Entzündungshemmende Lebensmittel – Bekämpfe Entzündungen mit diesen Lebensmitteln
Entzündungen im Körper? Ich bin doch nicht erkältet! Vielleicht verknüpfst Du eine Entzündung auch direkt mit einer Infektion, Wunde oder einem anderen Krankheitserreger, der Deinen Körper ganz schön schuften lässt. Während der Körper mit akuten Entzündungen ganz gut umgehen kann, können sie mit der Zeit auch chronisch werden.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du chronische Entzündungen vorbeugen und verbessern kannst. Du bekommst einige Tipps für Deinen Alltag und erfährst, auf welchen Pfeilern die entzündungshemmende Ernährung aufgebaut ist. Um das Ganze abzurunden, findest Du 10 leckere Rezepte fürs Frühstück, Mittagessen und zum Snacken zwischendurch. Viel Spaß!
Wie entsteht eine Entzündung im Körper?
Du hattest sicherlich schon mal eine Wunde, die sich entzündet hat oder eine Virusinfektion. Bei beiden Entzündungen wird Dein Immunsystem aktiviert und erste Helfer rausgeschickt: Weiße Blutkörperchen und Zytokine (Substanzen, die weitere Zellen anregen). Diese Zellen leiten dann eine Entzündungsreaktion ein, um schädliche Bakterien oder andere Krankheitserreger abzufangen oder die Heilung von verletztem Gewebe einzuleiten. Das kann zu Schmerzen, Schwellungen, Blutergüssen oder Rötungen führen, wobei sich Entzündungen auch auf Körpersysteme auswirken, die Du gar nicht sehen kannst.
Entzündungen sind nicht gleich Entzündungen
Wenn Du an Entzündungen denkst, kommen Dir vielleicht zuerst die oben genannten in den Kopf: Verletzung, Erkältung, Grippe. Aber bei Entzündungen musst Du zwischen akut und chronisch unterscheiden.
Akute Entzündungen
Können entstehen durch Kontakt mit einer Substanz (z. B. Bienenstich oder Staub), eine Verletzung oder Infektion. Sobald der Körper eine Schädigung oder Krankheitserreger feststellt, löst das Immunsystem eine Reihe von Reaktionen aus:
- Das Gewebe reichert Plasmaproteine an, was zu einer Flüssigkeitsansammlung führt, die eine Schwellung verursacht.
- Der Körper schüttet neutrophile Granulozyten aus, eine Art weißer Blutkörperchen oder Leukozyten, die sich in Richtung des betroffenen Bereichs bewegen. Leukozyten enthalten Moleküle, die bei der Bekämpfung von Krankheitserregern helfen können.
- Kleine Blutgefäße weiten sich, damit Leukozyten und Plasmaproteine die verletzte Stelle leichter erreichen können.
- Anzeichen akuter Entzündungen können je nach Ursache innerhalb von Stunden oder Tagen auftreten. In manchen Fällen können sie schnell gefährlich werden.
Diese Entzündungsreaktionen treten akut und meist kurzfristig auf. Je nachdem können sie harmlos sein und werden durch Dein Immunsystem schnell unschädlich gemacht. Manchmal können die Entzündungen im Körper aber dauerhaft sein und sich über Jahre aufbauen. Dann spricht man von chronischen Entzündungen, die zu weiteren Erkrankungen führen können.
Wie wirken sich chronische Entzündungen auf den Körper aus?
Kann Dein Körper bzw. Dein Immunsystem das Gleichgewicht nicht mehr herstellen, spricht man von chronischen Entzündungen. Diese können die DNA schädigen, die Entstehung von Ablagerungen (Plaques) in Arterien begünstigen, die Hirnfunktion einschränken und zu Erkrankungen wie Alzheimer, Adipositas oder Typ-2-Diabetes führen.
Anzeichen für chronische Entzündungen:
- Schmerzen im Unterleib
- Brustschmerzen
- Müdigkeit (z. B. systemischer Lupus)
- Fieber (z. B. Tuberkulose)
- Gelenkschmerzen oder Steifheit (z. B. Rheumatoide Arthritis)
- Wunden im Mund (z. B. HIV-Infektion)
- Hautausschlag (z. B. Schuppenflechte)
Nicht nur bestimmte Erkrankungen, sondern auch ein ungesunder Lebensstil können das Risiko erhöhen, chronische Entzündungen im Körper zu entwickeln. Dazu zählen:
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Blutzuckerprobleme und Insulinresistenz, die unbehandelt bleiben und so die Fettzellen (Adipozyten) schädigen können, was einen direkten Einfluss auf die Immunzellen hat
- Hoher Body-Mass-Index (BMI), der in den Bereich der Fettleibigkeit/Adipositas fällt und nicht die Folge eines starken Muskelaufbaus ist
- Zu häufig mit maximaler Intensität trainieren oder sich nicht ausreichend bewegen
- Dauerhafter psychischer/körperlicher Stress, wodurch vermehrt entzündungsfördernde Zytokine ausgeschüttet werden
- Rauchen
- Viele tierische Lebensmittel, v. a. fettige Milchprodukte oder rotes Fleisch
Es scheint erstmal abwegig, dass durch viel Sport chronische Entzündungen entstehen können. Aber wenn Du Deinen Körper zu stark forderst und die Regeneration zu gering ausfällt, steht er unter ständigem Stress. Und Stress kann Entzündungsreaktionen auslösen. Es gibt also auch hier ein zu viel.
So sieht entzündungshemmendes Essen aus
Einige Lebensmittel enthalten Inhaltsstoffe, die Entzündungen auslösen oder verschlimmern können. Das kann bei zuckerhaltigen oder verarbeiteten Lebensmitteln der Fall sein, während bei frischen, vollwertigen Lebensmitteln diese Wirkung eher weniger wahrscheinlich ist. Bei einer entzündungshemmenden Ernährung liegt der Schwerpunkt auf frischem Obst und Gemüse. Viele pflanzliche Lebensmittel sind gute Quellen für Antioxidantien.
Antioxidantien in der Nahrung sind Moleküle, die helfen, freie Radikale aus dem Körper zu entfernen. Sie sind natürliche Nebenprodukte eigener Körperprozesse, einschließlich des Stoffwechsels. Äußere Faktoren wie Stress und Rauchen können jedoch die Zahl der freien Radikale im Körper erhöhen.
Entzündungshemmende Lebensmittel und deren Eigenschaften:
- Reich an Nährstoffen
- Liefern eine große Menge Antioxidantien
- Enthalten gesunde Fette
Entzündungshemmende Lebensmittel wirken in Kombination. Nur eins dieser Lebensmittel wird Deine Gesundheit nicht optimieren. Aber wenn Du die bunte Palette nutzt, wird Dein Körper Dir danken und Entzündungen den Kampf ansagen.
Achtung: Diese Lebensmittel können Entzündungen fördern
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass Deine Haut und Verdauung schlechter sind, je nachdem was Du isst. Es gibt typische Lebensmittel, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe Entzündungen fördern können. Wenn Du entzündungshemmend essen willst, solltest Du auf folgende Lebensmittel weitgehend verzichten:
- Zucker
- Milchprodukte
- Alkohol
- Rotes Fleisch
- Süßungsmittel
- Weißmehlprodukte
- Chips
Diese Lebensmittel können Entzündungen fördern, wobei auch weitere Inhaltsstoffe von Lebensmitteln diese hervorrufen können. Das ist im Einzelfall zu entscheiden, denn auch Unverträglichkeiten oder Allergien können zu Entzündungen führen. Besonders Gluten, Milcheiweiß, Laktose und Histamin scheinen Übeltäter zu sein. Wenn Du merkst, dass Du häufiger Verdauungsprobleme oder Übelkeit hast, solltest Du potenzielle Unverträglichkeiten ausschließen lassen.
10 Grundsätze der entzündungshemmenden Ernährung
Die entzündungshemmende Kost basiert zum Großteil auf einer pflanzenbasierten Ernährung. Grundsätzlich unterscheidet sie sich kaum von den Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung und ist keine spezielle Diätform. Die Auswahl von entzündungshemmenden Lebensmitteln basiert auf 10 Grundsätzen:
- Ausbalancierter Blutzuckerspiegel: Ausreichend Proteine, gesunde Fette und Ballaststoffe können den Blutzuckerspiegel regulieren und nicht zu stark ansteigen lassen. Wähle hochwertige Kohlenhydrate aus Vollkorngetreide, Quinoa, Hafer sowie Kartoffeln und Hülsenfrüchten.
- Vielfalt an frischem Obst und Gemüse: Mindestens 3 Portionen Gemüse und 1–2 Portionen Obst pro Tag sind ideal.
- Reichlich gesunde Fette: Integriere täglich gesunde Fette aus nativem Olivenöl, Leinöl, Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen und Avocados.
- Entzündungshemmende Lebensmittel: Beerenfrüchte, Kurkuma, Ingwer, dunkle Trauben, Tomaten oder Kreuzblütler zählen zu den Lebensmitteln, die Entzündungen reduzieren können. Eine ausführliche Tabelle findest Du im nächsten Kapitel.
- Ausreichende Wasserzufuhr: Damit alle Körperfunktionen richtig laufen, braucht es genug Wasser oder ungesüßte Kräutertees sowie Infused Water. 1,5–2 Liter täglich sind ideal. Bei starkem Schwitzen dementsprechend mehr.
- Probiotische Lebensmittel: Der Darm spielt eine große Rolle bei Entzündungen. Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi, Sauerkraut oder Kefir sowie Probiotika können die Darmflora unterstützen.
- Präbiotische Lebensmittel: Nur pflanzliche Lebensmittel enthalten Ballaststoffe. Eine pflanzenbasierte Ernährung ist hier die beste Wahl, um Entzündungen zu bekämpfen.
- Verzicht auf (stark) verarbeitete Produkte: Wurstwaren, Chips und weitere Lebensmittel reich an gesättigten Fetten solltest Du stark reduzieren.
- Ausschluss von Unverträglichkeiten: Diese können auch Entzündungen fördern. Daher solltest Du bei Verdacht abklären, ob eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Lebensmittel besteht.
- Weniger entzündungsfördernde Lebensmittel: Dazu zählen raffinierte Kohlenhydrate, verarbeitete Snacks, Transfette, Alkohol und Lebensmittel, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind.
Da die Lebensmittel auf dem Speiseplan entzündungshemmende Wirkungen haben, wird sie auch oft bei bestehenden Entzündungen oder zur Prävention von Entzündungen empfohlen. Gerade Menschen mit einer Autoimmunerkrankung scheinen davon zu profitieren.
100 entzündungshemmende Lebensmittel: Liste pdf
Eine ausgewogene Ernährung beinhaltet in der Regel sehr viele Lebensmittel, die Entzündungen reduzieren können. Wenn Du Entzündungen in Deinem Körper feststellst, kann es sinnvoll sein, mehr entzündungshemmende Lebensmittel in Deinen Speiseplan einzubauen. Hier findest Du eine entzündungshemmende Lebensmittel-Tabelle, die Dir dabei hilft. Neben den aufgelisteten Lebensmitteln gibt es noch ein paar Kandidaten, die besonders effektiv gegen Entzündungen im Körper helfen können.
Entzündungen bekämpfen mit diesen Lebensmitteln:
- Beerenfrüchte: enthalten Anthocyane, die dazu beitragen könne, mehr natürliche Abwehrzellen zu produzieren
- Dunkle Trauben: beste Quelle für Resveratrol, das entzündliche Genmarker bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann
- Grüntee: enthält das starke Antioxidans Epigallocatechingallat sowie die Aminosäure L-Theanin, die die Produktion keimbekämpfender Verbindungen in den Immunzellen unterstützen
- Ingwer: das enthaltene Gingerol kann Entzündungsprozesse reduzieren
- Kakao: enthält Flavanole, die helfen, die gesunde Funktion der Endothelzellen aufrechtzuerhalten, welche die innerste Zellschicht der Blutgefäße bilden und so Einfluss auf Infektionen und Entzündungen haben
- Knoblauch & Zwiebeln: enthalten die geruchsintensiven Schwefelverbindungen Allicin und Quercetin, die antientzündlich und antibakteriell in unserem Körper wirken
- Kreuzblütler: sind reich an dem sekundären Pflanzenstoff Sulforaphan, der Entzündungen hemmen und vor Schäden durch Medikamente, Toxine und Alkohol schützen kann
- Kurkuma: hat ein entzündungshemmendes Potenzial, da es oxidativen Stress im Körper reduzieren und die kognitive Leistungsfähigkeit unterstützen kann
- Natives Olivenöl: enthält das Antioxidans Oleocanthal, dessen entzündungshemmende Wirkung sogar mit dem Medikament Ibuprofen verglichen wurde
- Tomaten: sind reich an dem Antioxidans Lycopin, das Entzündungsmarker bei Übergewichtigen verringern kann
Entzündungshemmende Lebensmittel und deren wichtige Nährstoffe
Alle oben genannten Lebensmittel können sich negativ auf Entzündungen auswirken oder sie sogar fördern. Andere wiederum haben einen besonders positiven Effekt auf Entzündungen – egal ob präventiv oder sie zu reduzieren. Grund dafür sind die Inhaltsstoffe in diesen Lebensmitteln, die das Immunsystem unterstützen können. Diese Mikronährstoffe haben einen besonderen Einfluss auf Dein Immunsystem:
- B-Vitamine: Sind u. a. für Energieproduktion und Aufrechterhaltung der Gesundheit des Nervensystems wichtig. Ein Vitamin-B6-Mangel ist mit einem Anstieg der Entzündungsmarker assoziiert, während ein Mangel an Vitamin B12 mit erhöhten Homocysteinwerten zusammenhängt, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.
- Magnesium: Ist essentiell für Muskulatur, Nervenfunktion, Blutdruckregulation, Energieproduktion, ausgeglichene Blutzuckerwerte und die Verringerung von Entzündungen.
- Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmende Eigenschaften gehen besonders auf die hormonähnlichen Substanzen DHA und EPA zurück. Sie können bei Patient_innen mit rheumatoider Arthritis die Beschwerden lindern und Blutgefäße weiten und so das Thromboserisiko reduzieren sowie die Blutfettwerte senken.
- Selen: Ist an der Immunantwort beteiligt und kann beeinflussen, wie gut unser Körper mit Infekten umgehen kann. Eine hohe Dosierung als Nahrungsergänzungsmittel ohne Mangel scheint jedoch unkontrollierte Entzündungsprozesse im Körper zu fördern.
- Vitamin A: Trägt zur Regulierung des Immunsystems bei und schützt vor Infektionen, indem es die Haut und das Gewebe im Mund, Magen, Darm und Atmungssystem gesund hält.
- Vitamin C: Kann dazu beitragen, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen und den Glutathionspiegel (Glutathion ist ein bedeutendes wasserlösliches zelluläres Antioxidans) zu erhöhen.
- Vitamin D: Ein Mangel ist mit erhöhten Entzündungswerten assoziiert.
- Zink: Ist bei der Entwicklung und Reifung von Immunzellen wie den T- und B-Zellen beteiligt und wirkt entzündungshemmend. Es schützt außerdem vor oxidativem Stress, indem es freie Radikale bekämpft.
Mit einer ausgewogenen Ernährung kannst Du Entzündungen im Körper reduzieren oder sogar vermeiden. Wenn Du bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend über die Ernährung aufnehmen kannst, ist ein Nahrungsergänzungsmittel eine gute Option. Sprich dazu am besten mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.
So wirkt Ernährung entzündungshemmend bei Krankheiten
Manche Krankheiten lösen Entzündungen aus, die sich entweder an bestimmten Körperteilen oder im gesamten Körper ausbreiten können. Entzündungshemmende Lebensmittel können helfen, diese Entzündungen auszugleichen oder zu verringern. Schauen wir uns genauer an, welche Auswirkung Ernährung auf die Entzündungen bei Multipler Sklerose (MS), entzündlichen Hauterkrankungen und Rheuma haben kann.
Entzündungshemmende Ernährung & MS
Bei Multipler Sklerose (MS) handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Myelinscheiden angegriffen und zerstört werden. Myelinscheiden sind die Schutzhülle, die die Nervenzellen im zentralen Nervensystem (ZNS) umgibt. Sind sie geschädigt, verlangsamt sich die Geschwindigkeit der Signalübertragung zwischen Gehirn und Rückenmark zum und vom Rest des Körpers. Taubheitsgefühle, Schwäche, Gleichgewichtsstörungen und Schwierigkeiten beim Gehen sind häufige Symptome der MS. Einige Studien haben herausgefunden, dass ein Vitamin-D-Mangel diese Symptome verschlechtert, wohingegen ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel präventiv, besonders für vorbelastete Menschen, sein kann.
Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen, ist aber aufgrund seiner Funktion und Bildung eher ein Pro-Hormon. Trotzdem ist es ein starkes Antioxidans, weshalb es auch Entzündungen verringern oder abwehren kann. Das ist wohl der Grund, weshalb Entzündungen bei Menschen mit MS reduziert werden können. Der Körper ist in der Lage, selbst Vitamin D zu produzieren, wobei hier ein paar Voraussetzungen erfüllt werden müssen. In Deutschland funktioniert das nur in den Sommermonaten März bis Oktober und nur auf nackter Haut. Am besten nutzt Du bei warmen Temperaturen 10–15 Minuten aus, um über Deine Haut ein bisschen Vitamin D zu tanken.
Entzündungshemmende Ernährung & Haut
Neurodermitis, Akne oder Schuppenflechte (Psoriasis) gehen mit Entzündungen einher. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Wenn Du selbst davon betroffen bist, hast Du sicherlich schon gemerkt, dass bestimmte Lebensmittel die Symptome verschlimmern können. Alle Hauterkrankungen können genetische Ursachen haben, aber auch Umwelteinflüsse, Lebensstil, Nährstoffmängel und Stress können das Risiko erhöhen.
Neurodermitis
Entzündungshemmende Lebensmittel können die Entzündungen der Haut reduzieren und so die Lebensqualität verbessern. Denn hier spielen das Immunsystem und die Darmgesundheit eine große Rolle. Fetter Fisch (Lachs, Hering), quercetinreiche Lebensmittel (Apfel, Kirschen, Brokkoli, Spinat) sowie probiotische Lebensmittel (Sauerteigbrot, Miso Suppe, Kimchi, Kefir) wirken sich positiv auf Entzündungen aus. Entzündungsfördernde Lebensmittel wie Milchprodukte oder Zucker verschlechtern die Symptome. Hier gilt auch, dass Unverträglichkeiten oder Pseudoallergien ausgeschlossen werden sollten. Denn Menschen mit Neurodermitis reagieren häufig auf Zusatzstoffe, Histamine oder Konservierungsstoffe in Lebensmitteln.
Schuppenflechte (Psoriasis)
Da die Psoriasis Autoimmunmerkmale aufweist, ist es wichtig, die Entzündungen in Schach zu halten. Lebensmittel wie rotes Fleisch, Eier, Wurst, Speck oder Chips können die Symptome der Schuppenflechte verstärken. Auch Gluten, Alkohol und Tabak wirken sich negativ aus. Entzündungshemmende Lebensmittel hingegen können die Entzündungen und Schuppenbildung reduzieren.
Akne
Die Acne vulgaris (gewöhnliche Akne) wird häufig mit der Pubertät in Verbindung gebracht. Sie äußert sich durch fettige Haut mit Pickeln, Pusteln und Mitessern, die sehr schmerzhaft und unangenehm sein können. Auch bei der Akne hat die Ernährung einen großen Einfluss, da Entzündungen das Hautbild prägen. Besonders Milchprodukte stehen in Verdacht, Akne zu verschlimmern. Denn durch die Proteine in der Milch werden IGF-1 und Insulin stimuliert, die letztendlich die Entzündungsprozesse fördern können. Wichtig ist auch, dass Du auf die richtige Kohlenhydratauswahl achtest. Denn Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte) sowie Lebensmittel, die reich an Vitamin A, E, Omega-3-Fettsäuren und Zink sind, scheinen positive Auswirkungen auf die Haut und Entzündungen zu haben. Die Zuckerreduktion spielt auch bei der Akne eine große Rolle.
Entzündungshemmende Nahrungsmittel & Rheuma
Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Gelenke angreift und darin Rötungen, Schmerzen und Steifheit verursacht. Eine gute Portion entzündungshemmende Lebensmittel in der Ernährung kann die Symptome lindern. Das Weglassen oder eine sehr geringe Menge Fleisch sowie zuckerreiche Produkte und gesättigte Fette und Öle (Distelöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Margarine) scheint einen sehr positiven Effekt auf Entzündungen und die daraus resultierenden Schmerzen zu haben. Auch Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und ein gesundes Mikrobiom wirken sich positiv aus.
Um genug entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, kannst Du 2–3 Mal pro Woche fetten Fisch (z. B. Lachs, Makrele, Thunfisch oder Sardinen) in Deinen Speiseplan integrieren. Wenn Du kein Fisch isst, kannst Du – zusätzlich zu Omega-3-reichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Leinsamen oder Chiasamen – auf ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Entzündungshemmende Ernährung: Rezepte gegen Entzündungen
In der Liste hast Du schon super viele entzündungshemmende Lebensmittel kennengelernt und die Tabelle hängt schon bald in Deiner Küche. Aber wie verarbeitest Du diese Lebensmittel? Genau das erfährst Du jetzt. Denn Du kannst Entzündungen sehr kulinarisch bekämpfen oder vorbeugen. Vielleicht hast Du Angst, dass Du auf einige Lebensmittel verzichten musst und der Genuss auf der Strecke bleibt. Aber keine Sorge! Auch wenn ein paar ungesunde Lebensmittel wegfallen, wirst Du von einer großen bunten und gesunden Vielfalt profitieren.
Entzündungen am Frühstückstisch bekämpfen
Direkt am Morgen entzündungshemmende Gerichte einzubauen ist ein toller Start in den Tag. Denn wenn wir etwas von einem Frühstück wollen, ist es Power, nicht wahr? Und genau diese bekommst Du durch diese Frühstücksideen. Ob ein leckerer Brei aus Haferflocken und Hirse oder schnell zubereitete Smoothies voller Antioxidantien – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Entzündungshemmende Lebensmittel für tagsüber
Nach einem Power-Frühstück kommt so langsam wieder der Hunger auf. Dann geht's jetzt weiter mit einem Power-Mittagessen. Vielleicht hast Du ja auch gefastet und das ist die erste Mahlzeit des Tages. Umso wichtiger, dass diese vollwertig und gesund ist und am besten natürlich noch entzündungshemmende Lebensmittel enthält. Daher bekommst Du jetzt 4 leckere Rezepte, die Entzündungen bekämpfen können. Entzündungshemmende Gerichte kannst Du aber nicht nur mittags einplanen, sondern auch abends. Am besten nimmst Du Dir sogar abends 30–60 Minuten Zeit, um Dein Essen in Ruhe vorzubereiten und ggf. noch am nächsten Tag zu essen, um Stress zu vermeiden. Denn wie Du mittlerweile weißt: Auch Stress kann Entzündungen verursachen oder verschlimmern.
Entzündungshemmende Snacks für zwischendurch
Statt mittags zum Bäcker zu gehen und ein zuckerreiches Teilchen zu kaufen, kannst Du Dir Snacks vorbereiten. Wie wäre es beispielsweise mit leckerem, eingelegtem Gemüse? Oder einem Immun-Shot, der Dir wieder Energie gibt und Entzündungen den Kampf ansagt? Beides kannst Du natürlich auch mit einem Hauptgericht kombinieren. Auf einen süßen Snack musst Du natürlich nicht komplett verzichten! Da es viele gesunde Zuckeralternativen gibt, kannst Du diese ohne schlechtes Gewissen snacken.
Fazit: Entzündungshemmende Lebensmittel gegen Entzündungen im Körper
Entzündungen im Körper können durch viele Faktoren entstehen. Stress, Lebensstil, Ernährung und Erkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen. Akute Entzündungen durch Infektionen oder Wunden sind, im Vergleich zu chronischen Entzündungen, eher positiv zu bewerten. Wird die Entzündung jedoch chronisch und der Körper kann sie nicht mehr ausgleichen, können daraus ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder Adipositas entstehen.
Umso wichtiger ist es, diese Entzündungen frühzeitig zu bekämpfen. Entzündungshemmende Lebensmittel wie Kurkuma, Ingwer, Tomaten, Beerenfrüchte oder Grüntee können dabei helfen. Wie Du auf der Liste siehst, gibt es unzählige leckere entzündungshemmende Lebensmittel, die Deinen Speiseplan bereichern können. Und die entzündungshemmende Eigenschaft der einzelnen Lebensmittel kommt auch Deiner Gesundheit zugute.
Die entzündungshemmende Ernährungsweise, auch anti-entzündliche Ernährung genannt, basiert auf 10 Grundsätzen. Darunter zählt beispielsweise die Auswahl der Kohlenhydrate, die Wichtigkeit von probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln für die Darmgesundheit sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wenn Du Rezepte gesucht hast, die Entzündungen bekämpfen und vorbeugen können, konntest Du auch die in diesem Magazinbeitrag finden. Worauf wartest Du noch? Entdecke die leckere Vielfalt und entzündungshemmende Wirkung!
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