit.
Der genaue Ursprung des Reizdarmsyndroms ist nicht klar. Aber es gibt ein paar Ursachen, die an der Entstehung beteiligt sind. Dazu zählen:
Aber das muss nicht sein. Und bei den meisten Menschen lässt sich der Reizdarm durch geeignete Behandlungen gut in den Griff bekommen. Um herauszufinden, ob Du einen Reizdarm hast, kannst Du auf verschiedene Symptome achten.
Die häufigsten Symtome des Reizdarmsyndroms sind:
Es kann Tage geben, an denen die Symptome besser sind, aber auch Tage, an denen sie schlimmer sind. Diese "Schübe" können durch Essen oder Trinken ausgelöst werden.
Andere Symptome des Reizdarmsyndroms können Folgendes sein:
Da es für das Reizdarmsyndrom keine speziellen Tests gibt, müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Daher spricht man beim Reizdarm auch häufig von einer Ausschlussdiagnose.
Dennoch können manche Fragen bei der Klärung helfen, z. B.
Es kann also hilfreich sein, wenn Du Dir vor dem Termin die Antworten notierst. Zudem kann der Bauch abgetastet werden, um Knoten oder Schwellungen zu suchen. Zum Ausschließen können weitere Tests veranlasst werden.
Wenn andere Krankheiten ausgeschlossen sind, wird häufig die Diagnose "Reizdarm" geschlossen. Dein Arzt oder Deine Ärztin wird dann geeignete Behandlungen mit Dir besprechen.
Es gibt verschiedene Reizdarm-Medikamente, die zur Behandlung eingesetzt werden. Die meisten zielen auf die Linderung der Symptome ab.
Es besteht eine enge Verbindung zwischen Gehirn und Darm. Diese Verbindung wird als Darm-Hirn-Achse bezeichnet. Stress spielt eine wichtige Rolle beim Reizdarm. In diesem Fall kann eine Psychotherapie sinnvoll sein, um den mentalen Stress zu reduzieren.
Zudem können Akupunktur und Massagen helfen, Stress abzubauen und die Verdauung anzuregen. Gerade bei Bauchschmerzen sind Wärme und leichte Bauchmassagen ein gutes Akutmittel.
Reizdarm kann den Alltag sehr stark einschränken. Viele Betroffene isolieren sich aus Angst und Scham. Auch hört man immer öfter, dass Arztbesuche ins Leere laufen und als einziges Mittel Medikamente verschrieben werden.
In manchen Fällen ist es nötig, zusätzliche Medikamente (zumindest kurzzeitig) einzunehmen. Du kannst trotzdem auch zu Hause etwas tun, um die Symptome des Reizdarms zu lindern. Sowohl mit Deinem Lebensstil als auch mit der Ernährung.
Auch zu Hause kannst Du einige Dinge tun, um die Symptome zu lindern. Jeder Körper ist anders. Aber wenn Du Dein Mittel gefunden hast, versuche es in Deinen Alltag zu integrieren.
Stress abbauen
Stressige Erlebnisse oder ein stressiger Lebensstil können das Risiko für Reizdarm erhöhen. Bei bestehendem Reizdarm können durch Stress die Symptome verschlimmert werden.
Entspannungstechniken im Alltag helfen, Stress zu reduzieren und so die Symptome zu reduzieren. Die Techniken können Meditation, Yoga, ein Spaziergang oder Atemübungen sein.
Probiotika bei Reizdarm
Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann Reizdarm begünstigen. Daher kann sich die Einnahme von Probiotika positiv auswirken. Denn die guten Bakterien können die Symptome eines Reizdarms lindern. Besonders Probiotika mit vielen Bakterienstämmen scheinen effektiv zu sein.
Die nützlichen Mikroorganismen findest Du in Präparaten oder natürlichen Lebensmitteln, die fermentiert wurden, z. B.
Sportliche Aktivitäten
Bewegung kann die Symptome des Reizdarmsyndroms verbessern. Das gilt sowohl für Spaziergänge als auch für Sport. Beim Sport werden Stoffwechsel und Verdauung angeregt. Das wiederum kann Blähungen und Bauchschmerzen lindern.
Wenn Du es nicht gewohnt bist, Sport zu treiben, starte langsam. Ein täglicher Spaziergang von 30–60 Minuten oder Walken ist ein guter Anfang. Ausdauersport und Kraftsport sind ebenfalls hilfreich.
Flohsamenschalen bei Reizdarm
Flohsamenschalen enthalten lösliche Ballaststoffe, die sich positiv auf die Verdauung auswirken. Denn mit einer ausreichenden Zufuhr kannst Du Verstopfungen vorbeugen oder sie lösen. Auch bei Durchfall helfen Flohsamenschalen, den Stuhl wieder zu formen.
Du kannst täglich einen Teelöffel Flohsamenschalen in Deine Haferflocken oder in einen Joghurt einrühren. Wichtig ist, dass Du immer ein Glas stilles Wasser (250 ml) dazu trinkst. Denn nur so können die Helferchen aufquellen und ihre Wirkung entfalten.
Für jede Erkrankung werden Leitlinien herausgegeben, die bei der Behandlung helfen sollen. Die neuesten Leitlinien zum Reizdarmsyndrom von 2021 empfehlen eine FODMAP-arme Ernährung. Zwar fallen bei dieser Ernährung einige Lebensmittel weg, dafür zeigt sie viele Erfolge in der Symptombehandlung. Schauen wir uns diese FODMAP-Diät also genauer an.
Vielleicht hast Du in Verbindung mit dem Reizdarmsyndrom schon von der Low-FODMAP-Diät gehört. Dabei steht das FODMAP für fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole. Also Kohlenhydrate, die für den Darm schwer verdaulich sind.
Diese Kohlenhydrate ziehen mehr Wasser in den Darm als gewöhnlich. Dadurch können sie eher zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Menschen mit einem Reizdarm reagieren besonders empfindlich auf diese Lebensmittel.
Daher kann eine Reduktion von Lebensmitteln mit hohem FODMAP-Gehalt die Symptome verbessern. Das geht jedoch nicht innerhalb von 1–2 Tagen. Die Symptome bessern sich meist nach 2–6 Wochen.
Die FODMAP-Diät ist eine Art Eliminationsdiät. Dabei werden bestimmte Lebensmittel, die FODMAP-reich sind, eliminiert. Anschließend führt man schrittweise Lebensmittel ein, um herauszufinden, welche Probleme verursachen. Aber nicht alle Kohlenhydrate sind FODMAPs.
Damit Du einen besseren Überblick der Lebensmittel bekommst, findest Du hier eine FODMAP Liste mit FODMAP reichen Lebensmitteln.
FODMAP reich:
Die Low-FODMAP-Diät schließt zwar einige Obst- und Gemüsesorten aus, aber nicht alle. Daher ist es wichtig, FODMAP-arme Sorten weiterhin auf den Speiseplan zu schreiben. Bevorzuge hier die Lebensmittel mit niedrigem FODMAP-Gehalt.
FODMAP arm:
Zu starke Einschränkungen können dazu führen, dass Du nicht alle Nährstoffe aufnimmst. Daher sprich am besten mit einer Ernährungsfachkraft, um einen gemeinsamen Plan zu erstellen.
Jetzt hast Du einen Überblick, welche Lebensmittel geeignet und welche ungeeignet sind bei Reizdarm. Eine Tabelle ist aber nicht sehr praktikabel. Deshalb findest Du hier 3 leckere Rezepte, die FODMAP-arm sind.
Mandel-Quinoa Salat
Zutaten für 2 Portionen:
Zubereitung:
Asiatischer Zucchini-Karotten Salat
Zutaten für 2 Portionen:
Zubereitung:
Gelbe Smoothie-Bowl
Zutaten für 2 Portionen:
Zubereitung:
Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkankung des Magens und des Darms. Der Reizdarm äußert sich durch Bauchschmerzen, Krämpfe, Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen. Die Symptome können schubweise oder durchgehend auftreten. Auch Müdigkeit, Übelkeit und Rückenschmerzen können Symptome des Reizdarms sein.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, die durch Blutuntersuchung und Stuhlproben getestet wird. Die Behandlung kann medikamentös (Abführmittel, Antibiotika, Mittel gegen Durchfall) oder natürlich sein. Denn eine Änderung des Lebensstils und der Ernährung können Großes bewirken.
So kann die Reduktion von Stress, Sport und Bauchmassagen (akut) helfen. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kimchi, Sauerkraut und Miso erweisen sich auch als hilfreich.
An erster Stelle steht beim Reizdarm die Low-FODMAP-Diät, bei der auf schwer verdauliche Kohlenhydrate verzichtet wird. Dazu zählen Milchprodukte, Hülsenfrüchte, künstliche Süßstoffe, Weizenprodukte sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten. Eier, magerer Fisch, Reis sowie Karotten und Orangen schmücken hier den Speiseplan.
Fakt ist: Mit einer gesunden Ernährung, dem Weglassen von einzelnen Lebensmitteln, v. a. blähenden Lebensmitteln, kannst Du die Symptome des Reizdarms lindern. Wenn die Beschwerden sehr stark sind, solltest Du dennoch unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Was sind wichtige Nährstoffe bei Reizdarm?
Mit einer gesunden Ernährung ist es gar nicht so schwer, alle Nährstoffe weitgehend aufzunehmen. Bei der Reizdarm Ernährung fallen allerdings Lebensmittel weg, die ersetzt werden müssen. Zudem gibt es Nährstoffe, die einen großen Beitrag zur Verdauung leisten. Dazu zählen:
Wenn Du Probleme hast, diese Nährstoffe über die Ernährung aufzunehmen, kannst Du auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Spreche dazu am besten mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.
Sind Kohlenhydrate und Zuckeralkohole das Gleiche?
Zucker und Zuckeralkohole sind süß schmeckende Kohlenhydrate mit leicht unterschiedlicher chemischer Struktur. Zuckeralkohole sind weniger süß und enthalten weniger Kalorien als Zucker. Sie wirken sich auch weniger stark auf den Blutzuckerspiegel aus.
Außerdem werden sie nicht mit Karies in Verbindung gebracht und können diesen sogar verhindern. Im Gegensatz zu Zucker werden sie jedoch nicht gut vom Körper aufgenommen. Das heißt, dass sie in großen Mengen oder bei empfindlichen Personen Beschwerden verursachen können.
Gerade Menschen mit einem Reizdarm reagieren empfindlich auf Zuckeralkohole wie Xylit (Birkenzucker), Erythrit, Maltit oder Sorbit. Dabei kommt es zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall.
Quellen:
Du hast einen stressigen Alltag? Lass uns ein wenig Ruhe schaffen. Hier findest Du weitere interessante Artikel, Videos und Rezepte, die Dir ein Lächeln und mit ein bisschen Glück auch Ruhe in den Tag zaubern können.