Zur Autorin: Laura Merten ist Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.) und Buchautorin. Unter dem Motto “Mehr wissen, besser essen” übersetzt sie Ernährungswissenschaft in Alltagssprache und begeistert damit zahlreiche Menschen für gesunde Ernährung und mehr Ernährungskompetenz.
Darmpolypen sind Ausstülpungen im Dickdarm, die sich durch Blut im Stuhl, Übelkeit oder Schmerzen äußern können. Sie sind nicht immer bösartig und können einfach entfernt werden. Aber wie genau weiß ich, ob die Polypen gefährlich sind?
In diesem Artikel erfährst Du, wie Darmpolypen klassifiziert werden, welche Untersuchungen nötig sind und welche Risikofaktoren es gibt. Außerdem bekommst Du Tipps für eine ausgewogene Ernährung, um Darmpolypen vorzubeugen.
Darmpolypen sind Wucherungen, die an der Oberfläche des Dickdarms auftreten. Der Dickdarm (Kolon) ist eine lange, hohle Röhre am unteren Ende des Magen-Darm-Trakts. An dieser Stelle produziert und speichert der Körper den Stuhl.
Polypen werden in drei Klassen eingeteilt:
Adenome werden je nach Aussehen in gezahnt, villös und tubuvillös eingeteilt. Menschen mit Adenomen haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs.
In den meisten Fällen verursachen Polypen keine Symptome und werden oft erst bei Routineuntersuchungen entdeckt. Wenn Du aber Symptome spürst, können diese sein:
Blut auf dem Toilettenpapier oder blutiger Stuhl können Hinweise auf rektale Blutungen sein. An dieser Stelle solltest Du Dich dringend ärztlich untersuchen lassen.
Die genaue Ursache für Darmpolypen ist noch nicht ganz klar. Grob gesagt entstehen sie durch abnormales Wachstum von Gewebe. Der Körper bildet in regelmäßigen Abständen neue gesunde Zellen, um alte Zellen zu ersetzen. Und dieses Wachstum sowie die Teilung neuer Zellen sind normalerweise reguliert.
In manchen Fällen wachsen und teilen sich manche Zellen schon, bevor sie gebraucht werden. Genau dieses frühzeitige Wachstum führt zur Bildung von Polypen. Die Polypen können sich in jedem Bereich des Dickdarms entwickeln.
Risikofaktoren für Polypen im Darm:
Lebensstilfaktoren, die zum Wachstum von Polypen beitragen können:
Du kannst Dein Risiko für Polypen senken, wenn Du Deinen Lebensstil änderst und gesündere etablierst.
Die häufigste Komplikation bei Darmpolypen ist, dass die Polypen bösartig werden. Je nach Größe kann das zu Darmkrebs führen. Um diese Komplikationen zu vermeiden, solltest Du regelmäßige Untersuchungen durchführen lassen.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am häufigsten werden Stuhlproben und Koloskopien gemacht. Es sollte ab einem Alter von 50 Jahren ein jährlicher Check-Up gemacht werden. So können potenziell bösartige Tumore rechtzeitig entdeckt werden.
Wenn Du Darmpolypen hast, werden diese meistens direkt entfernt. Aber nur weil die Medizin solche Operationen durchführen kann, sollte das nicht die einzige Maßnahme sein. Nach der Entfernung ist es wichtig, die Ernährung zu betrachten und diese zu optimieren.
Die richtige Behandlung ist wichtig, aber Prävention ist noch viel wichtiger. Eine ausgewogene Ernährung ist der beste Weg, Darmpolypen zu verhindern. Das bedeutet:
Zusätzlich sind Calcium und Vitamin D wichtig, um das Risiko für Polypen im Darm zu senken. Diese beiden Nährstoffe findest Du z. B. in Brokkoli, Joghurt, Käse, Eiern und Fisch.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Lebensmittel, die Du eher meiden solltest. Dazu zählen:
Wenn bei einer Untersuchung jedoch Polypen entdeckt werden, müssen diese aber definitiv entfernt werden. Und an dieser Stelle reicht eine Ernährungsumstellung alleine nicht aus. Zudem kommt es bei der Behandlung auch auf die Größe der Polypen an.
Die Größe eines Polypen im Darm korreliert im Allgemeinen mit der Wahrscheinlichkeit, dass er sich zu Krebs entwickelt. Ärzt_innen entscheiden oft anhand der Größe, wie die Behandlung aussieht.
Bösartige Polypen sind Polypen, die das Potenzial haben, sich in Krebs zu verwandeln. Laut Klassifizierung gelten sie als fortgeschritten, wenn:
Fortgeschrittene Adenome haben ein jährliches Risiko von 5 %, sich zu Krebs zu entwickeln. Und das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Während das Risiko im Alter von 55 Jahren bei 25 % pro Jahr liegt, sind es mit 80 Jahren bereits 40 %.
Expert_innen empfehlen, alle bösartigen Polypen zu entfernen, um das Krebsrisiko zu senken. Zu den bösartigen Darmpolypen gehören v. a. gezackte Adenome. Werden die Polypen bei einer körperlichen Untersuchung entdeckt, sollten sie direkt entfernt werden.
Zur Entfernung von Polypen im Darm gibt es verschiedene Verfahren:
Einige Arten von Darmpolypen haben ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken als andere. Durch die Analyse einer Gewebeprobe unter einem Mikroskop kann festgestellt werden, ob es sich um Krebs handeln könnte.
Ein polypenfreier Dickdarm nach der Entfernung verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich Darmkrebs entwickeln kann, deutlich. Diese Effekte lassen sich auch bei regelmäßigen Nachuntersuchungen (Koloskopien) feststellen.
Nachuntersuchungen sollten je nach Größe des Polyps regelmäßig gemacht werden.
Darmpolypen sind Wucherungen im Dickdarm, die sich in drei Klassen einteilen: Adenome, hyperplastische Polypen und entzündliche Polypen. Menschen mit Adenomen haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Die Symptome sind Blut im Stuhl oder rektale Blutungen, Schmerzen, Durchfall, Verstopfung sowie Übelkeit und Erbrechen.
Übergewicht, genetische Vorbelastung, Erbkrankheiten oder ein Alter über 50 Jahren sind typische Risikofaktoren. Auch ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen, häufigem Alkoholkonsum, fettreicher und ballaststoffarmer Ernährung können Darmpolypen fördern. Durch Veränderung der Polypen können diese teilweise bösartig werden und zu Krebs ausarten.
Nach der Entfernung ist es wichtig, regelmäßige Nachuntersuchungen zu machen. Je nach Größe der Polypen variiert der Zeitraum zwischen 6 Monaten (mehrere und große Adenome) bis 10 Jahre.
Um Polypen im Darm vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung essentiell. Iss viel Gemüse und Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und gesunde Fette wie Nüsse und Samen. Vermeide verarbeitete Lebensmittel, rotes sowie verarbeitetes Fleisch.
Ein Darmpolyp ist bösartig: Was nun?
Wenn in einer Untersuchung bösartige Polypen festgestellt werden, werden diese meist direkt entfernt. Die meisten Darmpolypen entwickeln sich jedoch nicht zu Krebs. Sobald sie entdeckt werden, können sie oft problemlos entfernt werden.
Was hat Vitamin D mit Darmpolypen zu tun?
Es gibt Hinweise, dass Menschen mit Darmpolypen häufig niedrige Vitamin-D-Spiegel haben. So scheint auch das Risiko in südlichen Ländern geringer zu sein. Außerdem könnten niedrige Werte das Risiko für Darmkrebs erhöhen.
Quellen:
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